(Bild: TiM Caspary / pixelio.de)

Grundsätzliches zum Thema Wohnzimmer-PCs

HTPCs funktionieren grundsätzlich wie ganz normale Computer. Ein auffälliger Unterschied zu einem normalen PC ist die äußere Form. Wohnzimmer-PCs sehen oft aus wie DVD-Player oder zu groß geratene mobile Festplatten. Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen PCs ist die Möglichkeit der Steuerung per Fernbedienung. Grundlage für die Nutzung ist auch bei HTPCs das Betriebssystem. Wer in Sachen Computertechnik nur über einfache Nutzerkenntnisse verfügt, kann einen HTPC mit vorinstalliertem Betriebssystem erwerben. Erfahrenere Nutzer können z.B. die kostenfrei erhältlichen Linux-Betriebssysteme "Ubuntu" oder "Mint" runterladen. Viele Versionen der kostenpflichtigen Betriebssysteme Mac OS (Apple) und Windows (Microsoft) lassen sich so gestalten, dass sie für den Betrieb von HTPCs geeignet sind. Grundvoraussetzung für die Eignung ist die Fähigkeit, Audio- und Videodateien abzuspielen sowie im legalen Rahmen zu kopieren und aufzuzeichnen (im Sinne eines Festplatten-Recorders). Eine weitere Grundvoraussetzung ist die Steuerbarkeit per Fernbedienung und Funktastatur. Diese und andere Funktionen werden durch die Installation entsprechender Soft- und Hardware ermöglicht. Wer z.B. seinen HTPC als DVD-Player nutzen will, muss darauf achten, dass zusätzlich zum DVD-Laufwerk die nötige Decoder-Software vorhanden und installiert ist. Bei einigen Betriebssystemen gehört Decoder-Software standardmäßig dazu, bei anderen nicht. Vor allem Verbraucher, die ein kostenpflichtiges Betriebssystem erwerben möchten, sollten beim Kauf darauf achten.

Beispiele für Wohnzimmer-PCs

Beispiele für Wohnzimmer-PCs (Bild: Wikipedia / Autor: Edualcuadrado (Own work))

Das Drumherum eines Wohnzimmer-PCs

Die angenehme Wirkung einer guten Schalldämmung von HTPCs sollte nicht unterschätzt werden. Wer will schon abends bei einem spannenden Spielfilm ständig die Geräusche von Lüfter, Festplatte und anderen Komponenten im Ohr haben? Daher hat die Schalldämmung bei Wohnzimmer-PCs einen höheren Stellenwert als bei Büro-Computern, an denen fast nur gearbeitet wird. Wie oben bereits erwähnt, ist das äußere Erscheinungsbild eines HTPCs an den Stil klassischer Wohnzimmergeräte wie Stereoanlage oder DVD-Player angepasst. Es sind auch Geräte im Angebot, die Sie komplett verstecken können. So werden z.B. recht kleine und flache HTPCs angeboten, die sich hinter dem Fernseher verstecken lassen. Wer seinen Wohnzimmer-PC auch ab und an zum Arbeiten nutzen möchte, kann sich beispielsweise die kostenfreie Openoffice-Software herunterladen. Openoffice bietet sehr ähnliche Funktionen wie kostenpflichtige Versionen von Büro-Software. Ein wichtiges Komfortmerkmal von HTPCs ist die Fernbedienbarkeit. Hierfür bieten sich Infrarot- oder Bluetooth-Fernbedienungen an. Zu bedenken ist dabei, dass Infrarot-Fernbedienungen Sichtkontakt zum Empfangsgerät benötigen. Wer vorhat, seinen HTPC irgendwo zu verstecken, fährt mit einer Bluetooth-Fernbedienung daher besser. Die meisten Wohnzimmer-PCs sind standardmäßig mit Fernbedienung und entsprechendem Empfangsteil ausgestattet. Beim Kauf sollten Sie aber vorsichtshalber danach fragen. Wer Audio- und Video-Dateien auf Speichermedien wie DVD oder CD übertragen will, der benötigt natürlich ein DVD-Laufwerk mit Brenner und entsprechender Software. Wer auf gute Tonqualität wert legt, kann sich entsprechende Stereoboxen für PCs kaufen. Flachbild-Fernseher bieten keine allzu gute Tonqualität, da sie dafür im wahrsten Sinne des Wortes "zu flach" sind. Sie können aber z. B. durch den Anschluss einer Soundbar in Sachen Tonqualität nachgerüstet werden. Die Aufrüstung älterer TV-Geräte betreffend, ist es durch einen HTPC mit Karte für digitalen TV- und Radioempfang möglich, an TV-Geräten ohne digitales Empfangsteil, digitale Programme zu sehen. Gleichzeitig wird ein vielleicht vorhandener Receiver für digitales Fernsehen überflüssig. Wenn man bedenkt, dass HTPCs in der Regel auch DVD- und CD-Player sowie komplette Stereoanlagen überflüssig machen, kann sich eine solche Anschaffung durchaus lohnen. Erfahrenere Nutzer haben genau wie bei herkömmlichen PCs die Möglichkeit, einen kompletten HTPC selber zusammenzustellen. Es soll immer noch Leute geben, die ohne das Internet auskommen. Wer aber alle Möglichkeiten der Multimedia-Welt nutzen will, kommt darum nicht herum. Ein Internetanschluss sollte möglichst als Breitbandzugang (DSL) eingerichtet sein.

Einige Verbraucher-Seiten im Internet

Eine nützliche Seite für Verbraucher ist Murks-nein-danke.de. Hier werden Käufererfahrungen mit mangelhaften Elektronikprodukten veröffentlicht. Hersteller und Produkttyp werden selbstverständlich genannt.

Auf Heise.de finden Sie diesen Bericht über die Zusammenstellung eines individuellen, leistungsfähigen HTPCs durch Computerexperten. Auch erfahrenen Nutzern bietet der Bericht wichtige Informationen.

Ausführliche Elektronik Testberichte finden Sie auch bei netzwelt.de. Über die bekannten Suchmaschinen lassen sich schnell weitere Seiten finden.

Konstruktive Verbesserungsvorschläge zu diesem Artikel sind jederzeit willkommen.

Harald Hinnerwisch

Titelfoto (Flachbild-TV) - Bildquelle: O. Fischer / Pixelio.de