Trennungsstress bei sozialen Netzwerken

Sich von einem sozialen Netzwerk zu verabschieden kann ebenso so kompliziert sein wie eine romantische Beziehung zu beenden: Manchmal ist es einfach schwierig sich zu trennen.

Die sozialen Netzwerke machen einem die Trennung in der Regel auch nicht einfach, denn jeder User, der sich vom Netzwerk verabschiedet, bedeutet für das Unternehmen geringere Werbeeinnahmen. Aber wie aggressiv sind diese Netzwerke wirklich, wenn man sein Konto löschen möchte? Die New York Times hat eine breit angelegte Übersicht zu diesem Thema aufgestellt, von der wir uns hier die drei wichtigsten Websites anschauen wollen.

Facebook

Facebook ist eines der größten sozialen Netzwerke, das die meisten unter uns tagtäglich mehr Zeit kostet als wir wahrhaben wollen und dazu auch noch einen äußerst fragwürdigen Umgang mit unseren Daten hat. Was also tun, wenn man einmal doch genug davon hat? Bevor man sein Benutzerkonto löscht, empfiehlt es sich eine Kopie seiner Bilder, Nachrichten etc. von Facebook herunter zu laden, was sich bei den "Kontoeinstellungen” machen lässt. Dannach kann man überdie "Hilfe”-Sparte seinen Account löschen; dafür muss man lediglich sein Passwort eingeben.

So einfach geht das? Nein, natürlich nicht. Facebook archiviert das Benutzerkonto erst einmal für zwei Wochen, falls man seine Meinung doch ändern sollte. Außerdem kann man sein Konto erst löschen wenn man den Grund angibt – und als Antwort Werbe-EMails erhält, die versuchen einem diesen Grund auszureden. Wer diesen Versuchen widerstehen kann, ist sein Benutzerkonto bei Facebook nach zwei Wochen also los. Welche Daten Facebook jeoch einbehält, das weiß keiner so genau.

LinkedIn
Von LinkedIn, dem professionellen Pendant zu Facebook, kann man sich wesentlich schneller trennen, wenn auch nicht permanent. Wer sein LinkedIn Konto schließen möchte, sollte alle Apps, die Drittparteien involvieren, beenden, um seine Privatsphäre zu schützen. Das lässt sich einfach über View Your Applications machen, wo man die Apps auswählen und beenden kann. Das Konto lässt sich dann relativ leicht durch ein paar weiter Klicks löschen. Aber Vorsicht: LinkedIn behält sich das Recht vor, Daten für Werbezwecke weiter zu nutzen, egal ob man noch aktives Mitglied ist oder nicht.

Twitter

Der Kurznachrichtendienst Twitter ist ein weiteres soziales Netzwerk, das viele vor allem mobile Nutzer vor Smartphone und Tablet PC zieht. Wer sich von Twitter verabschieden will, kann sich wie auch bei Facebook eine Datei mit seinen Nachrichten herunterladen. Außerdem kann man mit dieser Website alle alten Tweets löschen, was aus Gründen der Privatsphäre sehr empfehlenswert ist. Dannach lässt sich das Konto schnell und problemlos über den Einstellungen-Button entfernen.

Fazit
Im Ganzen ist das Löschen eines Accounts ziemlich einfach. Das Problem liegt darin, es richtig zu machen, sodass die Privatsphäre (so weit das noch möglich ist) geschützt bleibt und keine ungewollten Daten weiterhin im Netz kursieren. Außerdem sollte man sich bereits bei der Eröffnung eines Benutzerkontos bewusst sein, dass eine komplette Löschung der Daten unter Umständen nicht mehr möglich sein könnte. Darüber hinaus gibt es verscheidene Seiten, wie beispielsweise Delete Your Account und AccountKiller, die beim Löschen von Accounts auf verschiedenen sozialen Netzwerken und bei anderen Online Dienstleistern eine große Hilfe sein können.

Bildquellen: Sean MacEntee/reivaj79mx/Socialmediamx

loumiller, am 14.05.2013