Pestilentia – Spezialagentin Zully ermittelt

Der Thriller Pestilentia – Zully ermittelt im Netz des Todes entstand seinerzeit aus der Herausforderung, eine spannende Geschichte mit max. 10.000 Zeichen zu schreiben. Als damalige, absolute Newcomerin in der Autorenwelt dachte ich, das kann doch nicht so schwer sein. Kurz nachgedacht, ein Thema gewählt und dann ging es auch schon los mit dem Schreiben. Es sollte eine spannende Geschichte werden, die nicht nur ich toll finden würde, sondern auch meine LeserInnen. Die Figur der Spezialagentin Zully festigte sich recht schnell in meinem Plot.

Pestilentia – Ein Erreger sollte es sein

 Ein unbekannter Erreger scheint Schuld am Tod unzähliger Menschen zu sein. Doch worum handelt es sich? Spezialagentin Zully steht vor einem Rätsel. Schnell war mir klar, dass es sich bei dem Erreger um das Bakterium Yersinia handeln würde. Das Bakterium ist verantwortlich für die Pest, die alte Bezeichnung lautet Pestilentia. Mit 10.000 Zeichen kam ich nicht weit. So entstand letztendlich der Thriller Pestilentia – Zully ermittelt im Netz des Todes als Band 1. Ja, daraus lässt sich schließen, dass weitere Bände geplant sind. Texte sind, wie es so schön heißt, in der Pipeline. Doch gut Ding will Weile haben.

 

 

Hier kannst du Zully etwas näher kennen lernen – eine Leseprobe

Mit betont emotionsloser Miene betrat Zully den Ort des Geschehens, gefolgt von Mulred und dem Team von der Spezialeinheit. Schon beim Öffnen der Wohnungstür schlug allen ein übel riechender Gestank entgegen.

Kein Verwesungsgeruch, den kannte das Team nur allzu gut. Nein. Es roch irgendwie anders, nicht so unverkennbar süßlich. Vielmehr stank es nach Kloake. Wie eine gut gefüllte Sickergrube mit allerlei Verdauungsresten.

Bevor sich Zully über die Frauenleiche beugte, zog sie die Schutzkleidung an, die man glücklicherweise seit Jahren beim Betreten eines potenziellen Tatorts tragen muss. So wird vermieden, den Schauplatz mit eigenen Spuren zu bereichern. Außerdem streifte sie Handschuhe über und zog die Füßlinge über ihre Schuhe. Das Rascheln hinter ihr bestätigte, dass ihr Partner das Gleiche tat.

Im Hintergrund tasteten sich vorsichtig die Männer von der Spurensicherung heran. In ihren weißen Schutzanzügen sahen sie wie Außerirdische auf einer geheimen Mission aus. Momentan verschafften sich die Männer einen ersten Überblick, wobei sie mit etlichen Fotoaufnahmen den Tatort sowie den Fundort der Leiche dokumentierten. Derweil betrachtete die Ermittlerin den leblosen Körper, der vor ihr in einer dunkelroten Blutlache lag. Sie musste sich dabei ein Tuch vor Mund und Nase halten, um den aufsteigenden Ekel zu verbergen.

"Kann mir bitte jemand erklären, weshalb die Leiche mit Maden übersät ist?", platzte Mulred in die Stille. "Sie kann noch nicht so lange tot sein, dass Fliegen ihre Brut abgelegt haben!"

Mulreds schneidende Stimme riss Zully jäh aus ihren Gedanken. Sie hasste den schroffen Ton ihres Stellvertreters in Situationen wie diesen. Immer wieder fragte sie sich, ob er mit seinem Verhalten an einem Tatort wie diesen seine Betroffenheit überspielen oder ihr einfach nur imponieren wollte.

Sie benötigte noch einige Sekunden, um sich vom furchtbaren Anblick des toten Körpers zu fangen, ehe sie antwortete.

Zully beginnt mit den Ermittlungen

"Das überlassen wir den Kollegen von der Forensik. Die kennen sich besser aus als du, Mulred", entgegnete sie gereizt. Gleichzeitig winkte die Ermittlerin die Männer von der Spurensicherung heran. "Alles untersuchen und sichern!", befahl sie dem Team und prüfte zugleich, ob vorschriftsmäßige Kleidung getragen wurde.

