Die unsichtbare Hausstaubmilbe

Die Milben (Dermatophagoides) werden nur etwa ein Zehntel Millimeter groß. Sie zählen zu den Spinnen und leben, da sie lichtscheu sind, versteckt in Polstermöbeln, Teppichen und mit Vorliebe in Matratzen. Denn im Bett finden sie auch gleichzeitig reichlich Nahrung. Sie ernähren sich nämlich von menschlichen Hautschuppen, von denen wir täglich so viele verlieren, dass davon 100.000 Milben satt würden. Ideale Lebensbedingungen finden Hausstaubmilben ab 20 Grad und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent.

Bild: Hausstaubmilbe im Elektronenmikroskop; Bildquelle: wikimedia commons, public domain

Symptome einer Überreaktion oder einer Allergie auf Milben

Wie kann ein Tier, das so klein ist, dass wir es mit freiem Auge nicht einmal sehen können, so schlimme Folgen für unsere Gesundheit haben? Genau genommen sind es gar nicht die Milben selbst, die unsere Gesundheit reizen, sondern ihr Kot und abgestorbene Tiere, die in den Hausstaub gelangen und eingeatmet werden. Bei einer Allergie auf Hausstaubmilben reagiert das menschliche Immunsystem zu heftig auf die Eiweiße im Milbenstaub. Die Beschwerden reichen von Niesen, tränenden Augen, Juckreiz, und Ekzemen bis zu Asthma. Die Beschwerden können sich im Winter, wenn die Mehrzahl der Milben durch trockene Luft in beheizten Räumen abstirbt, noch verstärken.

Silberfischchen fressen Hausstaubmilben - ... und richten sonst keinen Schaden an

Auch die urzeitlich anmutenden Silberfischchen werden zu den Schädlingen im Haushalt gezählt. Dabei sind sie gar nicht schädlich sondern können,  dadurch dass sie Hausstaubmilben fressen, sogar als Nützlinge bezeichnet werden. Silberfischchen sind flügellose Insekten, die bis zu 11 mm lang werden können. Sie leben gerne da, wo es feucht und warm ist. Daher sind sie vornehmlich in den Sanitärräumen anzutreffen. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen und man bekommt sie nur selten zu Gesicht. Silberfischchen vermehren sich nicht sehr stark, Massenaufkommen sind daher selten und eine groß angelegte Vernichtungsaktion ist daher auch kaum nötig. Sie ernähren sich von stärkehaltigen Produkten wie Papier und Zucker, fressen aber auch Schimmelpilze, Hautschuppen und Hausstaubmilben.

Für Allergiker: Maßnahmen gegen Hausstaubmilben

Silberfischchen alleine reichen nicht aus, um den Hausstaubmilben den Garaus zu machen. Man könnte natürlich auch noch eine Armee von Bücherskorpionen halten, denn auch diese Pseudoskorpione fressen die Milben. Konventionelle Methoden der Milbenbekämpfung sind aber meist einfacher in der Anwendung:

Zwei Drittel der Milben lebt im Bett. Im Schlafzimmer kann man daher im Kampf gegen den reizenden Milbenstaub am Meisten erreichen. Staubfänger wie Teppiche, Vorhänge oder Polstermöbel sind im Schlafzimmer zu vermeiden. Auch Zimmerpflanzen und Haustiere sind für Allergiker in Schlafräumen nicht empfehlenswert. Für Matratzen gibt es geeignete Überzüge, die undurchlässig für Milben sind. Bettwäsche sollte regelmäßig gewechselt werden und waschbare Decken und Kissen sind möglichst häufig bei mindestens 60 Grad zu waschen. Wer die Möglichkeit hat, lässt das Bettzeug oft an der Sonne auslüften. Im Winter kann man Matratzen und Decken bei Minusgraden ein paar Stunden durchfrieren lassen. Für Kuscheltiere erfüllt die Tiefkühltruhe denselben Zweck.

Milben lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Auf einen zusätzlichen Luftbefeuchter sollte man daher verzichten. Ein gelegentliches Absenken der Raumtemperatur auf 17 Grad (oder darunter) tötet die Milben. Regelmäßiges Staubsaugen und oftmaliges Aufwischen glatter Flächen und Böden entfernen den Hausstaub mit dem Milbenkot, der für Allergiker so reizend wirkt, gegen die Milben selbst helfen diese Maßnahmen jedoch kaum. Denn die Tiere klammern sich mit ihren acht Beinen meist tief im Inneren der Matratzen und Polstermöbel fest. Sprays auf Basis von Neemöl können bei Polstermöbeln eingesetzt werden. Chemische Milbenvernichtungsmittel sind zu vermeiden, denn gerade Allergiker reagieren mitunter empfindlich darauf.

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