Warum das "Macbook Touch" kommen wird
Viele Gründe sprechen dafür, dass Apple bald ein Macbook mit Touch-Screen einführen wird.Was ist ein Convertible?
Bei einem sogenannten "Convertible" handelt es sich um eine Mischung aus klassischem Notebook und Tablet. Man kann es also ganz klassisch mit Tastatur und Touchpad oder Maus bedienen oder auch im Tabletmodus, bei dem die Tastatur verschwindet. Dafür gibt es verschiedene technische Lösungen: Entweder wird die Tastatur mit einer Art Klapp- oder Drehmechanismus hinter dem Bildschirm versteckt oder der Bildschirm lässt sich komplett von der Tastatur abdocken. Für beide Lösungen gibt es im Moment aktuelle Vertreter, die mit dem neuesten Betriebssystem "Windows 8" von Microsoft ausgestattet sind. Der Hersteller Lenovo bietet Geräte mit beiden Lösungen an, zum Beispiel das Thinkpad "Twist" mit Drehmechanismus und das "Helix" mit getrenntem Tastaturdock. Letzteres wiegt ohne Tastatur nicht viel mehr als ein iPad und kann deshalb in Gegensatz zu anderen, doch recht schwergewichtigen Convertibles, auch ähnlich bequem bedient werden.
Doch welche Vorteile bieten nun die Convertibles gegenüber Tablets oder Notebooks? Man benötigt nun nicht mehr zwei Geräte. Man kann das Convertible zu Hause auf der Couch oder unterwegs als Tablet-Ersatz nutzen. Wenn man nun aber normal arbeiten möchte muss man es nur noch umklappen oder in die Tastatur docken und schon hat man seinen normalen Arbeitsrechner zur Verfügung. Man muss auch nicht mehr seine Daten synchronisieren, weil man alles nur noch auf einem Gerät hat. Außerdem sind die meisten Convertibles durch ihren Intel-Prozessor deutlich leistungsfähiger als ein Android-Tablet, was es auch für anspruchsvollere Aufgaben attraktiv macht. Nachteile gibt es dagegen bei Preis, Akkulaufzeit und Gewicht, allerdings ist ein etwas teureres Convertible meist immer noch günstiger als eine Kombination aus PC und Tablet und das Beispiel des Helix zeigt, dass man bei Gewicht und Akkulaufzeit in Zukunft wahrscheinlich keine großen Kompromisse mehr eingehen muss.
Während nun viele Hersteller schon Convertibles im Angebot haben, ist bei Apple, der sonst immer als Vorreiter die Märkte bereitet hat, noch nichts von einem entsprechenden Gerät zu hören. Dabei ist gerade die Apple-Plattform geradezu prädestiniert für ein "Macbook Touch".
Ideen zum "Macbook Touch"
Es stellt sich also die Frage, wieso Apple nicht hier schon Vorreiter gespielt hat? Das liegt wahrscheinlich an den oben genannten Nachteilen. Apple möchte möglichst keine Kompromisse eingehen, die die Kunden abschrecken würde. Ein zu hohes Gewicht oder eine all zu niedrige Akkulaufzeit könnten durchaus dagegen sprechen. Apple wartet also auf den richtigen Zeitpunkt, um ein solches Gerät auf den Markt zu kommen.
Rein softwareseitig hat Apple sehr gute Voraussetzungen. Es hat mit Mac OSX ein etabliertes, sehr robustes und flexibles PC-Betriebssystem, außerdem verfügt es mit iOS ebenfalls über ein sehr gutes Smartphone- und Tablet-Betriebssystem mit einer sehr großen Basis an Apps. Damit hat Apple gegenüber Microsoft mit seinem recht neuen Windows 8 einen erheblichen Vorteil.
Die Verknüpfung beider Betriebssysteme wäre wahrscheinlich recht leicht realisierbar, so dass iOS-Apps nativ (und damit sehr schnell) auf einem Mac laufen könnten. Man müsste lediglich die Programmierbibliotheken in OSX integrieren. Apple hat schließlich schon viel Erfahrung beim Wechsel von Prozessorarchitekturen, was sie zuletzt bei dem Umstieg ihrer Mac-Rechner von IBM- auf Intel-Prozessoren bewiesen haben. Aus dieser Erfahrung heraus ist zu erwarten, dass die iOS-Bibliotheken schon sehr plattformunabhängig gestaltet wurden. Somit wäre eine solche Portierung mit einem kompetenten Entwicklerteam innerhalb eines Jahres realisierbar. Und man kann sicherlich davon ausgehen, dass Apple an solchen Konzepten schon länger arbeitet, auch wenn offiziell davon keine Rede ist.
Das Problem, das Apple von einem solchen Schritt abhält, ist also eher die Hardware, die die oben genannten Einschränkungen mit sich bringt. Doch genau diese Einschränkungen werden bald der Vergangenheit angehören. Das schon erwähnte "Helix" von Lenovo zeigt das schon sehr eindrucksvoll und mit neuen Technologien, wie beispielsweise Intels "Haswell" oder "Jaguar" von AMD stehen bald Prozessorplattformen bereit, die noch leichtere und energiesparendere Tablets mit voller PC-Leistung ermöglichen.
Bildquelle:
samscreatives
(Mac Pro 3.1 zerlegen und reinigen)