Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, was mit Ihrer Kleiderspende passiert, dann sollten Sie weiterlesen. Um es vorwegzunehmen, der Einzige der dabei etwas verschenkt, sind Sie. Sie trennen sich von älteren, vielleicht unmodern gewordenen Kleidern mit dem Ziel, damit Menschen in der Dritten Welt zu helfen. Damit endet dann auch der Akt der Menschlichkeit, denn alles, was danach kommt, ist beinhartes Geschäft.

Textilballen

So sollte der Unbedarfte spätestens bei Meldungen hellhörig werden, die besagen, dass soziale Hilfswerke jedem der sich aus den auf den Straßen Europas aufgestellten Spendencontainern Altkleider nimmt, mit einer Strafanzeige wegen Diebstahl belegen. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen Tätern um sozial sehr schwache Mitbürger. Seltsam sollte es nicht Ziel der Aktion sein, Armen, zu helfen und wer hat von diesem Diebstahl Nachteile? Sollten die dadurch Benachteiligten die Spendenempfänger in den Entwicklungsländern sein?

Weit gefehlt, Schaden entstand am Vermögen der Hilfsorganisation, die die gesammelte Kleidung evtl. reinigt, sortiert in Ballen verpackt, sie in Länder der Dritten Welt versendet. Mit dem Erlös finanzieren sich die Hilfsorganisationen in erster Linie selbst und andere Hilfsprojekte, an denen sie vermutlich ebenfalls verdienen. Es ist sogar vorgekommen, dass das eine oder andere soziale Hilfswerk sein Firmenlogo Drittunternehmen zur Verfügung gestellt hat, die die Sammlungen dann auf eigene Rechnung durchführten. Das Geschäft mit Kleiderspenden scheint so lukrativ zu sein, dass in Europa komplette Sammelcontainer per LKW von der Straße gestohlen werden.

 http://www.spenden-ratgeber.de/kleiderspenden.htm

Ihr Pelzmantel in den Tropen

Ja, Ihrem alten Pelzmantel können Sie hier in Puerto Plata, in der Dominikanischen Republik durchaus begegnen. Der landete dann versehentlich in den Tropen und nicht bei den Ananaszüchtern in Alaska. Er wurde dem in Europa gepackten, etwa einen knappen Kubikmeter großen Ballen mit Kleidungsstücken entnommen und wird nun mit vielen anderen Kleidungsstücken auf dem riesigen, mindestens 5000 Quadratmetern großen Flohmarkt in Puerto Plata angeboten. Die Ballen mit den Textilien werden von dominikanischen Händlern gekauft, grob vorsortiert und an Unterhändler weiter verkauft, die sie dann ihrerseits an weitere Klein- und Kleinsthändler ebenfalls gegen Entgelt weiter geben. Es entsteht so ein annähernd flächendeckendes Netz im Land, an dem alle Beteiligten verdienen.

Aber auch die Kunden profitieren von den im Endergebnis immer noch niedrigen Preisen. Das, obwohl für neue Textilien die Preise – in europäischen Augen - ohnehin billig erscheinen. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 280 Euro (2008) und einer Arbeitslosenquote von 17% ist selbstverständlich jede Sparmöglichkeit willkommen. So gesehen machen Kleiderspenden aus Europa doch wieder Sinn.

Ja, wenn da nicht doch noch ein "bitteres Körnchen" verbleiben würde: Obwohl an der Spende Händler verdienen mögen und dennoch die Bevölkerung profitiert, wird von Kritikern eingewendet, dass Kleiderspenden den Aufbau einer landeseigenen Textilindustrie und damit die Hilfe zur Selbsthilfe verhindern. 

Pulga - Flohmarkt 1

Pulga - Flohmarkt 2

Pulga - Flohmarkt 3

Pulga - Flohmarkt 4

Pulga Flohmarkt 6

Pulga Flohmarkt 5

Pulga Flohmarkt 7

Pulga Flohmarkt 7

Weiterführende Literatur 
Klaus Radloff "Die chinesische Medizin kennt keine orthopädischen Krankheiten" 

Meine Website: 
Orthopädie: Die therapeutische Schnapsidee!
und weiteren Themen

Der Link zur Behandlungsmethode für Therapeut/Innen 

Energetisch-Statische Behandlung ESB/APM

Klaus_Radloff, am 10.02.2010
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Bildquelle:
http://www.geschenke-der-hoffnung.org/ (Weihnachten im Schuhkarton)
Kuscheltier (Tunnel-Menschen - ein Leben in Dunkelheit)

Autor seit 14 Jahren
89 Seiten
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