Die englische Sprache -

zugegeben, sie hat im Gegensatz zur deutschen Sprache einige gravierende Vorteile: sie kommt schnell auf den Punkt. Wo im Deutschen umständlich gesucht werden muss, Umschreibungen erforderlich werden, ist Englisch direkt und ohne Ausschmückung.

Dazu kommt, die englische Sprache zu erlernen ist nicht sonderlich schwierig - vermeintlich. Umgangssprachlich mag das vielleicht noch stimmen; bewegt man sich aber im Feld der Literatur oder im Geschäftsbereich, wird die Sache schon kompliziert.

Doch zurück zum Thema -

Heute früh begrüßte mich mein Nachbar wie üblich mit "Hi!". Und obwohl er mit Vornamen Thomas heißt, besteht er darauf, dass man ihn "Tom" ruft. Die Hunde, denen ich morgens begegne, tragen Namen wie Julie, Nancy, Mike und Andy.

Bin ich dann wieder zurück am Frühstückstisch und lasse mich vom Frühstücksfernsehen unterhalten, geht es sofort nahtlos weiter: da wird der Jingle eingespielt, eine neue Fernsehsendung wird mit dem Begriff eines absoluten Hype's angepriesen, und der neue Song von der Sängerin XX ist ein Hit. Und wenn etwas nicht richtig rüberkommt, dann heißt es Sorry, das war wohl nicht so ganz O.K.

Selbst die Autos, die am Straßenrand stehen, tragen so abenteuerliche Beinamen wie Challenger, Pretender, Multi Space, Dragon und Speedranner. 

So richtig abenteuerlich wird's am Computer -

es scheint, als käme man da sowieso nur noch mit profunden Kenntnissen des Englischen weiter; wobei es hier verständlich ist: das Internet ist (bis auf seine rudimentären Anfänge) eine amerikanische Erfindung und fand ihren hauptsächlichen Vorreiter in Tim Berners-Lee, einem führenden Mitarbeiter des CERN in Genf.

Trotzdem: Ein älterer Mensch oder ein Neueinsteiger hat Probleme - denn es werden ihm ständig Begriff um die Ohren geworfen wie: Hyperlink, string, Browser, adresses, copy and paste - und das sind beileibe nur die wirklich harmlosen Varianten.

Da kann man sich dann leicht outen, wenn man zu erkennen gibt, dass diese ganzen Begriffe als böhmische Dörfer ankommen und nicht so richtig (oder gar nicht) verstanden werden.

Deutsch ist eine facettenreiche Sprache -

und sehr wortreich. Doch die Benutzung derselben fällt offensichtlich immer schwerer. Bewegt man sich dazu noch im Internet auf verschiedenen Blogs etc., wird man mit einem zum Teil haarsträubenden Gebrauch konfrontiert: die Fehler nehmen dabei gelegentlich Dimensionen an, dass manchmal nicht mehr erkennbar ist, um was es eigentlich geht.

Möglicherweise wird deshalb auf Anglizismen (Americanismen) ausgewichen. Wobei sich dabei die Frage stellt, weiß der Einzelne eigentlich noch, was er da alles so von sich gibt? Denn eine eigenartige Sinnentstellung ist manchmal die Folge.

Aber wenigstens entfällt die so "nervige" Groß- und Kleinschreibung der deutschen Sprache; mag sich mancher sagen - und viele (auch Autoren) setzen sich deshalb einfach darüber hinweg.

Dieses "d-englisch" wieder etwas zurückdrängen -

wäre trotzdem angebracht. Eine Gesellschaft stellt sich durch die Vielfältigkeit, die Blumigkeit ihrer Sprache dar, die im Deutschen reichlich vorhanden ist - auch wenn, zugegeben, der Umgang mit unserer Sprache schon manchmal etwas schwierig ist...

Doch sie besticht durch eine einzigartig mögliche Präzisierung und lässt trotzdem viel Raum, wenn sie gekonnt eingesetzt wird - und das ist doch eigentlich schon was - nicht umsonst wird sie als die Sprache der

Dichter und Denker bezeichnet...

 

 

Autor seit 11 Jahren
11 Seiten
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