„Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe
Inhalt und mögliche Bedeutung der "Iphigenie auf Tauris" von Johann Wolfgang von Goethe.Iphigenie in der griechischen Mythologie: Die Vorgeschichte
Tantalus wurde für einen Frevel von den Göttern mit einem Fluch belegt: Er und seine Nachkommen würden eine Gräueltat nach der anderen in der Familie vollbringen. Pelops, Atreus, Agamemnon, Elektra, Orest und Iphigenie - sie alle wurden verflucht, sodass jeder von ihnen einen Kinder-, Gatten- Mutter- oder Geschwistermord begehen würde. Natürlich glaubten sie an den Fluch und auch daran, dass es keinen Ausweg gäbe.
Und so kam es auch: Agamemnon, Oberbefehlshaber der Griechen im Kampf um Troja, ließ seine Tochter Iphigenie der Göttin Diana opfern. Angeblich wurde es ihm von der Göttin befohlen. Klytämnestra, Agamemnons Frau hat ihrem Gatten dieses Opfer nie verziehen. So wurde er nach seiner Rückkehr von ihr und ihrem Liebhaber, seinem eigenen Cousin, erdolcht. Jahre später wurden die beiden von Orest und Elektra, Agamemnons und Klytämnestras Kindern aus Rache ermordet. Und so sollte es immer weiter gehen.
Inhaltsangabe zu Iphigenie auf Tauris
Was niemand weiß: Iphigenie wurde kurz vor ihrer Opferung gerettet! Sie verschwand in einer Wolke und wurde von Göttin Diana in ihren Tempel nach Tauris gebracht. Und hier beginnt das Theaterstück: Seit über 10 Jahren ist Iphigenie schon als Priesterin in Dianas Tempel. Sie hat es in dieser Zeit fertig gebracht einen alten, grausamen Brauch abzuschaffen. Auf Tauris war es üblich, jeden Fremden der an Land kommt, der Göttin zu opfern. Auch nach dieser langen Zeit empfindet Iphigenie immer noch Heimweh nach Griechenland. Sie fühlt sich auf Tauris nie wirklich zu Hause.
Als der Taurierkönig Thoas um ihre Hand anhält, weist sie ihn zurück und erzählt ihm von ihrer geheimnisvollen Herkunft und dem schrecklichen Fluch ihrer Familie. Thoas will sie dennoch heiraten, sollte sie sich weiterhin weigern würde er sogar die Menschenopfer wieder einführen. Aus lauter Verzweiflung droht er Iphigenie damit, zwei fremde Männer,die soeben gefasst wurden, auf den Altar zu bringen. Sie müsste als Priesterin die Opferung durchführen.
Orest und Pylades kommen nach Tauris
Die beiden Männer sind Iphigenies Bruder Orest und sein Freund Pylades. Orest befragte das Orakel von Delphi wie er denn von seinem Wahnsinn geheilt werden könne. Der Gott Apoll schickte ihn nach Tauris. Durch das Orakel versprach er Orest Heilung, sofern er "die Schwester, die an Tauris Ufer im Heiligtum wider Willen lebt" zurück nach Griechenland bringt. Orest und Pylades glauben nun sie sollen das Götterbild der Diana, Apolls Schwester, aus dem Tempel stehlen und nach Griechenland bringen. Das es sich dabei aber um Iphigenie handelt kommt den beiden nicht in den Sinn. Sie gilt schließlich als tot.
Wissend das sie bald sterben werden, werden die beiden in den Tempel zur Priesterin gebracht. Sie erkennen Iphigenie allerdings nicht. Pylades hofft auf ihr Mitgefühl und berichtet ihr von den schrecklichen Ereignissen der letzten Jahre, der Ermordung Agamemnons durch Klytämnestra die wiederum von Orest getötet wurde und dem Untergang Trojas. Wegen Iphigenies starker Anteilnahme hofft Pylades auf ihr Mitgefühl. In einem Gespräch mit Orest gibt sie sich zu erkennen. Der Mord an seiner eigenen Mutter zu dem er von den Rachegöttinnen getrieben wurde bereiten Orest schreckliche Qualen. Iphigenie gelingt es in davon zu befreien und somit auch seinen Wahnsinn zu beenden.
Iphigenie überwindet den Fluch
Sie planen von Tauris zu fliehen und die Götterstatue mitzunehmen. Doch Iphigenie plagt nun selbst ein Gewissenskonflikt, sie kann und will König Thoas nicht belügen. So fasst sie einen Entschluss: Ohne an die Aussicht auf Erfolg zu glauben, mit der Annahme ihr Bruder und sein Freund müssten daraufhin sterben, spricht sie ganz offen mit Thoas. Sie sagt ihm die Wahrheit, über die Gefangenen und ihre gemeinsamen Fluchtpläne. Dann geschieht das unerwartete: der König ist beeindruckt von Iphigenies Mut, ihrem Charakter, ihrer Ehrlichkeit. Er verzeiht ihr und lässt sie frei. Sogar auf Iphigenie selbst verzichtet er, was seine wahre Liebe zu ihr Beweist, und lässt alle drei nach Hause zurückkehren. Der Fluch ist aufgehoben, Orest wurde geheilt versteht nun das Orakel von Delphi "die Schwester zurückzubringen...".
Bildquelle:
W. Zeckai
(Wie macht man eine Lesung erfolgreich?)