Herausgekommen ist eine Sammlung mit je 3 Briten und Amerikanern und 4 Deutschen. Wobei ich die Sortierung nach dem Geburtsort vorgenommen habe, die Briten und Amerikaner haben jedoch teilweise in beiden Gebieten gelebt oder schreiben Krimis über das jeweils andere Land.

 

1 Der Reporter: Ken Follett (Brite Nr. 1)

Ist in Wales geboren (1949), hat Philosophie studiert und als Zeitungs-Reporter gearbeitet. Er kam zum Lesen, weil seine strengreligiösen Eltern ihm weder Radio noch Fernsehen erlaubten.

 

Seine Bücher umfassen ein breites Spektrum von Hintergrundthemen. Viel hat er zum Thema 2. Weltkrieg geschrieben, wie beispielsweise sein bekanntestes Buch, die Nadel, welches ich inzwischen mehrmals gelesen habe.

 

Das ebefalls sehr bekannte Buch "Die Säulen der Erde" beschäftigt sich dagegen mit dem Mittelalter. Weil ich Anfang 2000 die "Die Pfeiler der Macht" gelesen hatte, habe ich die Finanzkrise besser verstanden und "Die Löwen" spielt zwar im ersten Afghanistankrieg (gegen die Sowjetunion), aber es bietet immer noch eine anschauliche Schilderung über das Land, das wieder in die Schlagzeilen geraten ist.

2 Die höhere Tochter: Agatha Christie (Brite Nr. 2)

In Devon geboren, lebte 1890 bis 1976. Begann ein Musikstudium, arbeitete dann während des 1. Weltkriegs als Krankenschwester und war später mit einem Archäologen verheiratet, den sie teilweise zu Ausgrabungen in den Nahen Osten begleitete.

 

Eines ihrer berühmtesten Bücher ist "Mord im Orientexpress", bei dem auf einer Zugfahrt ein Toter gefunden wird und nur die wenigen anderen Gäste des Luxuszuges als Täter infrage kommen. Hier ermittelt Hercule Poirot, in vielen anderen Büchern Miss Marple.

3 Die Milliardärin: Joanne K. Rowling (Brite Nr. 3)

In Gloucestershire geboren, 1965. Abschluss in Französisch und klassischer Altertumswissenschaft. Arbeitete in Bürojobs, lebte danach als Alleinerziehende von Sozialhilfe. Sie soll als erste Schriftstellerin der Weltgeschichte 1 Milliarde USD verdient haben.

 

Sie hat im Wesentlichen die Harry-Potter Serie veröffentlicht. Diese Bücher haben eine Reihe von Fantasy-Aspekten, dennoch zähle ich sie hier zu den Krimis, weil sie spannend sind und Verbrechen untersucht werden. Obwohl die Hauptfiguren bei Harry-Potter in der Regel zaubern können, bleibt vieles schwierig für sie und die Geschichte somit spannend. Denn es ist nicht wie bei der guten Fee, wo ein Wunsch nur ausgesprochen werden muss, und schon wird er erfüllt. Es müssen Zaubersprüche auswendig gelernt werden – die im entscheidenden Moment vergessen werden können -, es gibt fliegende Besen, deren Beherrschung nicht ganz einfach ist, usw. Dies alles vor dem Hintergrund eines Internatslebens, was sich für ein Buch immer gut macht.

 

Zu Beginn empfehle ich unbedingt, mit dem Buch Nr. 1 (Harry Potter und der Stein der Weisen) anzufangen, um sich in diese besondere Welt einzufinden. Sehr gut gefallen mir besonders noch Buch Nr. 3 (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) und Buch Nr. 4 (Harry Potter und der Feuerkelch), Letzteres ist stilistisch meiner Meinung nach allerdings etwas anders.

