Feigenkaktus – Wachstum in Wüstenregionen

Opuntia sind so genannte Scheibenkakteen, von denen in etwa 50 Arten bekannt sind. Alle besitzen mehr oder weniger Dornen und Widerhaken, die der Abwehr von Feinden dienen. Die dicken fleischigen Sprossen dienen als Wasserspeicher. An ihren Rändern bilden sich zunächst die Blüten, aus denen sich die 6 bis 10 cm langen, eiförmigen Feigen entwickeln. Je nach Sorte sind die reifen Kaktusfeigen grün, gelb oder rot. Auch die Farbe des Fruchtfleisches variiert von rot, orange bis zu weiß. Der Feigenkaktus kann auch bei uns als Topfpflanze kultiviert werden, er verträgt aber keinen Frost und muss im Winter ins Haus geholt werden.

Inhaltstoffe und zugeschriebene Heilwirkungen der Kaktusfeigen

Kaktusfeigen sind sehr reich an Ballaststoffen und haben einen Brennwert von 50 Kalorien je 100 Gramm Frucht. Sie enthalten sehr viele Mineralstoffe, vor allem Kalzium, Kalium und Magnesium und Eisen. Mangan, Zink und Kupfer sind in Spuren vorhanden. Kaktusfeigen haben auch einen hohen Vitamingehalt. Vitamin C, Vitamin E und die B-Vitamine kommen reichlich vor. Kaktusfeigen enthalten auch Fruchtfarbstoffe der Gruppe der Betalaine, die eine starke antioxidative Wirkung haben. Betanin, der rote Farbstoff aus den roten Kaktusfeigen, wird auch als Lebensmittelzusatzstoff gewonnen und unter der Bezeichnung E162 verwendet. In Kaktusfeigen kommen auch alle 8 essentiellen, und einige weitere Aminosäuren vor. Darunter ist Prolin für die Bildung von Kollagen und Knorpelmasse wichtig und Taurin ist ein Radikalenfänger der die Hautalterung bremst.

Kaktusfeigen sind abführend, entschlackend und cholesterinsenkend. Aufgrund der vielen Vitamine und Mineralstoffe wirken sie leistungssteigernd und sind auch für die Stärkung des Allgemeinzustandes in der Rekonvaleszenz zu empfehlen. Der Saft und Extrakte aus den Blüten helfen auch bei Blasenschwäche und Prostatabeschwerden. Ein Blasentee kann auch aus den getrockneten Blüten hergestellt werden.

Zubereitung und Verwendung der Feige

Kaktusfeigen schmecken süß-säuerlich, wobei sie einen niederen Säuregehalt aufweisen. Im Geschmack und Mundgefühl erinnern sie ein bisschen an die Essfeigen, das geleeartige Fruchtfleisch ist aber saftiger und sie sind ein guter Durstlöscher. Da die frischen Kaktusfeigen an der Außenseite meist büschelartig angeordnete Dornen oder Härchen mit Widerhaken haben, sollte man sie besser nicht mit bloßen Händen anfassen. Man kann die Früchte mit einem Stück Küchenpapier halten, halbieren und mit einem Löffel auslöffeln. Eine andere Art die Dornen unschädlich zu machen, ist die Feige zu schälen. Dazu die Kaktusfeige mit einer Gabel aufspießen, dann die beiden Enden flach abschneiden, die Schale der Länge nach aufschneiden und dann das Innere herauslösen. Die Schale lässt sich leicht vom Fruchtfleisch ablösen.

Die kleinen schwarzen Kerne können mitgegessen werden, sie wirken verdauungsfördernd. Kaktusfeigen können frisch gegessen, oder zu Konfitüre oder Saft weiter verarbeitet werden. Sie passen zu Süßspeisen, Obstsalaten oder auch zu kalten Vorspeisen mit Meeresfrüchten. Es gibt Kaktusfeigen auch als Trockenfrüchte. In Mexiko wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch ein berauschendes Getränk hergestellt.

Bildquelle: www.pixelio.de

Einkauf und Lagerung von Kaktusfeigen

Frische Kaktusfeigen sind bei uns in gut sortierten Märkten je nach Jahreszeit erhältlich. Da sie meist einen langen Transportweg hinter sich haben und sehr empfindlich sind, werden sie fast immer unreif geerntet. Dies hat mitunter Auswirkungen auf den Geschmack und den Gehalt an Fruchtzucker. Reife Früchte geben auf Druck nach. Im Kühlschrank sind sie einige Tage haltbar. In Reformhäusern wird bei uns auch Kaktusfeigensaft angeboten, der eine praktische Alternative zu den empfindlichen und stacheligen Früchten darstellt und sich auch gut für die Heilzwecke eignet.

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