Wasser in großen Mengen hilft gegen ...

Wasser in großen Mengen hilft gegen den Kater. (Bild: Bellezza87 / Pixabay)

Woher kommt der Begriff "Kater haben"?

Mit dem Wort "Kater" oder "Katzenjammer" ist das schlechte Gefühl und Unwohlsein nach dem Alkoholgenuss gemeint. Zumeist handelt es sich beim Kater um eine leichte Alkoholvergiftung, wobei auch schwerere Vergiftungserscheinungen häufig als Kater bezeichnet werden.

Der Katzenjammer hat seinen Ursprung in der Goethezeit und stammt aus dem studentischen Milieu. Ursprünglich wurde das Wort "Kotzen-Jammer" - kann man gleichzeitig kotzen und jammern? - verwendet, dann jedoch zu "Katzejammer" erweitert. Wer schon einmal eine leidige Katze oder eine Katze auf Partnersuche erlebt hat, wird diesem Tiervergleich wahrscheinlich amüsiert zustimmen können.

Nicht mit der Katze verwechseln

Der Katzenjammer ist insofern wirklich irreführend, da das Wort "Kater" rein gar nichts mit den Felidae zu tun hat. Ebenfalls aus der studentischen Sprache (im 19. Jahrhundert) stammend, ist es ein scherzhafter Bezug auf den medizinischen Begriff "Katarrh". Ein Katarrh (altgriechisch: katarrhein = heunterfließen) bezeichnet unter anderem eine Schleimhautentzündung, die zumeist die Organe der Atmung und Atemwege betrifft. Hierbei sondert der Erkrankte wässrige und schleimige Flüssigkeiten ab.

Kater am nächsten Morgen (Bild: jarmoluk / Pixabay)

Was ist ein "Kater"?

Symptomatik und Ursachen

Jeder kennt die Hauptgefühle eines Katers: Kopfschmerzen und Übelkeit. Je nach Schweregrad kommen noch Schwindel und bei besonders Trinkfreudigen Erbrechen hinzu. Weitere häufig psychisch bedingte Symptome sind depressive Verstimmungen, die bis zu Angstzuständen reichen können. Wer noch bisschen mehr trinkt kann mit Herzrasen, Schweißausbrüchen und leichten Zerrungen belohnt werden.

Verminderung von Vasopressin führt zu erhöhter Harnausscheidung

Diese Symptome entstehen durch die Dehydratation, also dem Wasser-/Flüssigkeitsverlust unseres Körpers. Der Alkohol reduzierte die Menge des Hormons Vasopressin (ADH), welches für die Resorption des Wassers aus dem Primärhahn verantwortlich ist. Somit sinkt das für unseren Flüssigkeitshaushalt verfügbare Wasser – zudem müssen wir ständig die Toilette aufsuchen. Ein weiterer hieraus resultierender Effekt ist eine erhöhte Ausscheidung von Mineralstoffen.

Leckere Partysnacks (Bild: familybaader / Pixabay)

Acetaldehyd verursacht Vergiftungserscheinungen

Zudem wird das Blut dicker, sodass die Hirnhaut gereizt wird und wir Kopfschmerzen bekommen. Während des Alkoholabbaus entsteht das Zwischenprodukt Acetaldehyd, welches ein sehr schädliche Wirkung hat. In der Leber begünstigt es die Entstehung einer Leberzirrhose und bildet zudem freie Radikale Sauerstoffmoleküle, die Zellen angreifen, den Körper altern und Zellveränderungen in Richtung Krebs begünstigen. Wie man sieht, ist Alkohol selbst ohne Betrachtung der Wirkungen auf das Gehirn ein eine sehr schädliche Substanz.

5 Tipps gegen den Kater

Beim Trinken Kater vorbeugen

Wenn Sie am Abend etwas trinken möchten und schon wissen, dass es eventuell etwas mehr wird, können Sie versuchen, dem Kater vorzubeugen. 5 todsichere Tipps gegen den Kater:

Tipp 1: Trinken Sie viel und häufig Wasser!

Die Dehydration führt zu Kopfschmerzen und zu aus dem Gleichgewicht geratene Wasserhaushalte und Mineralstoffhaushalte. Wenn Sie auf einer Party sind und immer etwas zum Halten in der Hand brauchen, nehmen Sie sich ein Glas Wasser, Saft oder Brause. An sich empfiehlt es sich, nach jedem Glas Wein (oder anderen Alkohol) erst einmal ein großes Glas Wasser zu trinken.

Tipp 2: Vermeiden Sie Begleitalkohole wie beispielsweise Isobutanol oder Methanol!

