Steckspiele, Scheibchentürme und Stapelbecher fördern die Motorik

Eine erste Orientierung auf dem Spielzeugmarkt bietet das "Spiel gut" Siegel. Es wird von unabhängigen Experten für Lernspielzeug vergeben. Der Verein Spiel gut e. V. arbeitet nicht mit der Spielwarenindustrie zusammen. Die Vergabekriterien beinhalten die Umweltverträglichkeit, gute hochwertige Verarbeitung und vielfältige Spielmöglichkeiten. Das Spielzeug soll die Phantasie anregen, aber nicht einengen. Das Siegel ist orangefarbend.

Babys ab etwa einem Jahr beginnen langsam ihre Umwelt zu erforschen. Ihre Motorik ist nun so weit ausgereift, dass sie erste Gegenstände stapeln können. Ein sehr schönes erstes Lernspielzeug sind Stapelbecher, die es aus verschiedenen Materialien zu kaufen gibt. Stapelbecher sind oft aus Holz hergestellt. Dabei sollte man allerdings auf gute Verarbeitung des Holzes achten, das gilt natürlich auch für andere Spielzeugarten. Es muss gut geschliffen sein und darf nicht splittern. Bei farbigem Holzspielzeug nach Möglichkeit auf das auf Norm EN Zeichen achten, welches garantiert das keine giftigen Stoffe in der Farbe enthalten sind. 

Scheibchentürme sind meist aus Holz und bunt. Das Kind kann die Scheiben zu einem Turm aufbauen. Einjährige machen das allerdings meist noch nicht von selbst, es sei denn sie haben ältere Geschwister, die es ihnen vormachen. Dieses Holzspielzeug fördert die Motorik und das Farbempfinden.

Zwei bis Dreijährige sind motorisch schon so weit, dass sie mit Steckspielen etwas anfangen können.

Empfehlenswerte Rutschfahrzeuge fördern Geschicklichkeit und Bewegung

Bewegung ist wichtig für Kinder. Sie sind deshalb auch mehr in Aktion als ein Erwachsener. Durch Bewegung entdecken sie sich und ihren Körper. Es ist ein Ausprobieren, um zu Sehen, wo die persönliche Grenze ist. Im Laufe der Entwicklung eines Kindes wird seine Körperkoordination immer zielsicherer. Empfehlenswerte Rutschfahrzeuge fördern die Bewegungsabläufe auf natürliche Weise und die Kleinen haben auch noch jede Menge Spaß dabei. Die Geschicklichkeit wird durch das durch die Beinbewegung und das gleichzeitige Lenken geschult. Das "Spiel gut" Siegel bekam das seit Jahrzehnten beliebte BIG Bobby Car classic und das vierrädrige Puky Wutsch. Beide sind ab dem ersten Geburtstag als Lauflernhilfe und Bewegungstraining geeignet. Eine weitere Lauflernhilfe ist ein Lauflernwagen. Der Lauflernwagen von Brio ist besonders empfehlenswert, da er kippsicher ist, was das Kind vor Verletzungen schützt. Auch er wurde ausgezeichnet.

Bücher für Kleinkinder fördern die Sprachentwicklung

Bücher mit Bildern aus dem Alltag sind für Ein bis Zweijährige ideal. Am besten sind einzelne Fotos oder Bilder. Kleinkinder sprechen anfangs nur einige Wörter, zusammenhängende Geschichten oder sogar Wimmelbücher überfordern sie.

Kleinkinderbücher sollten robust sein, da sie von Kleineren gerne kaputt gerissen oder zerkaut werden. Deshalb ist es besser, wenn die Seiten aus Pappe bestehen, das hat auch den Vorteil, dass sie sich leichter umblättern lassen.

Es gibt Kleinkinderbücher mit Zeichnungen und mit Bildern. Bilder sind empfehlenswerter, da sie Babys oft eher ansprechen.

Wichtig ist ein Buch mit dem Kind zusammen anzusehen, Objekte zu benennen oder Fragen zu stellen. Nur so sind Bücher für Kleinere ein tolles Lernspielzeug für die Sprachentwicklung.

Wann bei einem Kind das Interesse für Bücher erwacht, ist sehr unterschiedlich. Manche haben schon mit neun Monaten Interesse daran, andere erst mit zwei Jahren. Man sollte Kinder zu nichts zwingen, ein Bild anzuschauen und darüber zu sprechen, muss Freude machen.

Eltern im Frühförderwahn

Heutzutage herrscht ein großer Konkurrenzdruck zwischen den Eltern. Man könnte meinen, die Kinder sind ein Projekt und man tauscht sich darüber aus, welches am besten funktioniert und natürlich auch wer das beste Lernspielzeug hat. Du bist, was du hast.

Die Spielwarenindustrie hat diesen Trend erkannt und schraubt die Altersangaben herunter, weil Eltern ihre Kinder so früh wie möglich fördern wollen. Den Altersangaben sollte man deshalb mit etwas Abstand begegnen. Besonders bei Spielen wo etwas konstruiert oder gebaut werden muss, scheitern Kleinkinder oft. Sie sind dann frustriert und darunter leidet das Selbstwertgefühl.

Viele Eltern haben dennoch Angst, dass ihr Nachwuchs nicht mithalten kann und sie ihr Kind so früh wie möglich fördern müssen. Die größte Motivation für ein Kind ist, dass es Spaß hat und Lernen tut es dabei ganz automatisch. Eltern können Angebote machen, aber das Kind entscheidet. Denn auch ein kleines Lebewesen hat schon seinen eigenen Charakter und der ist unabhängig von Erwachsenen.

Autor seit 12 Jahren
109 Seiten
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