»Herr Prof. Dr. Dr. Ahnungslos. Sie gehören ja dem Rat der Wirtschaftsweisen an, was denken Sie, könnte man den Mindestlohn nicht bei 3 Euro deckeln, oder einfrieren, damit Frau Müller sich nicht mehr so diskriminiert fühlt und aus ihrer kriminellen Situation herauskommt und wieder ein ordentliches Mitglied unserer Gesellschaft werden kann?«

Der Wirtschaftsweise musterte Frau Müller mit scharfen und vorwurfsvollem giftigen Blick, ehe er sich bequem ins Polster zurücklehnte und seine Brille mit seiner gelben Krawatte putze. Er ließ sich Zeit, da er annahm, dass seine Meinung zählte und Gewicht hatte.

»Nun«, kam es gedehnt von ihm, »nun, man könnte der Frau Müller, natürlich nur unter gewissen sozialökonomischen Gesichtspunkten, die selbstverständlich juristisch betrachtet, weder abgesichert noch irgendwie entschuldbar wären, ausnahmsweise eine Amnestie gewähren. Aber selbstverständlich nur unter der Betrachtung eines umfassenden Schuldeingeständnisses und der sofortigen Zahlung ihrer rückständigen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Um zu Ihrer Frage zurückzukommen, ja man könnte den Mindestlohn, der meines Erachtens sowieso viel zu hoch ...«

Lesen Sie weiter in meinem neuen Buch: Das Buch der Satiren - bitter& schwarz, von Michael Uhlworm

 

Laden ...
Fehler!