Als Patchwork-Familie in den gemeinsamen Urlaub
Wenn Eltern nach einer Trennung einen neuen Lebenspartner finden, entstehen Patchwork-Familien.Gemeinsame Planung und Vorbereitung
Der exakten Planung und Organisation eines gemeinsamen Urlaubs kommt in einer Patchwork-Familie besondere Bedeutung zu. Gerade, wenn die Kinder des neuen Lebenspartners beim anderen Elternteil leben, müssen sich alle Beteiligten erst auf die neue Situation einstellen. Unterschiedliche Interessen, Erwartungen und Bedürfnisse müssen unter einen Hut gebracht werden. Damit die Interessen der Kinder nicht auf der Strecke bleiben, sollten sie von Anbeginn in die Planungen einbezogen werden. Dabei können grundsätzliche Fragen wie die Auswahl des Urlaubszieles geklärt werden. Haben sich alle Beteiligten auf einen Kompromiss geeinigt, geht es an die Feinjustierung. Welche Ausflüge werden am Urlaubsziel unternommen? Müssen sämtliche Aktivitäten gemeinsam stattfinden? Wie viel Freiraum benötigen die Familienmitglieder? - Werden diese Fragen im Vorfeld geklärt und von allen Beteiligten mitgetragen, erspart man sich Auseinandersetzungen am Reiseziel.
(Bild: White77 / Pixabay)
Keine zu hohen Erwartungen
Der häufigste Fehler in Patchwork-Familien ist eine zu hohe Erwartungshaltung an die gemeinsame Zeit. Wer sich den Urlaub in den schönsten Farben ausmalt und von wochenlanger Harmonie ausgeht, wird meist enttäuscht. Gerade in Familien, in denen sich die einzelnen Mitglieder noch nicht gut kennen, entsteht schnell Konfliktpotenzial. Darüber hinaus sollte nicht die komplette Zeit mit Aktivitäten verplant werden, sondern genügend Freiraum für spontane Entscheidungen bleiben. Flexibilität und Spontaneität sind Faktoren, die sich förderlich auf den Urlaub auswirken. Zudem sollte jeder Elternteil eine gewisse Zeit mit den eigenen Kindern verbringen. Gerade jüngere Kinder freuen sich umso mehr auf die gemeinsame Zeit mit der Mutter oder dem Vater, wenn sie nicht ständig im Haushalt leben.
(Bild: PublicDomainPictures / Pixabay)
Erziehungsfragen im Vorfeld abklären
Vor einem Urlaub mit der Patchwork-Familie ist es wichtig, Erziehungsfragen im Vorfeld abzuklären. Es sollte Klarheit darüber herrschen, wer welche Kinder zurechtweisen darf und wer entscheidet, wie lange die Kinder im Freien spielen dürfen. Akzeptieren die Kinder den neuen Partner eines Elternteils noch nicht als vollwertiges Familienmitglied, können sich ansonsten schnell Konflikte ergeben. Vor dem Reiseantritt sollten sich die Erwachsenen auf gemeinsame Regeln und Verbote einigen, die für alle Kinder in der Patchwork-Familie gelten. Selbst die Jüngsten besitzen ein ausgezeichnetes Gespür dafür, wer ihnen mehr Freiheiten zugesteht und nutzen diese Situation unter Umständen aus. Konflikte in Erziehungsfragen, die während des Urlaubs vor den Kindern ausgetragen werden, können die Atmosphäre in den Ferien dauerhaft belasten.
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Bedachtsame Auswahl des Urlaubszieles
Die Auswahl des ersten gemeinsamen Urlaubszieles sollte in einer Patchwork-Familie unter Einbeziehung aller Beteiligten erfolgen. Unter Umständen liegt die Zahl der Reisenden schnell bei fünf oder mehr Personen, wenn alle Kinder mit in den Urlaub fahren. Ein erschwingliches Reiseziel für eine XXL-Familie ist eine Ferienwohnung auf dem Bauernhof, ein Ferienhaus an der Nord- oder Ostseeküste oder eine familienfreundliche Appartementanlage. Auch bei der Zimmeraufteilung sollten die Kinder einbezogen werden. Dies gilt besonders, wenn die Kinder beider Partner sich nicht gut kennen oder keine gemeinsamen Interessen bestehen. Neben der Auswahl des Reisezieles spielt auch der Zeitraum des Urlaubs eine Rolle. Ratsam ist es beim ersten Patchwork-Familienurlaub, die gemeinsamen Ferien auf einen kürzeren Zeitraum zu begrenzen, um festzustellen, ob der Urlaub unter den veränderten Bedingungen für alle Beteiligten eine Bereicherung ist.
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(Wer gute Beziehungen möchte, sollte "Giraffensprache" sprechen: Gew...)