Das Frühjahr 2015

Der Frühling prägt den folgenden Sommer, dabei entscheidend ist der Monat Mai. Für Meteorologen beginnt der Sommer zum 01 Juni. Die Monate März und April sind noch stark vom Winter geprägt, interessanter ist dagegen der Mai. Er wird von vielen als Vorsommer wahrgenommen. Der gesamte Frühling kann insgesamt noch als durchschnittlich bezeichnet werden, jedoch gab es hier starke lokale Besonderheiten.

Diese Besonderheiten setzten sich im Mai fort und man kann sie Deutschland weit in 3 Kategorien einteilen.

Der Norden Deutschlands war geprägt durch Kälte. Im Vergleich zu vorherigen Jahren war es deutlich zu kühl. Am 2. Mai wurden sogar - 2,7 Grad gemessen. Auch die Sonnentage waren weniger als sonst.

Die Mitte von Deutschland war dagegen deutlich zu trocken. Die Regenmenge in diesem Abschnitt war erheblich unterdurchschnittlich. In manchen Regionen zeichnete sich eine richtige Dürre aus. Das hatte insbesondere für die Landwirtschaft gravierende Folgen.

Der Süden dagegen zeichnete sich durch viel Niederschlag aus. Die Regenmenge übertraf deutlich die Menge der Vorjahre. In der Voralpenregion fielen 300 l pro Quadratmeter, das liegt deutlich über dem Durchschnitt. Sturm und Unwetter mit starkem Regen prägten den Süden Deutschlands.

Die durchschnittliche Temperatur im Mai 2015 lag bei ca. 12,5 Grad. Sie liegt damit unterhalb der Durchschnittswerte der vergangenen Jahre.

Saarschleife Orscholz bei sonnigem Wetter

Saarschleife Orscholz im Sommer (Bild: Rudolf Schneider)

Daten zum Sommer 2015

Wie immer gibt es starke lokale Unterschiede bei der Beurteilung der Wetterlage. Insgesamt betrachtet können jedoch bestimmte Aussagen getroffen werden. Die Kernpunkte des Sommers 2015 sind Hitzewellen, Trockenheit, tropische Tage, aber auch heftige Unwetter.

Besonders die Monate Juli und August waren durch große Hitzewellen gekennzeichnet. In Kitzingen wurden an 2 Tagen (05.07 und 07.08) Höchstwerte von 40,3 Grad gemessen. Das sind subtropische Werte und für Deutschland deutlich zu hoch. Es gab sehr lange Phasen mit deutlich über 30 Grad. Im Vergleich zu den vergangen Sommern lagen die Werte deutlich über dem Durchschnitt. Der letzte überdurchschnittliche Sommer war 2003.

Der bisherige Sommer zeichnete sich durch viele Tropentage und Tropennächte aus. Von einem Tropentag spricht man, wenn die Temperatur tagsüber größer als 30 Grad ist, eine Tropennacht liegt vor, wenn die Temperatur 20 Grad übersteigt. Diese Werte wurden sehr oft überschritten. Dies ist für Deutschland eher ungewöhnlich.

Was den Sommer 2015 ebenfalls auszeichnet ist die extreme Trockenheit. Diese Trockenheit ist besonders in Mitteldeutschland sehr stark ausgeprägt. Hier lag die Niederschlagsmenge pro Quadratmeter deutlich unterhalb des Durchschnittswertes. Das hat erhebliche Folgen für die Natur. Durch den niedrigen Pegelstand der Flüsse, wurde die Schifffahrt vielerorts beeinträchtigt. Besonders gravierend ist die Dürre für die Landwirtschaft, hier gab es bisher deutliche Ernterückgänge zu verzeichnen.

Zwischen den Hitzewellen gab es auch erhebliche Unwetter. In manchen Gebieten richteten diese erhebliche Schäden an. Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt und hoher Sachschaden entstand vielerorts.

 

 

Fazit

Obwohl der Sommer noch nicht vorbei ist, kann gesagt werden, dass man von einem Jahrhundertsommer sprechen kann. Ein Jahrhundertsommer hat zwei Merkmale. Erstens muss es sich um einen außerordentlichen und rekordbrechenden Sommer handeln. Die zweite Voraussetzung ist, dass er sich durch ausgeprägte Hitzeanomalie und hitzebedingter Dürre auszeichnet. Beide Merkmale sind 2015 gegeben. Der letzte Jahrhundertsommer war 2003.

Inwiefern der Klimawandel zu diesem Jahrhundertsommer beigetragen hat, ist schwer zu sagen. Es gibt seit der Wetteraufzeichnung immer wieder Ausnahmesommer mit großen Hitzewellen und Dürren. Ob ein Klimawechsel den Sommer 2015 mitgeprägt hat, bleibt Klimatologen überlassen.

Für alle, die es gern warm bis sehr warm mögen, war es ein optimaler Sommer. Auch für die Tourismusbranche und Schwimmbäder war es ein hervorragender Sommer.

 

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