Geschenke für Kinder zu packen, ist immer eine besondere Freude. Ob für die eigenen oder fremde Sprösslinge spielt dabei keine Rolle. Es gibt nichts Schöneres, als leuchtende Kinderaugen!

Kiste Weihnachten

Kiste Weihnachten (Bild: http://pixabay.com/de/kiste...)

Kleine Idee mit großer Wirkung

Im Gegensatz zu Kindern, deren Zeitvorrat unendlich zu sein scheint, läuft vielen Erwachsenen schon jetzt die Zeit davon und die Weihnachtsvorbereitungen rücken mit großen Schritten näher. Auch mich hat sie schon gepackt - die Vorfreude auf die besinnliche Zeit. "Besinnlich" trifft es dabei gut, denn oft ist es die Weihnachtszeit, in der man sich nicht nur eigener, sondern auch fremder unerfüllter Bedürfnisse besinnt und eine besondere Beziehung dazu entwickelt.

Mir passierte es das erste Mal 2010, als ich von der internationalen Spendenaktion "Weihnachten im Schuhkarton" hörte. Eine simple Idee mit durchschlagendem Erfolg, die sich in rasanter Geschwindigkeit von dem kleinen Örtchen ihrer Entstehung global verbreitet hat und jedes Jahr mehr Anhänger gewinnt.

"Christmastree With Gifts"

"Christmastree With Gifts" (Bild: http://www.clker.com/clipar...)

Ihren Ursprung hat die als "Operation Christmas Child" ins Leben gerufene Spendenaktion in einer kleinen walisischen Stadt namens Wrexham. Durch einen lokalen Radiosender wurde im Jahr 1990 über rumänische Waisenhäuser und die dortigen desaströsen Zustände nach der Teilung der Sowjetunion berichtet. Mit den Worten "Gebt, gebt, gebt..." bat man um Spenden. Den Anstoß, Gaben für Kinder in schlichte, mit Geschenkpapier umwickelte Schuhkartons zu legen, gab Dave Cooke, auf dessen Betreiben schon im Dezember 1990 die ersten Päckchen in Rumänien verteilt wurden. Seit 1993 wird die Hilfsaktion durch Samaritan`s Purse, einer christlichen Hilfsorganisation, geleitet. Die Hilfsbereitschaft der Wrexhamer weitete sich rasch länderübergreifend aus; seit 1996 zählt der deutschsprachige Raum dazu.

"Weihnachten im Schuhkarton" hierzulande

Vielen Lesern wird die durch den Verein Geschenke der Hoffnung e. V., ebenfalls einer christlichen Hilfsorganisation, initiierte Spendenaktion ein Begriff sein; viele Leser werden selbst schon Päckchen gepackt haben. Allein 2010 wurden insgesamt 553.400 Päckchen und damit ca. 15.000 mehr, als im Vorjahr für Kinder in Entwicklungsländern gepackt. Mehr als eine halbe Million Kinder also erfuhren im vergangenen Jahr eine wirkliche Geste der Hoffnung. Die Päckchen kamen aus Deutschland, Österreich, Südtirol, der Schweiz, Liechtenstein und Belgien.

Wie funktioniert`s?

Es ist so einfach, wie genial. Alles, was man benötigt ist

 

  • ein mittelgroßer Schuhkarton
  • Geschenkpapier und Gummiband zum Verschließen
  • Geschenke (dazu gleich mehr)
  • einen Aufkleber, der angibt, für wen das Päckchen gepackt wurde (siehe ebenfalls unten).

Welche Geschenke und für wen?

Bevor man sich voller Tatendrang auf zum Geschenkeshopping macht, sollte durchdacht werden, ob das Päckchen für einen Jungen oder ein Mädchen gepackt wird und welches Alter das Kind haben soll. Zur Verfügung stehen die Altersgruppen

  • 2 bis 4,
  • 5 bis 9 und
  • 10 bis 14 Jahre.

 

Diese Entscheidung wird auf dem Etikett vermerkt, das auf das fertige Päckchen geklebt wird.

"Santa Claus Bag"

"Santa Claus Bag" (Bild: http://www.clker.com/clipar...)

Befüllt werden die zuvor mit Geschenkpapier umwickelten Päckchen mit Gegenständen des täglichen Bedarfs. Bedenkt man dabei, dass in der Vergangenheit nicht nur verschlissene, sondern sogar auch beschmutzte Dinge, wie z. B. gebrauchte Zahnbürsten, für Kinder, die ihr Päckchen voll Vorfreude öffnen, hinein gelegt wurden, wird nicht nur das Anliegen des Vereins, ausschließlich neue Gegenstände zu verwenden, sondern auch die Tatsache, dass die Päckchen inhaltlich geprüft werden, bevor sie auf die Reise gehen, verständlich.

Am dringendsten benötigt werden Artikel für die Schule, wie beispielsweise Stifte und Hefte, Pflegeartikel, so zum Beispiel Zahnbürste mit Zahnpasta, Haarbürste, Waschlappen und Handtuch, sowie Bekleidung, unter anderem Mütze, Schal und Handschuhe. Aber auch Kuscheltiere, Spiele, Malbücher, Autos, Bälle sowie Bücher und eine ganz persönliche Botschaft mit Grußkarte und Foto für das zu beschenkende Kind werden gern gesehen.

 

Nicht eingepackt werden sollen und dürfen Kriegsspielzeug und solches, das Zauberei und Hexerei zum Thema hat, Produkte, die zerbrechlich sind und auslaufen können, wie etwa Duschbad oder Seife, Lebensmittel, außer original verpackten, gelatinefreien Süßigkeiten, die bis mindestens März des Folgejahres haltbar sind, gebrauchte oder kaputte Gegenstände, elektronische Geräte sowie Medikamente und Vitamintabletten.

 

Antworten auf Fragen rund um den gewünschten und nicht gewünschten Inhalt der Päckchen finden Sie hier.

Wohin mit meinem Päckchen?

Ist das Päckchen fertig gepackt, mit Geschenkpapier, Gummiband und Aufkleber versehen, bringt man es zu einer der vielen Sammelstellen.

 

Nur einige der Sammelstellen können jedoch die Spenden quittieren. Möchte man eine Spendenquittung erhalten, informiert man sich hierüber am besten im Vorfeld. In der Regel ab Oktober sind die Sammelstellen auf der dieser Internetpräsenz zu finden.

Die Reise beginnt

Unzählige ehrenamtliche Helfer organisieren Transport und Vorbereitungen, zählen und prüfen, um alle Päckchen so rechtzeitig auf die Reise schicken zu können, dass sie die Kinder auch zu Weihnachten erreichen.

 

Organisatorischer und logistischer Aufwand sind enorm und kostenintensiv. Deshalb bittet der Verein Geschenke der Hoffnung e. V. neben der Sachspende noch um eine Geldspende, die überwiesen oder dem Päckchen beigelegt werden kann. Ab 6 Euro sind die Transportkosten gedeckt. Selbstverständlich gehen aber alle Päckchen auf Reisen, auch diejenigen, die nicht mit einer Geldspende verbunden werden können.

Autor seit 13 Jahren
8 Seiten
Laden ...
Fehler!