Pilze sammeln: Champignon-Arten die man in Wald und Wiese finden kann
Arten essbarer Champignons, ihre giftigen Doppelgänger und Verwechslungsmöglichkeiten mit GiftpilzenRiesen Champignon (Agaricus augustus Fr.)
Seinen Namen verdankt der essbare Riesenchampignon seiner beachtlichen Größe. Sein Hut kann einen Durchmesser von bis zu 25 cm erreichen. Damit zählt der Reisenchampignon zu den ergiebigsten Speisepilzen. Leider ist er relativ selten und dann häufig mit Maden befallen. Finden kann man ihn vorwiegend in Bergnadelwäldern, wo er manchmal Hexenringe bildet.
Die Hüte der Riesenchampignons sind auf hellgelben Grund fein braunschuppig, die engstehenden Lamellen graurosa und im Alter schwarzbraun, was ein typisches Merkmal aller Champignons ist. Jung ist der Pilz kugelig, im Alter flach ausgebreitet. Der Stiel kann bis zu 20 cm hoch werden und ist im Vergleich zur Hutfarbe auffallend weiß. Er trägt einen hängenden Ring. Der Riesenchampignon hat einen Geruch nach Bittermandel.
Wiesenchampignon (Agaricus campestris L.)
Einen der beliebtesten Speisepilze kann man auf Wiesen und Pferdekoppeln von Sommer bis Herbst in großen Mengen finden, und dass sogar dann, wenn die Bodenverhältnisse für die meisten anderen Pilze zu trocken sind. Nach besonders ertragreichen Jahren legen die Wiesechampignons dann aber oft eine Ruhepause von vier bis fünf Jahren ein.
Die Pilze erreichen eine Größe von durchschnittlich 10 cm in Durchmesser und Höhe. Junge Pilze sind halbkugelig und flachen mit zunehmendem Alter mehr ab. Während der Pilz am Hut und Stiel weißlich bis hellgrau ist, sind die Lamellen stets dunkler gefärbt, wie bei allen Champignons. Auch der Stiel des Wiesenchampignons hat einen Ring.
Bild: Monika Unger
Stadtchampignon (Agaricus bitorquis)
Der Stadtchampignon ist ein Pilz, der den urbanen Lebensraum für sich entdeckt hat. Man kann ihn sogar in unmittelbarer Nähe von asphaltierten Straßen finden, wo er an heißen Sommertagen sogar weich gewordene Teerdecken durchbrechen kann. Auch auf öden Kiesflächen und an Wegrändern fühlt er sich heimisch. Der Stadtchampignon ist ein Speisepilz, da er jedoch Umweltgifte wie Schwermetalle speichert, sollte man ihn in Gebieten mit hoher Schadstoffbelastung nicht zum Genuss ernten.
Sein Hut erreicht einen Durchmesser von bis zu 12 cm und hat eine schmutzig aussehende Farbe, die von weiß bis grau reicht. Der Hutrand des Stadtchampignons bleibt immer etwas eingerollt. Wie bei allen Champignons sind die Lamellen engstehend und blass bis schwarzbraun gefärbt. Der Stadtchampignon riecht schwach nach Bittermandel. Sein zylindrischer Stiel hat einen doppelten Ring. Das Fleisch ist weißlich und fest, verfärbt sich weinbraun.
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Schafchampignon (Agaricus arvensis Fr.)
Da sich der Schafchampignon mit dem giftigen Knollenblätterpilz die Standortvorlieben teilt und im Jugendstadium dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz auch recht ähnlich sieht, ist größte Vorsicht beim Sammeln dieses Pilzes geboten. Der Schafchampignon hat den typischen Anisgeruch vieler Champignons und niemals rein weiße Lamellen. Sein Hut wird bis zu 15 cm groß, ist weiß bis blassgrau. Der zylindrische, weiße Stiel trägt einen doppelten Ring. Das Fleisch ist auf Druck leicht gilbend.
Schlanker Anischampignon (Agaricus sylvicola)
In Fichtenwäldern und Mischwäldern kann man häufig auf den Anischampignon treffen. Um eine Verwechslung mit dem Knollenblätterpilz, der ebenfalls in diesem Lebensraum anzutreffen ist, auszuschließen, sind der intensive Anisgeruch und die nie rein weiße Farbe der Lamellen die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale. Bei jungen Champignons sollte man auch immer den Stiel komplett aus dem Boden drehen und sich vergewissern, dass die Knolle nicht bescheidet ist.
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Verwechslungsmöglichkeiten mit Giftpilzen
Die gefährlichste Verwechslungsmöglichkeit besteht mit den Knollenblätterpilzen. Der Knollenblätterpilz braucht immer einen Baumpartner in seiner Nähe, man findet ihn daher nur selten auf offenen Wiesen. Der grüne Knollenblätterpilz bevorzugt Buchenwälder. Der Weiße und der Kegelhütige Knollenblätterpilz sind von ihrer Hutfarbe den Champignons sehr ähnlich. Alle Knollenblätterpilze haben aber immer reinweiße Lamellen und die Stielknolle steckt in einer Scheide.
Aber auch in der Familie der Champignons gibt es giftige Vertreter, wie den Karbolchampignon (Agaricus xanthoderma Genevier). Der chemische Geruch nach Karbol, der diesem Champignon seinen Namen gab, tritt aber oft erst beim Kochen auf. Champignons, die nicht nach Anis oder Bittermandel riechen, und bei Verletzung der Huthaut rasch chromgelb bis ocker anlaufen, sollte man daher gar nicht erst in die Küche bringen. Leicht gilbend ist allerdings auch das Fleisch des Schafchampignons – dieser ist aber am Anisgeruch vom Karbolchampignon leicht zu unterscheiden.