Spuren von der eigenen Mannschaft zu entdecken, war nicht nur überflüssig, sondern mehr als peinlich und überaus sinnlos.

"Und ich meine wirklich alles!" Zully schluckte den Kloß hinunter, der bedrückend schwer in ihrer Kehle klebte. "Sucht nach jedem Krümel, nach jedem Staubkorn, nach jeder Faser. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben!"

Mulred nickte zustimmend. "Los Leute, ihr habt es vernommen! Nehmt Proben von allem, was hier auf dem Boden und sonst noch wo klebt."

"Schaut in den Kühlschrank! In den Abfluss! Nehmt alles genau unter die Lupe. Ich will wissen, was sie gegessen und getrunken hat. Ich will wissen, welche Luft sie eingeatmet hat!" Zully wirkte immer noch gereizt. "Und ruft den Leichenwagen, wenn ihr soweit seid! Die Frau kann hier nicht ewig liegen bleiben!"

Die Männer setzten sich in Bewegung. Sie tasteten sich von außen nach innen immer näher an die Leiche heran. Dabei nahmen sie Fingerabdrücke, spürten Textilfasern sowie Haare auf. Auffällige Gegenstände wurden untersucht, auch ob sie möglicherweise als Tatwaffe in frage kämen.

Mit schweigender Betriebsamkeit wurde so ziemlich die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt. Jeder Gegenstand durchlief eine routinierte Prüfung. Fingerabdrücke und Proben, sofern vorhanden, wurden gesichert und derart verwahrt, dass sie anschließend im Büro sofort eingelesen und mit vorhandenen Daten in der Datenbank verglichen werden konnten.

Zully vermied es, den Männern bei der Sicherung der Blutproben zuzusehen. Erstens, weil sie ihren Kontrollzwang deutlich herunterfahren musste. Zweitens, weil ihr Magen rebellierte. Weder das eine noch das andere ließ sie sich anmerken, sondern widmete ihre Aufmerksamkeit dem Schauplatz des grausigen Geschehens.

Interessiert sah sie sich im Wohnraum um. Unmittelbar spürte sie die behagliche Ausstrahlung, die er versprühte. Diese Art der Behaglichkeit rief in ihr die unerfüllte Sehnsucht nach einem gemütlichen Zuhause hervor. Ein Zuhause, in dem sie sich hätte wohl fühlen sowie beschützt wähnen können.

"Schau an, ein weißes Sofa", murmelte sie selbstvergessen.

Das unschuldige Möbelstück fungierte unaufgefordert wie der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die robuste, durchsetzungsfähige Spezialagentin, die gewöhnlich nichts aus ihrer Gefühlswelt preisgab, verlor für einen kurzen Moment die Beherrschung über tiefsitzende Emotionen sowie Gefühle.

Für gewöhnlich konservierte die Präsenz einer Leiche ihre menschlichen Empfindungen derart, dass sie in eine Art Schockstarre fiel. Dieser Ausnahmezustand befähigte sie, Tod und Verbrechen mit relativ viel emotionalen Abstand ins Auge zu blicken.

In den meisten Fällen funktionierte dieser Schutzmechanismus. Und nun riss der simple Anblick eines Möbelstücks Fetzen in ihre Schutzhülle. Eine ihrer schmerzlichsten Erinnerungen aus der hintersten Schublade ihres Herzens flammte auf.

Und wie geht es weiter mit Pestilentia?

Nun, LeserInnen dürfen gespannt sein und je nach Vorliebe entweder digital oder in einem Taschenbuch lesen. Kindle unlimited Mitglieder haben den Vorteil, Pestilentia – Zully ermittelt im Netz des Todes kostenlos bei Amazon zu lesen. Das Taschenbuch ist ebenfalls dort erhältlich, genau wie bei epubli.de, wo ich das Buch veröffentlicht habe. Als Autorin wünsche ich natürlich eine gute Lesezeit. Feedback ist erwünscht, entweder als Rezension oder Kommentar bei Amazon oder einem anderen Buchhändler.

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