Sie sollten idealerweise Getränke zu sich nehmen, die nur Ethanol enthalten. Begleitalkohole finden sich in Whiskey, Cognac, Wein oder allgemein in billigem Alkohol. Wenn Sie also viel trinken möchten, greifen Sie idealerweise zu einem hochwertigen Wodka. Für den Genuss sollten Wein, Whiskey und Cognac eh nur in mäßiger Menge getrunken werden.

Edle Tropfen für den Genuss (Bild: Holgi / Pixabay)

Tipp 3: Vermeiden Sie Zucker!

Ja, weiter oben wurde ein Glas Sprudel erwähnt – als Ersatz für ein Glas Alkohol ist es auf jeden Fall geeignet, wenn auch nicht so sehr wie reines Wasser. Gemischte Alkoholika, wie Alcopops, klassische "Mischen" oder Cocktails enthalten Zucker, die den weiteren Abbau von Acetaldehyd hemmen. Vermeiden Sie süße Getränke (auch Glühwein, Met oder Bowle) wenn möglich – in normalen und unregelmäßigen Mengen sieht es hier natürlich wieder ganz anders aus.

Tipp 4: Essen Sie vor dem Alkoholgenuss ausreichend und fettig!

Das Fett schützt die Magenschleimhäute und verlängert die Zeit, die der Alkohol bis zu Blautaufnahme benötigt. Mineralstoffreiche Speisen und generell Snacks zwischendurch (Erdnüsse, Chips, Salzstangen, Käse) helfen, dass der Alkoholspiegel langsamer ansteigt und der Mineralhaushalt zum Teil etwas ausgeglichener bleibt. Fakt ist aber auch, dass alles was Sie trinken, früher oder später in Ihren Körper gelangt und einen Zwischenhalt in der Leber einlegt.

Tipp 5: Saure Gurken – nicht nur gut für Schwangere!

Auf einer Party oder Feier sollten auf gar keinen Fall saure Gurken fehlen. Allgemein kann man sagen, dass Säure beim Abbau von Alkohol hilft. Saure Gurken und sauer eingelegte Rollmöpse sind also ideal.

Am nächsten Morgen

Wenn Sie am nächsten Tag einen Kater haben, sollten Sie versuchen Ihren Körper und Haushalt wieder auf Trab zu bringen.

  • Fettiges Essen, salziges Essen, Fruchtzucker aus Saft und Honig, Kaffee oder Espresso, Wasser, Wasser, Wasser, Milch, Brühe (kann man auch mit einem Schuss Öl verfeinern), Rollmöpse, saure Gurken, frisch ausgepresster Zitronen- und Orangensaft, die Reste vom Vorabend, die Reste vom Silvesterbuffet oder Weihnachtsessen, Spiegeleier mit Speck und Tomatensaft sind ideal für ein Katerfrühstück.
  • Zu einem Katerfrühstück sollten Sie nicht erneut Alkohol trinken - dies sollte gesunden Menschen nicht helfen.
  • Ein Morgenspaziergang ist ebenfalls hilfreich, weil er dem Körper hilft, in Schwung zu kommen. Die frische Luft kann beim Alkoholabbau, der auch über die Lungen und die Haut stattfindet, helfen.
  • Auch wenn Sie keinen Kater haben und zuvor Alkohol getrunken haben, empfiehlt sich ein ordentliches Frühstück. Im Zweifelsfall hören Sie einfach auf Ihren Körper, der weiß am besten, was er benötigt.
Mit Vitaminen und Mineralien in den Tag starten

Obst ist gesund und lecker (Bild: balt / Pixabay)

Medikamente gegen den Kater

Helfen Medikamente gegen den Kater?

Paracetamol mit Alkohol

Bei der Einnahme von Schmerzmitteln sollten Sie darauf achten, keine Mittel zu nehmen, die die Leber belasten. Nehmen Sie also auf gar keinen Fall Paracetamol ein.

Aspirin mit Alkohol

Wenn Sie Aspirin (oder allgemein Acetylsalicylsäure) einnehmen, kann dies einem belasteten Magen schaden. Haben Sie so viel getrunken, dass Ihre Magenschleimhaut verletzt ist, kann Aspirin Blutungen verstärken und gefährlich werden.

Ibuprofen mit Alkohol

Ibuprofen gilt teilweise als relativ unbedenklich in der Kombination mit Alkohol. Persönlich würde ich dem jedoch nicht zustimmen, da das Schmerzmitteln über die Leber abgebaut wird und jede Doppelbelastung der Leber meiner Laienmeinung nach verhindert werden sollte.

Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpulver gegen Kater

Eine weniger belastende Möglichkeit ist die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln wie Alkorin oder isotonsichen Sportgertränken. Spezielle gegen den Kater entwickelte Mittel beinhalten die wichtigsten der ausgeschiedenen Vitamine und Inhaltsstoffe, sodass die schnell wieder aufgefüllt werde. Hierdurch lassen sich natürlich nich alle Katersymptome verhindern aber einige Unbehaglichkeiten durchaus abschwächen. Effektiv helfen solche zumeist in Flüssigkeiten aufzulösenden Vitamin-Pulver wieder fit zu werden. Der Körper erholt sich schneller und füllt die entsprechenden Speicher wieder schneller auf. Somit steigt schlussendlich auch wieder die Leistungsfähigkeit, um wenigstens noch ein paar wichtige Dinge erledigen zu können.

Das passende Gericht zu Weihnachten, Silvester oder anderen Festen finden

Wenn Sie ein Fest oder Geburtstag feiern, können Sie mit dem richtigen Gericht schon eine ordentliche Grundlage schaffen.

  • Immer gut ist eine Suppe vor dem Hauptgang. Eine klare Suppe mit etwas Gemüse, Nudeln und Klößchen ist einfach zuzubereiten, salzhaltig und schmeckt auch gut.

Bisher nicht erwähnt ist die denaturierende Wirkung von Alkohol auf unser Körpereiweiß.

  • Entsprechend ist ein Gericht mit hohem Eiweißgehalt empfehlenswert. Dies kann in Form von Fisch, Fleisch, Garnelen oder Käse erfolgen. Wie wäre es mit einem griechischen Salat mit Fetakäse, Zwiebeln, Oliven, Tomaten und einer Balsamicosoße?
  • Manche Früchte enthalten sehr viele Mineralien. Bereiten Sie einen ordentlichen Fruchtsalat als Nachtisch, und verfeinern Sie diesen mit etwas Zitronensaft. Mango, Papaya, Kiwi und Bananen ergeben eine herrliche Mischung.
  • Wenn Sie etwas Deftiges essen, nehmen Sie den Alkohol langsamer auf. Bedenken Sie hierbei allerdings, dass Sie den Alkohol dann auch langsamer beziehungsweise später abbauen werden. Somit sind Sie länger alkoholisiert und fahruntauglich.

Mediterraner Salat mit Feta, Oliven, Zwiebeln und gutem Öl (Bild: Levoqd / Pixabay)

Was hilft nach Kotzen von Alkohol?

Wenn Sie einmal zu viel getrunken haben, kommt es vor, dass Sie von Alkohol kotzen müssen. Was hilft in diesem Fall? Erst einmal ist es nicht unbedingt schlimm, sich zu übergeben. Schön ist es natürlich nicht, aber wenn Sie schon merken, zu viel getrunken zu haben, ist es durchaus okay. So kommt der Alkohol aus dem Magen und eine Alkoholvergiftung kann umgangen werden. Ihr Körper weiß oftmals, was gut für ihn ist und entledigt sich selbst des überflüssigen Alkohols.

Ingwertee hilft gegen Übelkeit

Eine Möglichkeit zur Bekämpfung von Übelkeit ist das Kochen eines Ingwertees. Schneiden Sie mehrere Scheiben Ingwer, gießen Sie diese mit heißem Wasser auf und lassen Sie den Tee eine Viertelstunde ziehen. Ob der Tee allerdings hilft, wenn Sie sich noch nicht übergeben und noch viel Alkohol im Magen haben, ist fraglich. Nach dem Erbrechen kann der Tee weitere Übelkeit lindern. Ein guter Magentee wie ein Fenchel-Anis-Tee kann etwas beruhigend wirken und ist ebenfalls eine gute Wahl nach dem Kotzen.

Gemäßigter Alkholgenuss ist das A und O

Neben dem allgemein empfohlenen mäßigen Alkoholgenuss sind alle weiter oben im Artikel genannten Tipps gute Empfehlungen, um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Aber selbst diese Tipps helfen nicht, wenn Sie viel Alkohol trinken. Auf Feiern sollten Sie immer eine gute Grundlage haben und ein Glas natriumhaltiges Wasser nach jedem Glas Alkohol trinken. Nicht zu schnell zu trinken und vielleicht nicht jeden Schnaps oder Kurzen mitzutrinken, ist ebenfalls empfehlenswert.

Gemüsesaft mit Salz am nächsten Morgen

Wie bereits erwähnt, hilft die Aufnahme von Mineralien und viel Flüssigkeit. Trinken Sie viel Wasser und Gemüsesäfte und versetzen Sie diese eventuell noch mit Salz. Gerade im Gemüsesaft kann Salz richtig gut passen. Und falls Sie noch Tomatensaft vom vorherigen Abend übrig haben, mischen Sie ihn diesmal nicht mit Wodka. Gegenüber weitläufiger Meinungen hilft das morgendliche Gläschen nämlich nicht gegen den Kater oder das Kotzen nach Alkohol.

Autor seit 9 Jahren
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