Welche Pilze wachsen in Laubwäldern?

Die Birke ist für Pilzsammler ein äußerst attraktiver Baum, da in ihrer Nähe einige beliebte Speisepilze aus der Familie der Raustielröhrlinge wachsen, die besser bekannt sind als Birkenpilze (Birkenröhrling) und Rotkappen. Von den essbaren Rotkappen gibt es aber auch Arten, die unter Eichen (Eichenrotkappe) oder unter Kiefern und Fichten (Nadelholzrotkappe) wachsen. In Gesellschaft von Eichen finden sich auch gerne Sommersteinpilze oder der Schwarzhütige Steinpilz, der warme sonnige Standorte bevorzugt. Der ungenießbare Eichenmilchling ist der häufigste unter Eichen anzutreffende Pilz.

Auch Buchenwälder bieten gute Standorte für viele beliebte Speisepilze. Semmelstoppelpilze, Eierschwammerln (Pfifferlinge), Totentrompeten oder der Frauentäubling siedeln gerne in moosigen Flächen in Buchenwäldern. Auf kalkhältigen Böden kann man im Buchenwald auch den giftigen Satanspilz antreffen. Der Tigerritterling, der Riesenrötling und der Ziegelrote Risspilz sind weitere Giftpilze, die kalkhältige Laubwälder bevorzugen. Der giftigste einheimische Pilz, der Grüne Knollenblätterpilz, kommt sowohl unter Buchen, als auch unter Eichen oder Birken vor.

Bildquelle: Monika Unger

Welche Pilze wachsen in Nadelwäldern?

Nadelwälder, besonders Fichtenwälder auf saurem Boden sind das ideale Jagdrevier für den Schwammerlsucher. Hier findet sich auch der Klassiker unter den Speisepilzen: der Fichtensteinpilz (oder Herrenpilz), der sich in der Farbe des Hutes vom helleren Sommersteinpilz und vom viel dünkleren Schwarzhütigen Steinpilz, die beide auch in Laubwäldern vorkommen, unterscheidet. In feuchteren, moosigen Nadelwäldern kann man auch Eierschammerl antreffen. Auch viele giftige Pilze, wie der Fliegenpilz oder der Pantherpilz sind in Nadelwäldern auf sauren Böden zu finden. Auch vor dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz sollte man sich in Acht nehmen. Nadelwälder mit kalkhältigen Böden sind meist dominiert von Kiefern oder Tannen. Hier sind zum Beispiel essbare Reizker und der giftige Kronenbecherling beheimatet. In sauren Kiefernwäldern kann man den essbaren Butterpilz finden, aber auch die giftige Frühjahrslorchel.

Bilder: Steinpilze, Monika Unger

Pilze in offenem Gelände und auf Wiesen

Auch auf Wiesen, Viehweiden und offenen Brachflächen kann man bei der Schwammerlsuche fündig werden. Durch intensive Landwirtschaft und Überdüngung der Böden wurden viele Pilzarten auf diesen Flächen stark zurück gedrängt. Größere Chancen auf eine reiche Ausbeute hat man daher auf ungedüngten, naturbelassenen Flächen und paradoxer Weise auch auf städtischen Grünflächen wie großen Parks, wo in der Regel nicht gedüngt wird.

Zu den beliebten Speisepilzen auf offenen Grasflächen zählen die Wiesenchampignons, die Schopftintlinge, der Riesenbovist oder der Rotbraune Riesenträuschling. Aber auch giftige Schirmpilze und Gifttrichterlinge finden sich im Grasland. Aufgrund der Eigenschaft mancher Pilze Schwermetalle und Umweltgifte anreichern zu können, sollte man gerade im offenen Gelände genau auf die Standortbedingungen an den Fundorten achten. Pilze in der Nähe stark befahrener Straßen und landwirtschaftlich genutzter Flächen sollten gemieden werden.

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