Klugscheißer gibt es überall: Schlaubi-Schlumpf, Lehrer Lämpel und die Streberin aus Harry Potter haben eines gemeinsam. Sie glauben, mehr zu wissen als die anderen und gehen ihrer Umwelt damit gehörig auf die Nerven. Wie Sie selber zum Klugscheißer werden, erfahren Sie hier.

Der 1. Schritt zum Klugscheißer: Wissen aneignen - ... je mehr, desto besser...

Wer als Klugscheißer bestehen möchte, braucht zunächst einmal eines: Wissen! Und zwar möglichst viel davon. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Art von Wissen es sich zunächst handelt. Eine gesunde Allgemeinbildung sollte schon drin sein und es schadet aber auch nicht, mit etwas Exotenwissen aufzuwarten. Pflichtlektüre für angehende Klugscheißer sind also sowohl gängige Nachschlagewerke als auch Werke, die man derzeit als "Handbücher des nutzlosen Wissens" kennt. Möglichst umfassend sollen die Themengebiete abgedeckt sein, denn das Markenzeichen eines Klugscheißers ist es ja, dass er zu jedem Thema alles besser weiß. Auch ein Klugscheißer muss sich also ständig weiterbilden, denn sonst trifft er bald einen noch größeren Klugscheißer als er selber ist.

2. Schritt: Immer widersprechen!

Als waschechter Klugscheißer müssen Sie grundsätzlich alles und jedem widersprechen. Sie dürfen keinesfalls eine andere Meinung außer der Ihrigen gelten lassen. Denken Sie immer daran: Die anderen Menschen in Ihrer Umgebung sind nicht halb so klug wie Sie! Diese Menschen müssen belehrt werden, sonst sind sie aufgeschmissen. Bringen Sie Ihre Ansichten immer mit ruhiger und gelassener Stimme vor, so wirken Sie autoritär und niemand wird es wagen, wiederum Ihnen zu widersprechen.

3. Schritt: Grundsätzlich den eigenen Senf dazugeben

Nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit, um Ihren Senf dazuzugeben. Die anderen sind froh und dankbar, wenn Sie sie an den Früchten Ihrer Weisheit teilhaben lassen. Ihren Mitmenschen fallen die besten Ideen sowieso nicht von alleine ein, also helfen Sie ihnen! Aber Sie brauchen sich nicht die Mühe machen, den anderen Ihre Gedankengänge zu erklären, sie würden es ja doch nicht verstehen.

4. Schritt: Möglichst viele Fremdwörter verwenden - ... und generell so reden, dass es kaum jemand versteht...

Mit vielen Fremdwörtern peppen Sie Ihre Aussage noch zusätzlich auf. Nicht, dass Sie das nötig hätten, denn Ihr Wissen und Ihre Argumentation sind ja von sich aus schon brilliant. Aber es macht halt wirklich Eindruck und überzeugt auch noch den letzten Zweifler.

"Er ist intellektuell suboptimiert" klingt eben doch besser als "Er ist ein bisschen doof". Mit ein bisschen Glück versteht es die betreffende Person nicht einmal.

Aber Vorsicht: Wappnen Sie sich gegen die Gefahr, einem humanistisch gebildeten Gesprächspartner gegenüberzustehen. Dann sollten Sie zumindest selber den Inhalt Ihrer Aussage und die Bedeutung der Wörter kennen.

5. Schritt: Ein übergroßes Selbstbewusstsein entwickeln

Zu guter Letzt: Entwickeln Sie ein gutes Selbstbewusstsein. Ein sehr gutes. Ein gigantisches! Denn Sie werden es brauchen. Bereits in der Schule haben viele von uns schon erkennen müssen, dass Klugscheißer nicht sonderlich beliebt sind. Wir hatten die Wahl: Entweder wir waren cool oder wir bekamen gute Noten. Der Klassenstreber rangierte auf der Beliebtheitsskala ganz unten. Man hört, dass es heute immer noch so ist.

Selbstverständlich wissen wir als waschechte Klugscheißer natürlich, dass es nur der Neid und vermutlich die Dummheit der anderen ist, dass sie unser Potential nicht zu schätzen und unsere Ergüsse nicht zu würdigen wissen. Dennoch sollten Sie sich auch ein dickes Fell zulegen, schon alleine deshalb, um eine Kritik (die selbstverständlich immer unberechtigt erfolgt) locker wegstecken zu können.

 

Sonja, am 09.07.2012
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Bildquelle:
Droemer-Verlag ("Wunder muss man selber machen" von Sina Trinkwalder - mehr als ein...)

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