Meine Erfahrung mit der Zitronengurke

Vor einigen Jahren habe ich zum ersten Mal Gemüse aus dem eigenen Garten geerntet. Was das Gärtnern betrifft, bin ich also immer noch kaum über das Anfängerstadium hinaus. Im ersten Jahr hatte ich noch Glück: Paprika und Chili wuchsen eher dürftig, die Tomaten fielen der Braunfäule zum Opfer, doch meine Kürbisse und Zucchini brachten mir ordentliche Erträge.

Im zweiten Jahr lief es dann eher weniger gut: Kaum ein Kürbis- oder Zucchinipflänzchen wollte wachsen. (Tomaten und Paprika hatte ich sowieso schon aufgegeben.)

Die Gemüseernte wäre in diesem Jahr für mich sehr dürftig ausgefallen, hätte ich nicht meine Zitronengurke gehabt: Die pflegeleichte Pflanze mit ihren fröhlichen sonnengelben Früchten war in diesem Sommer mein einziger Lichtblick.

Die Samen in die Erde stecken, der Zitronengurke einen sonnigen Platz im Kübel auf der Terrasse suchen, sie großzügig düngen und hin und wieder gießen – mehr musste ich nicht tun. Belohnt wurde ich dafür mit üppigem Wachstum und vielen kleinen gelben Gurken, von denen glücklicherweise auch keine einzige bitter war.

Aus eigener Erfahrung kann ich also sagen: Die Zitronengurke schmeckt, macht Freude und ist auch Gartenanfängern zu empfehlen.

(Bild: © Fotolia)

Nur eine Gurke – oder doch etwas ganz Besonderes?

Die Zitronengurke gehört wie alle Gurken zu den fruchttragenden Pflanzen, das heißt, dass man nur die Früchte essen kann, jedoch nicht die Pflanzenteile, Blüten oder Wurzeln.

Zitronengurken sind im Geschmack mild und leicht süßlich. Manche empfinden das Aroma der Zitronengurke als besonders angenehm, andere schmecken keinen großen Unterschied zur "normalen" grünen Schlangengurke.

Einfach nur Gurke oder doch nicht? - Das muss man einfach selbst probiert haben.

Zitronengurke: Einfach mal reinbeißen!

Gurken haben von allen Gemüsesorten den höchsten Wassergehalt, sind deshalb auch besonders kalorienarm. Sie gelten nicht als ausgesprochen vitaminreich, dennoch sagt man ihnen aufgrund ihres günstigen Mineralstoffverhältnisses eine gesunde Wirkung nach.

Zitronengurken kann man nicht nur in den Salat schneiden oder auf dem Brötchen essen, sie sind an heißen Sommertagen auch ein ausgezeichneter Durstlöscher.

Viele Menschen mögen es, die Zitronengurke roh wie einen Apfel zu vernaschen. Die gelbe Schale kann man dabei einfach mitessen.

Zitronengurken aus dem eigenen Garten – so gelingt's

Wer die Zitronengurke gerne im eigenen Garten hätte, der sollte ihr einen sonnigen und möglichst windgeschützten Platz bieten. Man kann die Samen ab Mitte März im Haus vorziehen (die Keimzeit beträgt etwa 10 Tage) oder ab Mai im Freiland oder in einem Kübel (ca. 10,5 cm) aussäen: 3 Kerne etwa 2 cm tief, im Beet einen Abstand von ca. 80 cm beachten.

Mit der Aussaat im Freiland sollte man auf jeden Fall bis nach den Eisheiligen warten, Gartenexperten empfehlen Ende Mai / Anfang Juni als günstigsten Zeitpunkt. Die Zitronengurke wächst schnell, geerntet werden kann von Juli bis September.

Im Garten sollten Gurken nicht neben Tomaten, Kartoffeln, Rettich oder Radieschen angepflanzt werden, sie vertragen sich jedoch gut mit Bohnen, Fenchel, Knoblauch, Kohl, Salat, Roten Rüben, Sellerie, Zwiebeln, Erbsen und Dill.

Die Zitronengurke wächst schlangenähnlich und "kriecht" über den Boden, besser ist es allerdings, man bietet ihr ein Gitter, an dem sie empor ranken kann. Das sorgt für mehr Stabilität, eine größere und leichtere Ernte und das Höhenwachstum hält außerdem Schädlingen wie Schnecken besser ab. Außerdem sollten die Früchte trocken bleiben und nicht auf dem feuchten Boden liegen – wer das verhindern möchte, kann die Erde im Freilandbeet ohne Rankgitter auch mit einer Schicht Stroh bedecken.

Gurken gehören zu den Starkzehrern: Sie haben einen starken Nährstoffbedarf und brauchen einen sehr guten Boden, um optimal wachsen zu können. Experten empfehlen, Gurkenpflanzen im Kübel mit entsprechendem Gemüsedünger zu versorgen, im Beet reichen Hornspäne und Kompost.

Wichtig ist, dass die Zitronengurke gleichmäßig mit Wasser versorgt wird. Durch ihr flaches Wurzelsystem kann sie keine Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten ziehen. Gießen sollte man jedoch nur bei Bedarf und niemals von oben. An heißen Tagen bitte nicht während der Mittagshitze gießen und die Zitronengurke nicht mit kaltem Wasser erschrecken, die Früchte können sonst bitter werden. Ganz wichtig ist es, Staunässe zu vermeiden: Überschüssiges Wasser, das nicht abfließen kann, birgt die Gefahr, die Wurzeln der Pflanze faulen zu lassen.

Die Reife ist bei der Zitronengurke leicht an der Größe und Farbe der Früchte zu erkennen: Sind sie so groß und so gelb wie eine Zitrone, dann kann geerntet werden. Experten empfehlen sogar, bereits dann zu pflücken, wenn die Früchte noch ziemlich klein sind und gerade erst gelb werden.

Wenn zeitig und regelmäßig geerntet wird, entstehen mehr Blüten und Fruchtansätze, die Ernte wird auf diese Weise noch üppiger ausfallen.

Bei Gurken ist es generell sinnvoll, die Früchte nicht zu groß werden zu lassen. So ist das Kerngehäuse weniger stark ausgebildet, die Schale weicher und das Aroma besser.

Möchte man bitterfreie Gurken, so soll man am besten in die frühen Morgenstunden ernten.

Beim Pflücken bitte vorsichtig sein und darauf achten, dass die Ranken nicht beschädigt werden.

Gartenprofis weisen darauf hin, dass Gurkenblätter sich nicht als Gründünger oder für den Kompost eignen. Weil sie Schädlinge und Krankheiten übertragen können, sollten sie besser vernichtet werden.

So schmeckt die Zitronengurke besonders gut

Eine Zitronengurke sollte man nicht hobeln oder raspeln, sondern immer schneiden. Sie schmeckt nicht nur roh, im Salat oder auf dem Brötchen, sondern auch in vielen anderen Varianten.

Als Feinschmeckertipp gilt die Kombination mit Quinoa oder Couscous. Aus der Zitronengurke kann man Gurkensuppe machen oder Relish (Würzsauce). Besonders gut schmeckt sie mit Joghurt, Sauerrahm, Olivenöl und Kräutern, aber auch eingemacht als Essiggurke.

Michaela, am 19.04.2017
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Bildquelle:
Silvia Harnisch (Gurke, Anbau, ernährungsphysiologischer Wert und Rezepte)
https://pagewizz.com/was-essen-wir-eigen (Was essen wir eigentlich? Wurzel, Frucht oder gar die Blüte?)

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