Welche Gefühle hatte Jesus am Kreuz?
Bamberger Psychologen starten eine Onlinebefragung zu diesem Thema.Pressetext
Dr. Stefan Lautenbacher, Professor für Physiologische Psychologie an der Universität Bamberg, und sein Team wollen nun herausfinden, was für Emotionen Menschen in den vielfältigen künstlerischen Darstellungen des gekreuzigten Jesus erkennen. Dazu haben die Forscher gemeinsam mit ihren Studierenden eine Online-Umfrage eingerichtet, die unter www.jesus-bamberg.de abrufbar ist. Für diese Umfrage werden noch Männer und Frauen aller Altersstufen gesucht, die Lust auf eine emotional-ästhetische Selbsterfahrung haben und sich selbst als Versuchsteilnehmerinnen und -teilnehmer erproben möchten.
Interessierte können sich dort in einem elektronischen Fragebogen 20 Gesichtsabbildungen von Jesus am Kreuz ansehen. Dabei sollen sie angeben, welche Gefühle sie im Gesicht von Jesus erkennen und beurteilen, wie stark diese ablesbar sind. Dabei können die sieben Emotionen Schmerz, Freude, Wut, Ekel, Angst, Trauer und Überraschung in verschiedenen Abstufungen, von gering bis hoch, bewertet werden.
Welche Gefühle hatte Jesus am Kreuz?
Die Bamberger Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhoffen sich durch diese Umfrage Aufschluss darüber, durch welche Faktoren sich diese subjektiven Beurteilungen der Kreuzigungsszene objektiv erklären lassen. Dabei gehen sie von der Vermutung aus, dass Beobachterinnen und Beobachter nicht nur die Emotionen in Jesus sehen, die die jeweiligen Künstler aufgrund ihres damaligen Welt-, Religions- und Jesusbildes in die Darstellungen hineingelegt haben, sondern dass die eigenen religiösen Überzeugungen und andere Charakteristika des Beobachters stark die Wahrnehmung dieser Gefühle beeinflussen.
Unterstützung bekommen die Bamberger Forscherinnen und Forscher durch den Kunsthistoriker Dr. Gerald Schröder von der Ruhr-Universität Bochum, der eine Sammlung von Kreuzigungsdarstellungen beisteuerte, die repräsentativ für verschiedene Kunstepochen und -stile sind
Appell
Das Portal zu der Studie ist noch geöffnet. Wer als Versuchtsteilnehmer bei der Onlinebefragung mitmachen möchte, kann das gerne unter diesem Link tun. Es geht darum, 20 Bilder im Hinblick auf die Mimik zu bewerten, was etwa 15 Minuten in Anspruch nehmen dürfte.