Weißkopfseeadler (Bild: skeeze / Pixabay)

Seit 1782 ziert der Adler das Große Siegel der Vereinigten Staaten

Erst durch ein Verbot des Insektizids im Jahr 1972 erholte sich der Bestand. Mittlerweile kann man Weißkopfseeadler wieder in ihrem gesamten ursprünglichen Verbreitungsgebiet antreffen. Sie leben meistens an Flüssen, Seen oder an der Küste. Die größte Population existiert in Alaska, die zweitgrößte in der kanadischen Provinz British Columbia. Manchmal trifft man die Tiere auch in Zentral-Arizona und im Golf von Mexiko an.

Heute kann man sich kaum vorstellen, das ursprünglich der Truthahn als Wappenvogel der USA vorgesehen war. Präsident Benjamin Franklin bezieichnete den Adler sogar als Schmarotzer mit schlechtem Charakter. Schlließlich konnte sich das edle Tier mit dem scharfen Blick aber doch gegen den zahmen Hühnervogelkonkurrenten durchsetzen. Seit 1782 ziert es das Große Siegel der Vereinigten Staaten - in den Krallen ein Olivenzweig und ein Bündel Pfeile.

Adlerpaare bleiben ein Leben lang zusammen

Adler nehmen ihre Umwelt auf ganz besondere Weise wahr. Im Vergleich zum Menschen haben sie bis zu sieben Mal mehr lichtempfindliche Zellen im Auge. Dadurch können die Greifvögel besonders scharf sehen. Sie sind in der Lage, ein Kaninchen noch in 1,5 Kilometer Entfernung zu erkennen. Trotzdem ist der Weißkopfseeadler bei seiner Nahrungssuche sehr auf Bequemlichkeit bedacht. Zwar ist er ein geschickter Jäger, der sich hauptsächlich Fische und Wasservögel schnappt, doch hin und wieder terrorisiert er die Konkurrenz und nimmt ihr äußerst dreist die Beute ab.

Wenn die Paarungszeit anbricht, dreht das im Englischen als "Bald Eagle" bezeichnete Nationalsymbol so richtig auf und veranstaltet waghalsige Flugmanöver. Ihren Partner, mit dem sie ein Leben lang zusammenbleiben, finden sie bei einer Art Liebestanz. Dazu schwingen sich die beiden Vögel in die Lüfte, packen sich bei den Fängen und trudeln dann gemeinsam in die Tiefe. Kurz bevor sie den Boden erreichen, lösen sie sich voneinander.

Weißkopfseeadler dürfen in den Vereinigten Staaten nur mit einer gesonderten Genehmigung in Gefangenschaft gehalten werden. In Zoologischen Gärten befinden sich hauptsächlich Vögel, bei denen auf Grund von Verletzungen eine Auswilderung nicht mehr möglich ist. Auch vereinzelte Indianerstämme erhalten eine Genehmigung, weil gefangene Tiere in ihren religiösen Zeremonien eine besondere Rolle spielen.

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