Wenn Kinder sich von der Mama bedienen lassen

Eigentlich ist es ja normal, wenn Kinder nach der Schul- und Ausbildungszeit selbstständig werden und von zuhause ausziehen, um ihr eigenes Leben zu leben. Allerdings leben in Deutschland etwa 30 Prozent aller Frauen und fast 50 Prozent aller Männer im Alter von 25 Jahren noch bei ihren Eltern und nutzen das Hotel Mama.

Warum Kinder im Elternhaus bleiben

Die Gründe dafür, dass Kinder ihr Elternhaus auch nach dem Schulabschluss oder der Berufsausbildung nicht verlassen und sich eine eigene Wohnung nehmen, sind vielfältig. Neben finanziellen Schwierigkeiten ist es oft schlichtweg Bequemlichkeit, die erwachsene Kinder dazu bringt, im Hotel Mama zu bleiben. Ein anderer Grund kann darin liegen, dass das Kind nicht auf sein gewohntes Umfeld verzichten möchte. Zudem spielt das Verhältnis zwischen Kind und Eltern eine wichtige Rolle. Je besser das Verhältnis ist, desto schwerer fällt es Kindern, sich zu lösen.

Finanzielle Entlastung durch Hotel Mama

Wenn ein Kind nach der Schulzeit ins Berufsleben startet und eine Ausbildung beziehungsweise ein Studium beginnt, verfügt es in der Regel über wenig finanzielle Mittel oder gar kein Einkommen. In einer solchen Situation bietet sich das Elternhaus natürlich als günstige Unterkunft an. Allerdings ist eine Ausbildung oder ein Studium irgendwann beendet und die finanzielle Lage verbessert sich, sobald eine langfristige Berufstätigkeit begonnen wird. Aber selbst, wenn dies so ist, entscheiden sich viele Kinder, dennoch im Elternhaus zu bleiben und auf diese Weise Geld zu sparen. Denn Eltern bestehen normalerweise nicht darauf, dass das eigene Kind eine ortsübliche Miete bezahlt. Dadurch kann mitunter viel Geld eingespart werden, welches für andere Dinge verwendet werden kann. Diesen Umstand nutzen viele Kinder ungeniert aus.

Bequemlichkeit - Kochen, Putzen, Waschen wird von Mama erledigt

Neben dem finanziellen Vorteil ist es für Nesthocker auch sehr verführerisch, sich von den Eltern umsorgen zu lassen. Um Tätigkeiten wie Waschen, Kochen oder Putzen müssen sich Nesthocker im Hotel Mama normalerweise nicht kümmern, da diese von der Mutter erledigt werden. Viele Kinder nehmen diese Dienstleistung natürlich gern in Kauf und vergessen nur allzu oft, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, von der Mutter alles hinterher geräumt zu bekommen. So mancher gewöhnt sich schnell an diesen Service und bleibt im Hotel Mama, weil er solche Dinge sonst selbst verrichten müsste.

Viele Nesthocker werden zur Unselbstständigkeit erzogen

Nur den Kindern die Schuld dafür zuzuschieben, dass sie sich weigern, das Elternhaus zu verlassen, wäre aber zu kurz gegriffen. Denn oft sind die Eltern am Nesthockertum ihres Nachwuchses nicht ganz unschuldig. Es ist nämlich eine der Aufgaben von Eltern, ihre Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Viele Eltern verwöhnen ihren Nachwuchs aber von Beginn an und legen keinen Wert darauf, dass das Kind sich an der Arbeit im Haushalt beteiligt. Kinder aber lernen immer durch das Beispiel der Eltern und werden fast automatisch darauf konditioniert, sich bedienen zu lassen. Je länger ein Kind so erzogen wurde, umso problematischer ist es, ihm ein solches Verhalten wieder abzugewöhnen.

Bei Nesthockern ist Konsequenz gefragt

So luxuriös und einfach das Leben im Hotel Mama für die Kinder ist, so anstrengend und mitunter unerträglich kann die Situation für die Eltern werden. Hier hilft normalerweise nur ein massives elterliches Eingreifen, indem man dem Nesthocker rigoros und vor allem unmissverständlich klarmacht, dass er mithelfen muss. Da sich das Kind aber meist voll und ganz an die Situation gewöhnt hat und nicht bereit ist, etwas am eigenen Verhalten zu ändern, hilft es manchmal nur, den Auszug aus dem Hotel Mama zu forcieren. In einigen Fällen kann es sogar notwendig sein, das Kind durch ein Ultimatum zum Auszug zu zwingen und so vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auch wenn ein solcher Schritt für beide Seiten schmerzhaft ist, gehört aber zum Prozess der Ablösung dazu.

Autor seit 13 Jahren
212 Seiten
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