Ein Rüffel von FIFA-Chef Joseph Blatter

Im Vorfeld der WM konnte sich der vorzeitig nach Brasilien angereiste Chef des Weltfußballverbandes FIFA, Joseph Blatter, die Bemerkung nicht verkneifen, die Saison speziell in Europa sei unter Einbindung der immer wieder selben Schlüsselspieler zu lang. Dabei hätte Blatter doch seinen Einfluss geltend machen können, die Zahl der Mannschaften bei der WM 2014 zu reduzieren.

Seine Bemerkung ist wohl vielmehr als Beginn seines Wahlkampfes zu verstehen. Schließlich will der Chef des europäischen Fußball Verbandes UEFA, Michel Platini, gegen Blatter kandidieren, und deshalb hält Blatter die vielen Spiele der Champions- und Europa League für zu viele Spiele. Blatter amtiert augenblicklich in seiner vierten Wahlperiode als Präsident der FIFA und strebt eine fünfte Amtszeit mit einem Jahresgehalt von zirka einer Million US-Dollar an.

Korruption bei der FIFA? Wahlkampf

Wohl ähnlich sind seine Attacken gegen Kritiker zu verstehen, die Kurruptionsvorwürfe rund um die Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar laut äußern. Ihnen wirft Blatter "Diskriminierung und Rassismus" vor.

Es paßt in die Amtsführung des "allmächtigen" Blatter, dass der unabhängige FIFA-Chefermittler Michael Garcia seinen bereits fertigen Bericht über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar erst in sechs Wochen, also kurz nach Ende der WM in Brasilien, und nicht vor oder zur WM vorlegen wird.

Die 32 Mannschaften der WM 2014

Die Fußball Weltmeisterschaft ist neben den Olympischen Spielen das größte Sportereignis der Welt innerhalb des Sportjahres. Für die Finalrunde haben sich (in alphabetischer Reihenfolge) folgende 32 Mannschaften in den Gruppen A bis H qualifiziert: Algerien, Argentinien, Australien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Chile, Costa Rica, Deutschland, Elfenbeinküste, Ecuador, England, Frankreich, Ghana, Griechenland, Honduras, Iran, Italien, Japan, Kamerun, Kolumbien, Kroatien, Mexiko, die Niederlande, Nigeria, Portugal, Russland, die Schweiz, Spanien, Südkorea, Uruguay sowie die USA.

Die Spieltermine der "deutschen Gruppe" H

Deutschland spielt in Gruppe G und hat Portugal, Ghana und die USA als Gegner zugelost bekommen. Nach dem Eröffnungsspiel des Gastgebers Brasilien gegen seinen Gruppengegner am 12. Juni greifen die Mannschaften der Gruppe H ab 16. Juni in das Turniergeschehen mit folgenden Spielen ein:

Montag, 16. Juni 2014 um 18.00 Uhr Deutschland - Portugal in der Arena Fonte Nova in Salvador
Dienstag, 17. Juni 2014 um 00.00 Uhr Ghana - USA im Estadio das Dunas in Natal
Sonnabend, 21. Juni 2014 um 21.00 Uhr Deutschland - Ghana im Stadion Estadio Castelao in Fortaleza
Montag, 23. Juni 2014 um 00.00 Uhr USA - Portugal in der Arena Amazonia in Manaus
Donnerstag, 26. Juni 2014 um 18.00 Uhr USA - Deutschland in der Arena Pernambuco in Recife und parallel zum deutschen Spiel ebenfalls um 18.00 Uhr Portugal – Ghana im Estadio Nacional in Brasilia.

Alle Spiele der WM übertragen ZDF und ARD in Abstimmung live. Allen nicht am Fußball Interessierten bringen ARD und ZDF tolle Spielfilme, viele davon erstmals im Free-TV.

Die lange Verletztenliste der Stars

Viele der zu Weltstars avancierten Spieler erlitten Verletzungen, die eine Teilnahme an der WM unmöglich machen. Genannt seien hier Marco Reus aus der deutschen Mannschaft, Frank Ribéry bei den Franzosen und Rafael van der Vaart im niederländischen Team. Den Spaniern wird der bei Bayern München spielende Thiago Alcántara do Nascimento, kurz Thiago genannt, genauso fehlen wie Theo Walcott den Engländern oder Radamel Falcao im kolumbianischen Team. Auch Verteidiger Jerry Akaminko wird Ghanas Team sehr fehlen.

Andere Stars humpeln mit Verletzungen zum WM-Turnier in der Hoffnung, vielleicht noch bis zum ersten, zweiten oder dritten Spiel fit zu werden. Das betrifft die Weltfußballer Cristiano Ronaldo im portugiesischen Team und Lionel Messi in Argentiniens Auswahl oder Yaya Touré von der Elfenbeinküste, Luis Suarez aus Uruguay, Diego Costa in der spanischen Mannschaft, Xherdan Shaqiri im Schweizer Team, Arturo Vidal aus Chile, Englands Alex Oxlade-Chamberlain, Robin van Persie aus den Niederlanden und den Japaner Gotoku Sakai.

Über Manuel Neuers Schulter, Sami Khediras überstandenen Kreuzbandriss, "Schweini" Schweinsteigers Knie und Philipp Lahms Wadenbein gab es in den deutschen Medien täglich ärztliche "Bulletins".

Und manche Stars haben sich gar nicht erst qualifiziert

Der polnische für Borussia Dortmund spielende Torjäger Robert Lewandowski hat es mit seinem Team nicht durch die Qualifikation geschafft, genauso wie der 95 Millionen Euro teure Einkauf von Real Madrid, der Waliser Gareth Bale, oder die beiden für Bayern München spielenden David Alaba (Österreich) und der Peruaner Claudio Pizarro.

Übersteigertes Selbstwertgefühl äußerte der schwedische Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic für die Millionen Zuschauer. "Eine WM ohne mich, die ist es nicht wert, dass man sie sich anguckt", meinte er in seiner bekannten Art. Dabei hatte er in den Qualifikationsspielen doch nur das falsche Trikot an...

 

Titelfoto: Das Maracanã-Stadion (Copyright:Offizielle Homepage des brasilianischen Veranstalters der WM)

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