Überwinterung im Garten

Etwa ab Ende Oktober/Mitte November beginnen die Igel ihren Winterschlaf. Dann fahren sie ihre Körperfunktionen zurück. Das Herz beginnt langsamer zu schlagen und die Körpertemperatur beträgt nur noch sechs Grad Celsuis. Während ihres Winterschlafes verlieren die Tiere 15 bis 40 Prozent ihres Körpergewichtes. Um so wichtiger ist es, dass sich die Wildtiere zuvor mit genügend kohlenhydratreicher Nahrung in Form von Beeren und Fallobst sowie Samen und Nüssen eine Fettschicht für den Winter anfressen, die ihnen in den kommenden Monaten als Nahrungsreserve und Kälteschutz dient. Naturnahe Gärten mit Wildkräutern und Stauden bieten den Tieren in der Regel genügend Nahrung. Damit die Körper von jungen oder untergewichtigen Igeln schneller die für den Winter erforderliche Fettschicht bilden, können Katzenfutter oder Haferflocken zugefüttert werden.

Laub und Gehölze sorgen für die notwendigen Verstecke. Stellen wie Kellerschächte und Gruben, Teichränder und Schwimmbäder sollten abgedeckt oder so gesichert werden, dass Igel nicht hineinfallen. Der Gartenzaun sollte durchlässig sein. Die Verwendung von Giften im Garten ist zu vermeiden.

Grundsätzlich sollten gesunde Igel in der Natur und nicht im Haus überwintern. Tiere, die am Tag und nach Einbruch des Winters bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee noch anzutreffen sind, sind höchstwahrscheinlich untergewichtig oder krank und somit zu schwach für den Winterschlaf.

Überwinterung im Haus

Grundsätzlich sollten Igel nur dann im Haus überwintern, wenn sie krank oder untergewichtig sind, da jegliche Gefangenschaft Stress bei den Tieren verursacht. Irrt ein Igel tagsüber herum oder rollt er sich trotz Berührung nicht mehr zusammen, ist er wahrscheinlich krank. Eingefallene Augen sind ebenso Anzeichen für einen schlechten Gesundheitszustand. Untergewichtige Tiere weisen eingefallene Flanken und eine Einbuchtung am hinteren Kopfbereich auf, die auch als "Hungerlinie" bekannt ist.

Das Winterquartier muss hinsichtlich Temperatur und Nahrungsangebot gut angepasst sein. Es darf nicht zu warm sein, da diese Tiere ansonsten zu schnell ihre Energiereserven verbrauchen und nicht richtig in den Winterschlaf fallen. Jungtiere dürfen nicht zu spät ausgewildert werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sie infolge bereits besetzter guter Reviere zu weit entfernten Gebieten wandern und aufgrund der mangelnden Jagderfahrung Hunger erleiden müssen.

Auswilderung nach dem Winterschlaf

Die meisten Igel beenden ihren Winterschlaf zwischen Ende März und Mitte April. Dies gilt auch für junge und ehemals kranke Tiere. Erreichen die Nächte eine konstante Temperatur von mindestens sechs Grad Celsius, können die Stachler in ihre Freiheit entlassen werden. Das Mindestgewicht für eine Auswilderung von Jungigeln sollte bei 600 bis 700 Gramm liegen.

Igel werden, wenn möglich, an ihren Fundort zurückgebracht, es sei denn, dieser stellt aufgrund seiner örtlichen Gegebenheiten wie beispielsweise eine stark befahrene Straße eine direkte Gefahr für die Tiere dar. Stachler, die nicht am Fundort ausgewildert werden können, sollten, wie andere Wildtiere auch, über ein Freigehege auf das Leben in der Natur vorbereitet werden.

Befinden sich Igelnester im Garten, so hilft man den hungrigen Tieren am besten, indem man für diese ein Schälchen Katzenfutter nass oder trocken sowie eine Schale Wasser bereit stellt. Hierbei ist es sinnvoll, ein Futterhaus zu bauen, damit die Nahrung nicht von Katzen, Mardern oder anderen Tieren gefressen wird.

Titelbild: pagewizz

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