4 Der Hightech Mann: Näheres über neueste Techniken: Andreas Eschbach (Deutscher Nr. 1)

Wurde in Ulm geboren, und zwar 1959. Studierte Zeit lang Luft- und Raumfahrttechnik, arbeitete als Softwareentwickler. Deswegen erfährt man in seinen Büchern oft sehr neue Entwicklungen bei verschiedenen Techniken – aber sogar eine Juristin versteht das recht gut, es handelt sich nicht um Fachchinesisch.

 

Viele seiner Krimis haben eine Science-Fiktion-Richtung, aber nicht alle in gleichem Maße. Keinerlei Science-Fiktion ist in dem sehr empfehlenswerten Roman "Der Nobelpreis" enthalten, in denen man von Hintergründen der Nobelpreisverleihung und den Methoden von Industriespionen erfährt.

 

Gleiches gilt meinem Verständnis nach auch für "Der König von Deutschland" - wegen Computer-Thema stimmungsvoll auf dem Kindle zu lesen, welches ich auch für den Spruch der mega-computeraffinen Hauptperson liebe, dass man wirklich wichtige Sachen nicht dem Computer anvertrauen sollte - dann zieht er sein Adressbuch aus Papier hervor.

 

Wie viel Wahres der Titel "Ausgebrannt" enthält, wird die Zukunft zeigen: In dem Szenario wird das Erdöl plötzlich knapp, die lohnenden Ölfelder versiegen und es zeigt sich, was in dieser Welt alles vom Öl abhängt. Längst nicht nur der Transportsektor mit allen Folgen ist dabei betroffen.

 

Richtig Fantasy enthält dagegen das Erstlingswerk, die "Haarteppichnüpfer". Der Krimi spielt an einem unbekannten Ort, der mich ein bisschen an das alte China erinnert, allerdings gibt es teilweise auch sehr neue Erfindungen wie für manche Menschen ein seeehr langes Leben. Eine zentrale Rolle spielt das Knüpfen von Haarteppichen, und es darf fast das ganze Werk durch gerätzelt werden, wozu diese hergestellt werden.

5 Die ausschließliche Autorin: Charlotte Link (Deutsche Nr. 2)

Geboren 1963 im zentralen Frankfurt. Hat kurze Zeit Jura, Geschichte und Literatur studiert und sich dann ganz der Schriftstellerei gewidmet – schon die Mutter war Berufsautorin.

 

In "Am Ende des Schweigens" verbringen 3 befreundete Ehepaare seit Jahren ihre Ferien in einem Haus in Yorkshire. Als eine der Frauen von einem Spaziergang zurückkehrt, findet sie eine der anderen tot vor. War der Freundeskreis wirklich so harmonisch, wie er schien?

 

6 Der Drehbuchautor: Derek Meister (Deutscher Nr. 3)

Geboren ist er 1973 in Hannover, er schreibt jedoch über das mittelalterliche Lübeck. Er kann ein abgeschlossenes Studium der Film und Fernsehdramaturgie vorweisen, einige Drehbücher wurden vom ZDF realisiert.

 

Hauptperson ist Rungholt, der wiederum beim Untergang dieser Insel fliehen konnte und deswegen im mittelalterlichen Lübeck so genannt wird. Er ist ein recht wohlhabender Kaufmann, aber seine Geschäfte werden immer wieder durch rätselhaft Ereignisse gefährdet. Die er dann brummig und darüber den Alltag wie die Hochzeitsvorbereitungen seiner Tochter vernachlässigend letztendlich aufklärt. Besonders empfehlenswert ist sein erster Fall, Rungholts Ehre.

7 Die Beamtin: Andrea Maria Schenkel (Deutscher Nr. 4)

Geboren 1962 in Regensburg, arbeitet sie zunächst als Postbeamtin und half danach ihrem Mann in der Arztpraxis.

