Gleichzeitig gilt für diese Publikationen natürlich auch, was für ihre "großen" Brüder und Schwestern am Kiosk gilt: Der Leser will unterhalten werden. Bekommt er nun ein graues Trauerblatt vorgesetzt, das ihm ausschließlich Probleme seiner Firma um die Ohren schlägt, wird dessen Lektüre ihn nicht unbedingt positiv für seinen Arbeitgeber einnehmen. Eine offene Auseinandersetzung mit ernsten Themen, gepaart mit Entertainment, abgerundet mit einem Schuss Nutzwert sind also in jedem Fall Zutaten eines schmackhaften Rezeptes. Eine professionelle journalistische Aufbereitung, zeitgemäßes Layout verstehen sich von selbst. Denn auch Mitarbeiter folgen in ihren Gewohnheiten Mode und Zeitgeist. Das bedeutet für Mitarbeiterzeitungen sich durchaus an der Qualität und Machart von Fokus, Bunte und Co. orientieren sollten. 

Professionalität alleine reicht nicht

Es ließe sich also zuspitzen auf die Message: Mitarbeiterzeitungen müssen so professionell sein wie Kaufzeitungen. Aber so einfach ist es nicht. Schließlich ist die interne Publikation doch ein Instrument der Unternehmensleitung und soll strategische Ziele vermitteln. Damit hat sie es eigentlich schwerer als ihre kommerzielle Schwester am Kiosk. Denn sie kann sich nicht alleine daran orientieren, was ihrem Publikum gefällt. Sie hat vielmehr einen Auftrag. Und Macher einer wirklich guten Mitarbeiterzeitung begreifen, wie sie ihn am besten erfüllen können. Denn zum journalistischen Anspruch gehört auch, vermeintlich trockene Themen unterhaltsam und attraktiv aufzubereiten. Und für strategische Inhalte gilt stets: Eine Zeitung erreicht viele aber nicht alle. Das kann nur im Medienmix der internen Kommunikation geschehen. Die Mitarbeiterzeitung muss ihren Platz finden. Nicht neben Intranet, internen Events, etc., sondern abgestimmt und im Zusammenspiel mit ihnen. Redakteure müssen Inhalte unterhaltsam aufbereiten, anreißen und in anderen Medien weiterführen. Eine komplexe Angelegenheit, die zeigt, dass die Qualität von Mitarbeiterpublikationen nie losgelöst vom Rest des internen Kommunikationsmanagements beurteilt werden kann.

Aussehen sticht oft Inhalt

Eine Tatsache, die in Deutschland oft nicht registriert wird. So berücksichtigen viele Preise, wie der "inkom Grand Prix" der DPRG oder der Best of Corporate Publishing des gleichnamigen Verbandes, ausschließlich die journalistische Qualität der internen Printprodukte. Die ist wichtig und unerlässlich. Doch Mitarbeiter der internen Kommunikation sind keine Journalisten. Sie können zwar auch journalistisch ausgebildet sein, wichtiger ist aber, dass sie Kommunikation managen, sprich steuern können. Denn vor dem schicksten Layout kommen die Themen. Letztlich mögen Zeitungen und Magazine, die daherkommen wie interne Werbebroschüren, zwar Preise wie die genannten gewinnen. Dennoch laufen sie bei mangelhafter Themenqualität Gefahr in Schönheit zu sterben. Ausschlaggebend ist, dass sie in vernünftige interne Gesamtkommunikation eingebunden sind und thematisieren, was die Mitarbeiter wirklich bewegt.

 

 

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