Waschbär (Bild: Gotti1979 / Pixabay)

Waschbären halten keinen Winterschlaf

Eine weitere Auswilderung geschah durch einen Bombentreffer in eine Pelztierzucht in Wolfshagen (Landkreis Märkisch-Oberland). Zusammen mit diesen aus Gefangenschaft stammenden Waschbären ist der Bestand in Deutschland bis heute auf eine sechsstellige Zahl angestiegen. Am liebsten leben die Tiere im bewaldeten Gebirge, immer jedoch in der Nähe von Teichen, Seen und Bächen. Längst haben sie sich auch in der Nähe von Menschen häuslich eingerichtet.

Während sich die stets hungrigen Allesfresser im Frühjahr hauptsächlich von Insekten, Würmern und anderem Getier ernähren, halten sie sich im Herbst gern an kalorienhaltige Kost, etwa an Nüsse, um sich Winterspeck anzufressen. Im Gegensatz zu Murmeltieren halten Waschbären jedoch keinen Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe. In diesem Zustand sinkt zwar die Herzfrequenz der Tiere, nicht aber die Körpertemperatur. Zwischendurch erwachen sie, um zu fressen. Es ist also auch möglich, ihnen im Winter zu begegnen.

Waschbären sind keine guten Schwimmer

Besonders gern jagen die Kleinbären allerdings an Ufern von Bächen und Seen nach Fischen, Krebsen und Fröschen. Im seichten Wasser tasten sie mit ihren Pfoten nach Beute. Zudem ernähren sich Waschbären auch von pflanzlicher Kost. Ein charakteristisches Kennzeichen der Sohlengänger ist ihre schwarze Gesichtsmaske. Wegen dieser geheimnisvoll wirkenden Zeichnung glaubten die Sioux, der Waschbär verfüge über magische Kräfte. Es gibt auch zahlreiche indianische Sagen, in denen der Bär eine zentrale Rolle spielt. Oft tritt er als Trickser auf, der andere Tiere, wie Wölfe und Kojoten, überlistet. Waschbären sind weder besonders reinlich, noch schwimmen sie ausgesprochen gut. Ihren Namen bekamen sie wohl aus verschiedenen Gründen. Einer davon liegt in ihrem Jagdverhalten. Sie sitzen bewegungslos an den Ufern von Seen und Flüssen und versuchen, ihre Beute mit den Händen zu schnappen.

Diese betasten sie dann ausgiebig, und man könnte meinen, dass sie ihre Nahrung vor dem Verspeisen waschen. Auch wenn sie an Land etwas Fressbares finden, betasten sie es gründlich und riechen daran, bevor sie es vorsichtig probieren. Dieses Verhalten kann auch in Deutschland beobachtet werden. Seit den 1940er Jahren sind nordamerikanische Waschbären hier beheimatet. Jäger und Pioniere im Wilden Westen trugen oft Mützen mit langen Wedeln, die aus dem Fell dieses Kleinbären angefertigt wurden.

BerndT, am 16.02.2016
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Bildquelle:
Brigitte Werner (Totem - Schutzgeister der Indianer)
hellinger14 (Indianische Tiertotems - Der Otter)
brigachtal (Indianische Tiertotems - Der Bär)

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