Das hier vorgestellte Buch Wie ich einmal versuchte, reich zu werden ist zwar aus dem Jahre 2009, seither hat sich die Finanzwelt verändert. Eines jedoch nicht,  durch die Eurokrise stecken wir heute in noch größeren Schwierigkeiten, deren Folgen sich heute kaum ein Mensch ausmalen kann.

Die Staatsschuldenkrise im Euroraum ist eine Haushalts- und Verschuldungskrise mehrerer Mitgliedstaaten der Eurozone. Sie begann 2010 mit der griechischen Finanzkrise, nachdem Griechenland die tatsächliche Höhe seiner defizitären...

Kann man innerhalb eines Jahres reich werden?

Heike Faller ist Journalistin beim Zeit-Magazin. Bisher hatte sie sich keine Gedanken über Geldanlagen gemacht, doch als in einer Redaktionssitzung von Umstrukturierungen die Rede ist, wird sie aufgerüttelt. Finanziell unabhängig sein, reich werden, dass müsste doch zu schaffen sein. So entschließt sie sich zu einem Selbsttest. Einen Teil ihres Ersparten möchte sie innerhalb eines Jahres verdoppeln. Sie lässt sich also für ein Jahr in ihrem Job beurlauben, um sich in der Finanzwelt nach geeigneten Möglichkeiten umzuschauen schnell reich zu werden. Ein riskantes Experiment, denn die Wirtschaftskrise ist bereits im vollem Gange. Hat sie wirklich eine Chance 10.000 Euro in einem Jahr zu verdoppeln?

Heike Faller wagt ein Experiment - sie will in einem Jahr 10.000 Euro verdoppeln

Fest stand für sie, dass sie ihr Ziel nicht mit sicheren Anlagen oder einem Sparbuch erreichen würde.  Es mussten schon spekulativere Anlageformen sein. Optionsscheine und Termingeschäfte beispielsweise. Aber damit hatte sie keine Erfahrungen und musste sich deshalb erst einarbeiten. Und da wäre ja auch noch Gold. Obwohl der Goldpreis schon extrem gestiegen war, investierte sie in Goldminen. Glück gehabt! Je mehr sich Heike Faller mit Finanzthemen beschäftigte umso mehr komplexere Zusammenhänge wurden ihr klar. Bücher von bekannten Spekulanten, wie George Soros, Kostolany und Warren Buffet waren jetzt Pflichtlektüre für die Zeit-Spekulantin. Auch nutzte sie eine sich bietende Gelegenheit George Soros zu interviewen. In einem einstündigen Interview erfährt sie, welche risikoreichen Investitionen nötig sind, um erfolgreich zu sein.

Heike Fallers Experiment zu Reichtum zu gelangen ist leider gescheitert. Soviel darf schon vorweg verraten werden. Es war ja auch nicht unbedingt das Streben Reichtum was der Titel eigentlich anmutet. Aber es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen, denn es vermittelt nicht nur Lehrreiches, sondern es ist darüber hinaus auch noch sehr unterhaltsam geschrieben. Je weiter man ins Buch hineinliest, wird die Autorin sicherer, nicht nur in Bezug auf ihr Fachwissen, sondern auch im Schreibstil. Ihre Sicherheit beflügelt sie sogar so sehr, dass sie George Soros bei einem Treffen zu möglichen Richtlinien, zur Förderung und Sicherung eines funktionierenden Bankwesens befragt. Die Autorin ist selbst über ihren Mut überrascht.

Während des Spekulationsjahres lernt Heike Faller sehr viele interessante Menschen kennen. Für Bekannte und Verwandte wird sie auf einmal zur Expertin, die sich von ihr den ein oder anderen Tipp erhoffen. Doch trotz der anfänglichen Euphorie, die sie mit ihrer Anlage in Gold ereilt, bleibt sie bodenständig. Auch wenn das Experiment nicht geglückt ist, ein informatives Buch ist ihr auf jeden Fall gelungen. Es zeigt auch, dass in unsicheren Zeiten wie diesen, eine sichere Wertanlage den gleichen Erfolg bringt, wie eine nervenaufreibende Suche nach Spekulationsmöglichkeiten.

Über die Autorin:
Heike Faller, geboren 1971. Nach dem Abitur besuchte sie die Deutsche Journalistenschule in München. Hier studierte sie Ethnologie und Germanistik. Heike Faller war für Magazine wie »Brigitte«, »Geo« und das »SZ Magazin« tätig. Seit 1999 arbeitet sie als Redakteurin im Ressort »Leben« der »Zeit«. Sie erhielt folgende Auszeichnungen: 1997 den Axel-Springer-Preis für Nachwuchsjournalisten und 2006 den Emma-Journalistinnen-Preis.
Quelle Vorschaubild: Andre Netzler/wikipedia,de Urheber EZB

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