Kostenlose Gewinnspiele - Vorsicht Falle!

Sie haben gewonnen....eine Reise vielleicht?

Wer gerne an Preisausschreiben und kostenlosen Gewinnspielen teilnimmt, sollte sich bewusst sein, dass es neben seriösen Verlosungen und Werbekampagnen auch recht merkwürdige Geschäftspraktiken einiger schwarzer Schafe der Reiseunternehmen im Internet gibt. Natürlich freuen sich Verbraucher, wenn sie die Nachricht bekommen: Sie haben gewonnen! Eine genaue Recherche darf man aber nicht versäumen, zum Einen ist der Ruf des Unternehmens im Internet leicht nachprüfbar und zum Anderen sollte man den Preis, die große Reise, unter die Lupe nehmen nach versteckten Kosten. Die Freude über einen vermeintlichen Gewinn, den eine E-Mail verspricht, kann sich so schnell in Enttäuschung verwandeln. Trotzdem ist es besser, als die schlechten Erfahrungen einiger Kunden selbst zu machen. Vor ein paar Tagen hatte ich selbst eine Mail mit der tollen Verkündigung: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Nach der anfänglichen Freude über die vermeintlich kostenlose Reise in die Türkei begann ich zu recherchieren, über das Unternehmen, die Hotels am Urlaubsort und über die Kosten, die die Reise zusätzlich verursacht hätte. Zum Glück bevor ich dem Link auf die Buchungsbestätigung für den Reisetermin folgte.

Foren über Reisegewinne im Internet erzählen viel über Geschäftsgebaren der Unternehmen - Hilfe durch Information

Die Informationen aus Foren im Internet sind bei vielen Problemen hilfreich, die man vielleicht selbst nicht so umfassend einschätzen kann. Ein Blick mit Hilfe der Suchmaschine Google über die Stichworte zu Reiseunternehmen und zu Reisegewinnen lässt relativ rasch Licht in die Geschäftspraxis mancher schwarzer Schafe der Reisebranche bringen. Ich fand viele Aussagen über die besagte Firma, über die angeblich kostenlose Reise und über "Gewinner", die plötzlich mit Anwaltsschreiben überhäuft wurden. Die Reise an das schöne Mittelmeer war leider nicht so günstig, wie angepriesen. Die "Gewinner", die an der Reise teilnahmen, erzählten in den Foren von ihren Erfahrungen. Ein Blick auf den Link zum angeblichen Reisegewinn bestätigte die aufkeimenden Vermutungen. Zuerst wurde ich schon darauf hingewiesen, dass es doch nötig sei, einen Servicezuschlag und einen Kerosinzuschlag zu dem Gratisflug zuzuschlagen. Dies belief sich auf etwa 95 Euro pro Person, für zwei Personen also schon mal 190 Euro, die als versteckte Kosten auf mich zukämen, wenn ich mit meiner kleinen Tochter den Flug wahrnehmen würde.

Kein Hotel namentlich im Gewinn genannt - Wo schlafen die Gewinner dieser Reise?

Merkwürdig war auch, dass im Gewinnversprechen sehr viele Vorzüge der Reise aufgeführt waren, aber kein festes Hotel als Quartier für die 8-tägige Reise genannt wurde. Der angekündigte Wechsel von insgesamt drei verschiedenen Hotels während einer Reise von 8 Tagen machte dann schon etwas Angst. Kein einziges dieser Quartiere wurde namentlich benannt, es wäre also eine Fahrt ins Blaue, ohne die Möglichkeit, sich im Voraus die Hotels und ihre Bewertungen im Internet anzusehen. Kontaktmöglichkeiten zu uns Reisenden hätten die Daheimgebliebenen also auch nicht gehabt, eine Telefonnummer könnte man nicht angeben.

Die Erfahrungen der Forenteilnehmer sprachen Bände, es wurde zu allerlei Vorgehensweisen geraten. Jeder Transfer und jedes Ausflugsangebot vor Ort würde extra hohe Kosten verursachen, man sollte sich lieber selbst Möglichkeiten für Ausflüge organisieren und keine angebotenen Busfahrten oder Bootsausflüge wahrnehmen. Die von den Veranstaltern verlangten Preise beschrieben die Teilnehmer dieser Reisen als sehr überteuert. Hinweise, wie man sich günstig am Urlaubsort verpflegt, gab es im Forum auch. Die Bildung von eigenen Interessengruppen wurde angeraten, um gemeinsam der Kostenfalle der Zusatzleistungen zu entgehen.

Günstig reisen mit Last Minute oder Sonderangeboten - Bundesregierung schützt Verbraucher im Internet mit neuem Button

Das Fazit aus dem tollen Gewinn ist natürlich etwas traurig, mit einem Kind würde ich die Reise ins Ungewisse nicht antreten wollen. Vielleicht wäre ich etwas risikobereiter, wenn ich mit Erwachsenen fliegen würde. Außer einer großen Portion Fernweh konnte uns der Gewinn der Reise an die türkische Riviera leider nichts bringen. Die Forenteilnehmer rieten teilweise dazu, den günstigen Flug zu nutzen und auf alle Angebote der Veranstalter zu verzichten. Aber ist das dann Erholung, erfüllt das dann die Vorstellung von einem sorgenfreien Urlaub am Mittelmeer? Wenn man sich um jede Mahlzeit, um die Organisation der Ausflüge und Unternehmungen kümmern muss in einem fremden Land, dessen Sprache man nicht spricht, sollte man wohl lieber auf andere Angebote zurückgreifen oder verzichten. Die tollste Überraschung kam doch zum Schluss, ich war froh, nicht auf den Button für die Buchung gedrückt zu haben. Wer sich zu der Reise entschlossen hatte, den Reisetermin per Button festgelegt hatte und nicht die Zuschläge für Service und Kerosin zahlen mochte, weil die Reise ja ein Gewinn sei, der wurde mit Forderungen eines Anwaltsbüros bedacht. Der Nichtantritt des Reisegewinnes sollte schon mal 140 Euro kosten.

Wir haben uns damit abgefunden, den "Gewinn" verfallen zu lassen und vielleicht später einmal ein Last Minute Angebot oder ein Sonderangebot eines seriösen Unternehmens zu nutzen. Die Bundesregierung will übrigens Verbraucher zukünftig besser vor zahlungspflichtigen Verträgen im Internet schützen. Ein neuer Button wird eingeführt, der die Beschriftung tragen muss: "zahlungspflichtig bestellen". Damit sollen Verbraucher vor solchen irreführenden Versprechungen und unbeabsichtigten Vertragsabschlüssen geschützt werden.

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