Mein Baby isst am Tisch mit
Auch Babys können schon kleine Gourments sein und auf wässrigen Fertigbrei aus dem Glas, gut verzichten.Von Anfang an am Tisch essen
Ganz vorne weg, ob man die Flasche gibt oder stillt, ist egal für diesen Weg der Einführung von fester Nahrung.
Wann Kinder anfangen feste Nahrung zu sich zu nehmen und runterzuschlucken, ist sehr unterschiedlich. Mit fünf oder sechs Monaten fangen sie oft schon an auf etwas festem rumzukauen und vielleicht auch kleinere Mengen zu schlucken. Nennenswerte Mengen nehmen sie meist erst mit acht bis neun Monaten auf. Bei einigen Kindern ist es aber auch erst kurz vor ihrem ersten Geburtstag so weit.
Zwar kann man Kindern antrainieren früher etwas zu essen, zum Beispiel Brei, aber man sollte es nicht. Ein Training ist in der Regel mit Zwang verbunden und kann dazu führen, dass Kinder keinen Spaß mehr am Essen haben.
Mit etwa fünf Monaten kann man einem Baby mal eine Möhre in die Hand drücken, während es dabei aufrecht bei einem auf dem Schoß sitzt. Es geht auch ein Stück Apfel, Kohlrabi oder ähnlich hartes Gemüse. Weiches Obst und Gemüse, wie Banane und Pflaumen empfehle ich jetzt noch nicht. Daran können sich die Kinder schneller verschlucken, da sie größere Mengen zu sich nehmen. Diese Lebensmittel würde ich erst ab dem siebten Lebensmonat anbieten. aber auch dann sollte man Haut oder Schale entfernen. Mit sieben Monaten können außerdem Brot und Nudeln dazu kommen. Entweder man gibt dem Baby das Essen in die Hand oder man legt eine Auswahl an Lebensmittel vor es hin. Kinder können in dem Alter schon für kürzere Zeit im Hochstuhl sitzen. Es bietet sich an, sie während der Mahlzeiten dort reinzusetzen und ihnen etwas von dem eigenen Essen abzugeben. Dabei einfach kreativ vorgehen und nicht von irgendwelchen Dogmen leiten lassen, die besagen, dass Babys dieses und jenes noch nicht essen dürfen. Ein Baby bekommt keinen Nierenschaden, nur weil es zwei Teelöffel Tomatensauce gegessen hat. Auch bekommen sie keine Allegieanfälle, wenn sie einen Teelöffel Nussmus probiert haben.
Wenn in der Famile oder bei dem Kind eine Allergieneigung besteht, sollte man das Einführen neuer Nahrung mit dem Kinderarzt besprechen. Durch Studien wurde rausgefunden,dass desto früher Kinder verschiedene Nahrung angeboten bekommen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eine Allergie dagegen zu entwickeln.
Kinder nehmen anfangs nur sehr kleine Mengen Nahrung und besonders neuer Lebensmittel zu sich, da sich der Körper erst daran gewöhnen muss. Jedes Baby hat ein anderes Tempo und natürlich andere Vorlieben. Mit einem Jahr sollten sie schon normales Essen vom Familientisch mitessen. Vorher ist ein Mangel an Nährstoffen unwahrscheinlich. Auch der Eisenspiegel sinkt nach der Geburt nur langsam ab. Außerdem hängt er stark mit dem Eisengahlt des Blutes der Mutter zusammen. Wenn bei der Mutter der Eisenwert gut ist, gibt sie mehr Eisen durch die Muttermilch an das Kind ab.
Ich selber habe meinen Kinder trotzdem ab dem achten bis neunten Lebensmonat, ab und zu einen Haferbrei mit Orangensaft gemacht und ihn kalt verfüttert, wegen des Vitamin C aus dem Orangensaft. in diesem Alter wollten meine Kinder schon größere Mengen vom Löffel essen.
Baby-led Weaning - Das Grundlagenbuch: Der stre... | The Baby-Led Weaning Cookbook: 130 Recipes That... |
Sich selber keinen Druck machen
Wichtig ist bei dieser Art der Ernährungseinführung sich selbst und dem Baby keinen Druck zu machen. Es geht im ersten Lebensjahr ums Ausprobieren. Muttermilch oder eine Flasche wird nach Bedarf gefüttert. Die Trinkmenge verringert sich immer mehr, desto mehr das Kind isst. Einige Kinder ernähren sich mit neun oder zehn Lebensmonaten noch ausschliesslich von Milch.
Bitte auch hier keinen Druck ausüben! Morgen macht es vielleicht Klick und es werden größere Mengen gegessen. Dem Kind das Essen einfach in den Mund zu schieben, ist ein großer Fehler. Man signalisiert seinem Kind damit, dass man besser weiß, was gut für es ist. Besser ist es, dass Kind mit der Nahrung experimentieren zu lassen. Es spricht aber nichts dagegen, wenn es schon öfters größere Mengen gegessen hat, es mal mit dem Löffel zu füttern, so lange es das möchte.
So haben Babys die Chance Essen mit etwas schönem zu verbinden und lernen auf ihr Sättigungsgefühl zu hören. Das wiederum beugt ernährungsbedingten Krankheiten vor.
Eigene Erfahrungen mit meinen Kindern
Ich habe meinen beiden Kindern alles gegeben, was ich gegessen habe, sogar scharfes. Auch im Restaurant habe ich sie mitessen lassen. Beide wurden bis zum achten, bzw. neunten Lebensmonat voll gestillt. Ab dann stieg die Essmenge rasant an. Meine zweite Tochter hat sich mit 11 Monaten selbst abgestillt, von einem Tag auf den anderen. Sie wollte nicht mehr aus der Brust trinken. Beide Kinder wurden ab dem 11. Monat fremdbetreut und nahmen dort normale Mahlzeiten zu sich.
Beide sind heute gute Esser und essen auch gerne rohes Gemüse. Darauf bin ich sehr stolz und froh diesen Weg gegangen zu sein.
Angelehnt habe ich mein Konzept an "Baby led weaning", einer Idee, die eine englische Hebamme hatte. Da geht es darum, dem Kind das Essen lernen selbst zu überlassen, in dem man ihm immer wieder kleine Mengen neuer Nahrung anbietet. Ich habe aber versucht mit diesen Ideen meinen eigenen Weg zu gehen. Allerdings habe ich immer wieder Rücksprache mit meiner Hebamme gehalten, die dieses Konzept auch empfiehlt.