Welthurentag ist am 2. Juni
Mit diesem Tag will diese Berufsgruppe seit 1975 auf ihre Diskriminierung aufmerksam machen.Der Anfang: 100 Frauen in Lyon - Wie entstand der Welthurentag?
Den Hintergrund für diesen Welthurentag bildete ein Kampf der Prostituierten in Frankreich 1975, als Stundenhotels geschlossen, Straßenprostitution verboten und die Damen regelrecht verfolgt und bestraft wurden. So flüchteten sich am 2. Juni 1975 circa 100 Frauen in Lyon in eine Kirche, um so auf diese Missstände aufmerksam zu machen. So wird nun jedes Jahr am 2. Juni von den "Huren” weiterhin für mehr Toleranz und bessere Arbeitsbedingungen gekämpft.
Im Netz gibt es viele Seiten, auf denen man seine Meinung und Solidarität kundtun kann.
Scheinheiligkeit und Heuchelei unter den Bürgern
Es wird gerne als "das älteste Gewerbe der Welt” bezeichnet, wie ein Klischee es beschreibt. Kein Grund von "Normalbürgern”, verächtlich und scheinheilig empört darauf herab zu sehen. Prostitution kann ein Ventil bilden, um Aggressionen zu verhindern. Wieviel Prostitution gibt es auch in der Ehe, wenn wegen neuer Schuhe oder eines Diamantringes die Frau sich hingibt, obwohl ihr sonst nicht gerade der Sinn danach steht? Wie oft wird sich auf der Karriereleiter hinaufgeschlafen? Nicht nur von Frauen, sondern auch von Männern! "Sich prostituieren” - das steht auch im übertragenen Sinne für "seine Seele verkaufen”, vielleicht für einen Job oder in der Politik.
Apropos Politiker, die immer noch über Callgirls stolpern können – da gibt es ja berühmte Beispiele, jüngst von England bis Frankreich. Ein weites Feld.
Der rote Schirm (Bild: G. Hefele)
Der rote Schirm als Kampfsymbol
Einen roten Schirm wählten sich die Sexarbeiterinnen, wie sie sich selbst nennen, als Symbol für ihre Rechte, gegen Gewalt, Kriminalisierung und Diskriminierung. Rot steht ja immer schon für die Liebe, ein rotes Kleid gilt als sexy.
- und rote Stiefel
Ich erinnere mich noch gut, als ich mal eine neue Stelle antrat und an meinem ersten Tag in der Firma schicke, rote Lederstiefel mit hohen Absätzen zu einem schwarzweißen Zweiteiler trug. Monate später hat mir ein Vorstandsmitglied, weiblich, hinter vorgehaltener Hand zugeflüstert, dass sie damals alle den Atem angehalten hätten, was sie sich denn da an Land gezogen hätten als Führungskraft und ob ich nicht wüßte, dass seit Jahrhunderten die Damen des horizontalen Gewerbes an ihren roten Stiefeln auf der Straße zu erkennen seien! Wusste ich nicht! Ist mir auch egal, zum einen, weil rot eine meiner Lieblingsfarben ist, zum anderen, weil ich nur alles in schwarzweiß langweilig fand. Und trug weiterhin diese Stiefel.
Buchempfehlung
Das Kuriose-Tagebuch - Eine Auswahl origineller Gedenk-und Aktionstage übers Jahr
von Gabriele Hefele
72 Seiten. 5,00 Euro
Books on Demand, Norderstedt, 2012
ISBN978-3-8482-2444-9
als E-Book: 2,99 Euro
ISBN 9783848236244
.