Lange Geschichte der Triptychen in Kürze

Wie moderne Triptychon Bilder heute aussehen, kann man hier ansehen.

Ursprünglich kamen Triptychen auf Altaren vor, sie waren dann mit christlichen Motiven versehen.

Sie erfreuten sich großer Popularität im Mittelalter und in der frühen Phase des Renaissance. Bekannt sind z.B. Triptychon Bilder von Hieronymus Bosch. Wohl bekannt sind seine Werke "Das Weltgerichtstriptychon”, "Der Garten der Lüste” und "Der Heuwagen”. Berühmte Triptychen kann man auch z.B. in der Liebfrauenkathedrale in Antwerpen sehen - da befinden sich Gemälde von Rubens.

 

Hieronymus Bosch, "Das Weltgerichtst ...

Hieronymus Bosch, "Das Weltgerichtstriptychon"

Entwicklung der Form

Da im Mittelalter Triptychon Bilder für Altare gemalt wurden, finden wir darauf Motive, die wir aus der Bibel kennen. Einige Kunsthistoriker sehen in der Form des Triptychons eine Anknüpfung an die Dreifaltigkeit, wo Gott Vater, Sohn und heiliger Geist eine Einheit bilden. Die Zahl drei ist in der christlichen Symbolik auch aus anderen Gründen wichtig: es gab die Drei Könige und Christus ist am dritten Tag auferstanden.

Populär im Mittelalter, dann ein wenig vergessen, kehrten Triptychon Bilder im 19. und 20. Jahrhundert in Werken der Maler wie Oscar Kokoschka, August Macke oder Otto Dix zurück. Moderne Maler beschränken sich nicht nur auf die chistlichen Motive. Otto Dix zum Beispiel stellt auf seinem Bild den Wirrwarr der modernen Großstadt dar.

Wie kann man Triptychon Bilder definieren?

Die Einzelteile des Tiptychons ergeben zusammen mehr als drei separate nebeneinander aufgehängte Bilder. Das zentrale Bild weist das Thema zu, das links und rechts aufgenommen wird. Beim Triptychon geht die Leserichtung nicht von links nach rechts, sondern von der Mitte aus. Für die Kunsthistoriker ist dieser innere Zusammenhang ein Ausschlusskriterium: ein Bild darf als Triptychon bezeichnet werden, wenn diese Unterordung feststellbar ist. Falls nicht, kann man nicht von einem Triptychon sprechen.

Mit der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts verhält es sich aber anders. Künstler bezeichnen ihre Werke als Triptychen, auch wenn das Kriterium der Unterordnung nicht erfüllt wird. Ausschlaggebend ist, dass sie sich in dem Schaffensprozess mit der traditionellen Form des Triptychons auseinandergesetzt haben.

Otto Dix, Großstadt

Otto Dix, Großstadt

Triptychon Bilder als Dekoration - Warum sind die 3-teiligen Bilder besonders?

Schon die Autoren der mittelalterlichen Altaren erkannten die besonderen Eigenschaften der Triptychen: sie stellen den Betrachter in einer untergeordneten Rolle. Wenn man ein mittelalterliches Altar ansieht, empfindet man die Seitenbilder nicht als Bilder sondern als Wände, die über uns dominieren. Das Mittelbild organisiert den Raum und gibt der Ganzheit den Ton an. Ganz spontan beginnen wir das Anschauen des Bildes mit dem zentralen Teil.

Wirkung im Raum

Große Bilder in Form von Tiptychen wirken sehr elegant und vor allem modern. Ein geteiltes Bild hilft dabei, das Gefühl der Geräumigkeit und Leichtigkeit zu erreichen. Es ist auch eine originelle Wanddekoration. Wenn wir auch ein Bild in hellen Farben wählen, vergrößern wir unser Zimmer noch mehr.

Die besondere Wirkung eines Triptychons besteht auch darin, dass die einzelnen Teile einen Zusammenhang bilden. Schon die Einzelteile an sich sind dekorativ, aber erst wenn sie in kleinen Abständen aufgehängt werden, erkennt man den Bildzusammenhang. Einzelne Glieder können Teile desselben Motivs sein oder verschiedene Motive darstellen, die einander ergänzen. Die Verdreifachung des gleichen Motivs verstärkt den Ausdruck.

Zum Schluss noch ein neuer Trend für Mutige: Triptychon Bilder müssen nicht in einer Linie hängen, was sie zu einer idealen originellen Dekoration macht.



 

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