Oleander (Nerium)

Der Oleander (Nerium) ist ein immergrüner Strauch mit duftenden Blüten in weiß, gelb, rosa oder rot. Er gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und ist in allen Pflanzenteilen giftig. Seine Heimat liegt im Mittelmeergebiet, deswegen ist er sonnenverwöhnt und blüht bei uns nur an sehr sonnigen Standorten. Von April bis Oktober sollte der Oleander im Freien gehalten werden. Leichte Nachtfröste schaden ihm nicht. Der Oleander braucht im Sommer eine wöchentliche Düngung und sehr viel Wasser. Das Winterquartier soll hell und luftig sein. Die beste Raumtemperatur liegt zwischen zwei und acht Grad. Austrocknen darf Oleander aber auch im Winter nie. Da Oleander mitunter recht stark wachsen ist gelegentlich ein Rückschnitt erforderlich. Die Vermehrung kann über Triebstecklinge erfolgen, die lichtgeschützt in Wasser oder in feuchtem Sand leicht wurzeln.

Giftigkeit von Oleander

Oleander enthält das herzwirksame Glykosid Oleandrin, das zu Kopfschmerzen, Übelkeit Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand führen kann. Eine ärztliche Versorgung ist bei Vergiftungen unbedingt nötig. Die Blätter des Oleanders schmecken sehr bitter, und laden auch Kinder nicht zum Kosten ein. Aber auch in den Ästen steckt Gift. Daher sollten beim Hantieren (Rückschnitt oder Umtopfen) mit Oleander Gartenhandschuhe getragen werden, da auch der Kontakt zu Hautreizungen führen kann.

Bilder: www.pixelio.de

Die Engelstrompete (Brugmansia, früher Datura)

Die Engelstrompete stammt aus Südamerika und zählt zu den Nachtschattengewächsen. Sie ist eng mit dem heimischen Stechapfel (Datura) verwandt, und wie dieser stark giftig. Die exotische Pflanze besticht durch ihre großen, trichterförmigen Blüten, die je nach Sorte bis zu 30 cm lang werden können. Die Farben reichen von weiß, gelb, rosa bis rot, es gibt auch gefüllte Zuchtformen. Die Blüten verströmen einen sehr starken und angenehmen Duft. Die Engelstrompete kann im Sommer im Freiland gehalten werden, wo sie einen geschützten aber sonnigen Standort und wöchentliche Düngergaben schätzt. Die Überwinterung erfolgt in einem hellen, kühlen aber frostfreien Raum. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist möglich.

Giftigkeit der Engelstrompete

Alle Teile der Pflanze enthalten giftige Alkaloide der Tropangruppe, wie Hyoscyamin, Scopolamin und Atropin. Die Engelstrompete ist damit gleich giftig wie die Tollkirsche und für Menschen und Tiere sehr gefährlich. Bei Vergiftungserscheinungen können zunächst Übelkeit, Sinnesverwirrung, Erbrechen, Gliederzittern und asthmatische Anfälle auftreten. Eine Vergiftung kann zu Herzstillstand und Tod führen und muss auf jeden Fall ärztlich behandelt werden. Als erste Hilfe wird schwarzer Kaffee, Essig oder unverdünnter Zitronensaft gegeben.

Von den indigenen Kulturen in Peru und Ecuador wird die Engelstrompete als Rauschmittel verwendet. Schamanen nützen die halluzinogene Droge zur Bewusstseinserweiterung. Die getrockneten und gemahlenen Blätter wirken unter kontrollierter Anwendung krampflösend. Von einem Selbstversuch ist wegen der Gefährlichkeit der Pflanze allerdings abzuraten.

Laden ...
Fehler!