 

Einige ihrer Werke beruhen auf tatsächlichen – teilweise ungelösten – Fällen, wie ihr mit dem deutschen Krimi-Preis 2007 ausgezeichnetes Erstlingswerk Tannöd. Sechs Personen werden auf einem Einödhof ermordet aufgefunden. Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, meist einzelnen Zeugenaussagen, die allmählich ein Gesamtbild des Geschehens entstehen lassen.

8 Der Rechtsanwalt: John Grisham (Amerikaner Nr. 1)

Er kommt aus Arkansas, wo Bill Clinton Gouverneur war. Geb. 1955, praktizierte er jahrelang als Rechtsanwalt.

 

Warum er damit aufhörte, kann man sich nach der Lektüre seines bekannten Werkes "Die Firma" vorstellen. Ein junger Jura-Absolvent tritt darin Stolz seine erste Stelle bei einer großen "Law Firm" an. Erst sind es kleinere Dinge, die ihn stören und die ihm merkwürdig vorkommen. Dann entwickelt sich ein richtiger Albraum.

 

Sehr gut gefiel mir auch "Der Regenmacher", bei der die Probleme von Rechtsanwälten in deutlich kleineren Firmen gezeigt werden. Und dass trotz großen Einsatzes für wirklich bedürftige Mandanten am Ende nicht immer alles gut sein muss.

 

Das dem deutschen Rechtssystem so fremde Jury-Verfahren ist in "Das Urteil" verarbeitet, die Auswahl, Handlungen und Beweggründe vieler Jurymitglieder werden geschildert – längst nicht alles geschieht dort nur der Wahrheitsfindung wegen.

 

9 Die Psychologin: Elizabeth George (Amerikaner Nr. 2)

1949 geboren in Ohio, arbeitete sie als Englischlehrerin und hat einen Abschluss in Psychologie. Sie fing mit Krimischreiben an, weil sie ihren Schülern einen Kurs zum Thema Krimi gab.

 

Ihre Krimis spielen vorwiegend in England, eine bekannte Figur ist Inspektor Lynley. Der Aristokrat löst Fälle zusammen mit Barbara Havers, die aus sehr schlichten Verhältnissen entstammt. Klassisch erinnern seine ersten Fälle an englische Krimis von Agatha Christie und Dorothy Sayers, der erste von den Geschehensabläufen her erste Fall von Inspektor Lynley ist sehr zu empfehlen: sein jüngerer Bruder hat strafrechtlich relevante Probleme (Mein ist die Rache).

 

In späteren Fällen werden aktuelle Themen aufgegriffen, Rassenunruhen (Wo kein Zeuge) und das Abgleiten eines Kindes der Unterschicht, mit schrecklichen Folgen – auch für Inspektor Lynley (Am Ende war die Tat.)

10 Der Alte: Edgar Allan Poe (Amerikaner Nr. 3)

In Massachusetts ist er geboren, schon 1809, und bereits 1849 gestorben. Er studierte Sprachen, war Soldat und Zeitschriftenredakteur. Seine Eltern waren Schauspieler, aber 1 Jahr nach seiner Geburt verschwand der Vater, 2 Jahre danach starb seine Mutter und er wurde in einer wohlhabenden Pflegefamilie groß. Wie häufig er nüchtern war, darüber ist die Quellenlage nicht eindeutig.

 

Als eine der ersten Detektivgeschichten gilt "Der Doppelmord in der Rue Morgue", in der der Doppelmord an zwei Pariser Frauen untersucht wird. Sie befanden sich im 4. Stock, alle Türen und Fenster sind von innen verriegelt.

Quellen zu den Krimiautoren und Krimis: Die Informationen zur Biografie der Autoren habe ich großteils "Wikipedia" entnommen. Die Bücher habe ich fast alle selbst vollständig gelesen, nur bei dem "Doppelmord in der Rue Morgue" von Edgar Allan Poe bin ich mir nicht mehr sicher. Viele Bücher habe ich noch recht gut in Erinnerung, besonders gut die der Autoren, die ich in letzter Zeit lese (Ken Follett und Andreas Eschbach).

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