Pilzsaison das ganze Jahr über

Wahre Pilzkenner finden auch im Winter und Frühling schmackhafte Speisepilze. Das Judasohr zum Beispiel, ist ein äußerst gesunder Speisepilz, der auf Ästen und Stämmen des Schwarzen Holunders wächst und den man auch im Winter ernten kann. Auch die Winterrüblinge kann man in der kalten Jahreszeit finden. Im Frühjahr tauchen dann Stockschwämmchen, Mairitterlinge und Morcheln auf. Der Sommer und der Herbst bringen naturgemäß die größte Auswahl an Speisepilzen hervor. Steinpilze, Pfifferlinge (die in Österreich Eierschwammerl heißen), Maronen und Parasol sind besonders beliebte Sammelobjekte, die auch relativ leicht zu bestimmen und zu finden sind, wenn man sich ein bisschen mit den Standortbedingungen der einzelnen Pilze beschäftigt.

Beschränkungen beim Pilze sammeln

In manchen Ländern oder in Naturschutzgebieten gibt es Beschränkungen hinsichtlich Sammelmenge und Sammelzeiten. In Österreich sind diese von Bundesland zu Bundesland verschieden. Man sollte sich also vorher genau erkundigen, denn die Strafen können hoch sein.

Ein Drittel aller Großpilzarten ist akut vom Aussterben bedroht. Schuld daran haben zwar nicht die privaten Schwammerlsucher, auch nicht die gewerblichen Pilzesucher, sondern vielmehr Umweltbelastungen, Fichten Monokulturen und die intensive Land- und Forstwirtschaft. Einige bekannte und beliebte Speisepilze, wie der Pfifferling oder der Brätling, wurden im Laufe der letzten Jahre immer seltener. Pilze, die bereits auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen, sind vom Sammeln ausgeschlossen.

Bild: Steinpilz, Monika Unger

Verwechslung mit Giftpilzen ausschließen

Mit jedem Pilz der gesammelt wird, trifft man unter Umständen eine Entscheidung über Leben und Tod. Dieser Verantwortung beim Pilze sammeln sollte man sich bewusst werden. Auch Giftpilze haben eine sinnvolle Aufgabe im Ökosystem des Waldes. Ein verantwortungsvoller Pilzsammler lässt sie daher stehen.

Nur einwandfrei als Speisepilze identifizierte Arten sollten im Wald vorgeputzt werden. Ist man sich nicht ganz sicher ob es sich um einen Speisepilz oder um einen giftigen Doppelgänger handelt, oder möchte man den Pilz zu Hause näher bestimmen, wird der ganze Pilz aus dem Boden gedreht und von den anderen Pilzen gesondert transportiert. Die Knolle oder Wurzel ist in diesem Fall ein wertvolles Bestimmungsmerkmal. Man kann die Pilze zur näheren Bestimmung auch zu einem Pilzberater oder zum Marktamt (in Österreich) bringen.

Pilze in Körben sammeln

Als Sammelgefäß eignen sich Körbe am Besten. In ihnen kann man die Pilze locker auslegen. Stoffbeutel sind nur bei festen Pilzen zu empfehlen. Plastiksäcke sollte man unter keinen Umständen verwenden, da die Pilze darin nicht atmen können und zu sehr zusammengepresst werden. Zu alte Pilze, oder sichtbar von Maden angefressene Exemplare, lässt man stehen. Aber auch bei ganz jungen Pilzen sollte man vorsichtig sein. Diese sind auf den ersten Blick oft nicht von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden. Im Jugendstadium mancher Pilze ist die Verwechslungsmöglichkeit mit den giftigen Knollenblätterpilzen sehr groß. Auch Pantherpilze und Perlpilze lassen sich schwer voneinander unterscheiden, wenn die Pilze noch nicht voll entwickelt sind.

Bei einigen Arten macht es auch keinen Sinn die Pilze schon zu ernten, wenn sie noch jung sind. Speziell beim Parasol (Riesenschirmling) lohnt es sich, abzuwarten bis sich der Hut aufgewölbt hat. Die Mahlzeit ist dann wesentlich reichhaltiger.

BIld: Parasol Bildquelle: www.pixelio.de

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