Die Nacktschnecken

In heimischen Gärten häufig anzutreffende Nacktschnecken sind die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), die auch rote Nacktschnecke genannt wird, und die Große Wegschnecke (Arion ater), die meist schwarz ist. Seltener kommen auch die tigerartig gestreiften Egelschnecken (Limax maximus) vor. Nacktschnecken sind Überlebenskünstler, die sich bei starker Trockenheit in Ruhestellung begeben können. Meist sind sie nachtaktiv, nur bei ausreichender Feuchtigkeit können sie auch tagaktiv sein. Den Winter überdauern Nacktschnecken in frostsicheren Erdlöchern. Schnecken sind Zwitter, aber auch eine Selbstbefruchtung ist möglich. Die Eier werden nach der Paarung im Herbst eingegraben und überwintern ebenfalls im Erdreich.

Schadbild durch Schneckenfraß

Eine einzige Nacktschnecke kann pro Nacht bis zu 50 Prozent ihres eigenen Körpergewichts verspeisen. Dabei werden Blätter und sogar unterirdische Pflanzenteile abgefressen. Die getrocknete Schleimspur ist auf der Pflanze gut sichtbar und lässt den Täter eindeutig identifizieren. Wurden die Pflanzen stark abgefressen, ist meist ein Totalausfall die Folge. Fraßstellen sind aber auch Eintrittstellen für Pilze und Bakterien.

Umweltverträgliche und biologische Maßnahmen gegen Schnecken

  • Natürliche Feinde der Schnecken fördern: Igel, Erdkröten, Blindschleichen, Amseln haben Schnecken zum Fressen gern. Wer den Nützlingen Raum in seinem Garten bietet, hat starke Verbündete im Kampf gegen die Schneckenplage.
  • Nicht jedermanns Sache ist das händische Absammeln der Schnecken. Der beste Zeitpunkt hierfür ist die Zeit der Dämmerung, wenn die bei Hitze nachtaktiven Tiere aus ihren Erdlöchern kommen oder kurz nach einem Regen.
  • Wanderschranken: Alles was die Schleimschicht der Schnecken schädigt, hindert Schnecken am weiterkommen. Holzasche, Sägemehlschichten, Schneckenzäune sind als Barriere geeignet.
  • Manchmal reicht auch eine Mulchschicht aus getrockneten Pflanzen, die Schnecken nicht mögen, wie zum Beispiel Brennnesseln, Tomatenblätter, Farnwedel, Fichtennadeln, gehächseltes Stroh.
  • Auch das Besprühen der Pflanzen mit selbstgemachter Jauche aus Wurm- und Adlerfarn (Vorsicht: giftig), Tomatenblättern, Seifenkraut und Schafgarbe hält Schnecken vom Fraß ab.
  • Natürliche Fallen aufstellen: Bier in Schalen, Kaffee (Koffein ist für Schnecken giftig) oder Küchenabfälle auslegen und die Schnecken mehrmals täglich absammeln.
  • Durch die Schaffung künstlicher Schlafstellen, wie umgekehrt aufgestellte Tontöpfe, kann man selbst ganz einfach Schneckenfallen bauen.
  • Bodenlockerung im Winter vor dem letzten Frost. Wird der Boden bis zu 20 cm tief aufgegraben, erfrieren die Schnecken samt Eiern.
  • Der Einsatz von Laufenten zur Schneckenbekämpfung ist auch sehr wirksam. In Österreich können Laufenten sogar gemietet werden. Die Umweltberatung Wien hat dazu das Projekt "rent an ent" ins Leben gerufen.

Molluskizide: Schneckenkorn – Unterschiede bei den chemischen Giften

Bei den Molluskiziden gibt es große Unterschiede bei den verwendeten Wirkstoffen. In den meisten fällen werden Metaldehyd und Methiocarb eingesetzt. Diese Wirkstoffe sind auch für Menschen und Tiere giftig und können über die Haut und die Nahrungskette aufgenommen werden. Die färbigen Körner des Schneckenkorns auf Basis dieser Wirkstoffe sind besonders für Kinder und Hunde gefährlich. Bei feuchter Witterung können sich Schnecken von einer Aufnahme von Metaldehyd sogar wieder erholen. Dafür gelangen die Giftstoffe durch Ausschwemmung aus dem Boden leicht in das Grundwasser. Auch für die nützlichen Regenwürmer und andere Bodenorganismen sind Metaldehyd und Methiocarb giftig.

Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-Phosphat ist hingegen im Biolandbau zugelassen. Es kommt auch natürlich im Boden vor und wird von Mikroorganismen in Nährstoffe für Pflanzen umgebaut. Seine Wirkung beruht auf einer Fraßhemmung, was zum langsamen Tod der Schnecken führt. Allerdings werden alle Schnecken, auch Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecke getötet. Wenn unbedingt zu chemischen Mitteln gegriffen werden muss, sollte man zumindest ein Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-Phosphat verwenden, da es für Mensch, Tier und Umwelt unschädlich ist.

Bilder: www.pixelio.de

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