Facebook, Twitter & Co.

Losgetreten wurde die Diskussion über Datenschutz und Datenmissbrauch erst relativ spät. Auslöser waren unter anderem das Web 2.0 und die sozialen Netzwerke. Die berühmt-berüchtigten Facebook-Partys sind nur eines von vielen Beispielen. Ein Haken zu viel oder zu wenig, und schon weiß die ganze Welt, dass Max Mustermann um 19 Uhr seinen Geburtstag feiert. Viel schlimmer noch: Viele fühlen sich gleich eingeladen. Derlei Probleme lassen sich relativ einfach umgehen, indem man Infos und Bilder mit Bedacht postet, statt sie eben nebenbei in die Tastatur haut, veröffentlicht und erst später feststellt, dass Tausende Menschen die Message lesen können. Auch die Art der Informationen, die im Netz publiziert werden, sollte wohl überlegt sein. Öffentlich via Twitter mitzuteilen, dass man gerade im Café sitzt und sich eine Rosinenschnecke gönnt, interessiert vermutlich niemanden. Bis auf Langfinger, die Twitter und Konsorten gerne als Routenplaner nutzen, welche Wohnungen sie durchstöbern können.

Nicht mit der Adresse hausieren gehen

Relativ sorglos wird bisweilen auch mit den eigenen Adressdaten umgegangen. Es bei jedem Gewinnspiel im Internet zu versuchen, ist schön und gut. Vielleicht springt ja auch mal der Hauptgewinn dabei heraus. In der Regel erntet man aber nur Werbung, per Post, per E-Mail und nach wie vor auch per Telefon. Denn die wenigsten Nutzer lesen die Datenschutz- und Teilnahmebedingung tatsächlich Punkt für Punkt durch und willigen dann unbewusst ein, von Partnerfirmen kontaktiert werden zu dürfen. Dieses Problem besteht jedoch nicht nur bei Preisausschreiben. Auch Anfragen nach Versicherungen, Krediten und Konten führen mitunter dazu, dass man in einer Kartei landet und plötzlich Angebote von Firmen erhält, die man gar nicht kennt. Bestes Beispiel dafür ist im Herbst der Kfz-Versicherungsvergleich. Viele Portale bieten anonyme Berechnungen an. Andere warten erst, bis alle Daten eingegeben wurden. Dann verlangen sie plötzlich die Kontaktdaten, wenn man die Ergebnisse sehen möchte. Um solche Seiten sollte man einen großen Bogen machen.

Mit Punkten und Karten zum gläsernen Kunden

Doch es ist nicht nur das Internet, in dem Fallen lauern. Auch offline gehen Verbraucher mit ihren Daten hausieren. Dazu reicht schon eine sogenannte Bonuskarte. Bei jedem Einkauf wird sie vorgelegt, damit dem Konto Punkte gutgeschrieben werden. Gleichzeitig wird übermittelt, dass der Kunde drei Tuben Zahnpasta, einen Zwölferpack Kondome und Duschgel gekauft hat. Ob es die paar Punkte wirklich wert sind, dass man Wildfremde in seine Tasche schauen lässt, muss jeder selbst entscheiden. Diesbezüglich sind Sammelpunkte zum Einkleben deutlich unverfänglicher.

Datenschutzbeauftragte: Professioneller Hilfe für Firmen

Letztlich hat es also jeder selbst in der Hand, Datenschutz zu betreiben. Ganz verstecken kann man sich nie, wohl aber einschränken, wem welche Informationen gegeben werden. Zudem haben Verbraucher das Recht, sich zu erkundigen, welchen Daten von einem Unternehmen gespeichert wurden. Firmen, die den Datenschutz ernst nehmen, halten sich auch an die entsprechenden Gesetze. Da das Geflecht an Vorschriften immer undurchsichtiger wird, ist es für Unternehmen nur ratsam, sich an einen Profi zu wenden und einen Datenschutzbeauftragen zurate zu ziehen. Denn alleine schon der Verdacht, dass die Daten nicht sicher sein könnten, vergrault viele Kunden.

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