In freier Wildbahn haben Albinos kaum Chancen zu überleben

Alle vom Melaninmangel betroffenen Tiere sind mehrfach benachteiligt. Zum einen sind sie durch die weiße Farbe vollkommen ungetarnt, sodass ihre Feinde keine Mühe haben, sie sofort zu erblicken, und zum anderen können die Albinos aufgrund ihrer Sehbehinderung – eine weitere Folge der Stoffwechselstörung – nicht rechtzeitig fliehen. Außerdem werden die weißen Tiere in den meisten Fällen auch von ihren Artgenossen nicht akzeptiert, wodurch sie ihren Jägern schutzlos ausgeliefert sind. Nur selten erlauben Wildtiere den Außenseitern, in der schützenden Herde mitzulaufen.

Auch UV-Strahlung ist für Albinos eine Bedrohung

Die helle Haut der von Albinismus geplagten Tiere bietet keinen ausreichenden Schutz gegen die enorme Sonneneinstrahlung, was folglich sehr schnell zu Hautkrebs führt. Diesbezüglich sind vor allem Reptilien betroffen, da sie als Kaltblüter in der Sonne liegen müssen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Oft ziehen sich betroffene Kriechtiere während dieser Aufwärmphase lebensgefährliche Verbrennungen zu.

Nur die Gefangenschaft kann ein behütetes Leben bieten

Das Beste, was den Albinos passieren kann, so sind sich viele Experten einig, ist das Halten jener Tiere in Zoos. Dort zum Beispiel liegen Reptilien auf extra für sie erwärmten Steinen, wobei der Raum, in dem sie sich befinden, zusätzlich abgedunkelt ist.

In Gefangenschaft überleben Albinos sogar ihre Artgenossen aus der freien Wildbahn, wie der Gorilla Copo de Nieve – besser bekannt als Schneeflocke – zeigt. Er starb zwar an Hautkrebs, wurde im Zoo von Barcelona aber 40 Jahre alt – das sind 15 Jahre mehr als das durchschnittliche Lebensalter von Gorillas.

Albinos gelten in vielen Kulturen als heilig

Da sie so rar sind und eine gewisse Faszination auslösen, gelten Albinos in vielen Kulturen als heilig. So ist ein weißer Büffel bei den nordamerikanischen Indianern ein Symbol der Weisheit, weshalb sie ihn keinesfalls jagen würden. In Thailand sagt man, dass ein König und sein Volk umso glücklicher sind, je mehr weiße Elefanten er besitzt. Selbst in Deutschland glauben Jäger, ein erlegtes Albino-Reh würde Unglück verursachen.

Tiere, die keine Albinos sind

Nicht alle weißen Tiere sind Albinos. Eisbären nämlich haben sich im Laufe der Evolution an ihre Umgebung angepasst, und Wiesel wie auch Schneehasen ändern ihre Farben je nach Jahreszeit.

Verwechslungen mit Albinismus

Nicht zu verwechseln mit dem Albinismus ist der Leuzismus. Hierbei handelt es sich um einen teilweisen Verlust der Pigmentzellen, dessen Ursache embryonale Entwicklungs- und Verteilungsstörungen sind. Betroffene Tiere haben zwar weißes Fell beziehungsweise Gefieder, jedoch sind Augen, Schnauze oder Schnabel normalfarben. Ein Beispiel für Leuzismus-Tiere sind die gezielt gezüchteten weißen Tiger des Magierduos Siegfried und Roy.

write-x, am 03.12.2013
0 Kommentare Melde Dich an, um einen Kommentar zu schreiben.


Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)

Laden ...
Fehler!