Inhaltstoffe der frischen Aprikosen

Kein anderes Obst enthält so viele wertvolle Inhaltstoffe wie die Aprikose. Sie sind reich an Mineralstoffen wie Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium und Phosphor und an Vitaminen wie Vitamin C, Provitamin A, Niacin und Folsäure. Der hohe Gehalt an Carotinoiden, der Pflanzenfarbstoffe, wirkt zellschützend. Obwohl frische Aprikosen nur 43 Kalorien pro 100 Gramm haben, sind sie kleine Kraftpakete, die leicht verdaulichen Zucker liefern.

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Getrocknete Aprikosen

Trockenfrüchte enthalten mehr Kalorien und mehr Zucker als die frischen Früchte. Aber auch die Nährstoffe liegen in hochkonzentrierter Form vor. Getrocknete Aprikosen wirken leicht abführend. Natürlich gedörrte Aprikosen verlieren ihre hübsche orange Farbe und werden braun. Die meisten der erhältlichen Trockenfrüchte wurden geschwefelt, damit sie die orange Farbe behalten. Bei empfindlichen Menschen kann dies Kopfschmerzen auslösen.

Kontroverse über bittere Aprikosenkerne

Die harten Kerne der Aprikosen enthalten erst den stark ölhältigen Samen. Dieser kann je nach Sorte bitter oder süß sein. Die bitteren Samen enthalten Amygdalin und gelten als giftig, da sie während der Verdauung Blausäure (Cyanid) abspalten. In höheren Dosen eingenommen, können die bitteren Aprikosenkerne tödlich wirken. Im Internet werden seit einiger Zeit eben diese bitteren Aprikosensamen angeboten, da ihnen eine Reihe von Heilwirkungen, unter anderem gegen Krebs zugeschrieben werden. Fundierte wissenschaftliche Ergebnisse dazu liegen jedoch noch nicht vor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät wegen der Gefahr einer Vergiftung daher von einem Verzehr ab.

Das Aroma des Amaretto

Die bitteren Aprikosenkerne verleihen dem italienischen Amaretto sein typisches leicht bitteres, nach Marzipan riechendes, Aroma. Der Likör mit 25 Prozent Alkoholgehalt wird pur getrunken, in Cocktails gemixt oder zum Verfeinern von Kaffee oder heißer Schokolade verwendet. Auch das Originalrezept von Tiramisu verwendet Amaretto.

Marillenbrand oder Marillenschnaps

Aus je 13 Kilogramm reifer Aprikosen, oder Marillen, wie sie in Österreich heißen, wird ein Liter Obstbrand destilliert, der Marillenbrand. Mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent oder darüber zählen Obstbrände zu den starken alkoholischen Getränken. Marillenschnaps ist glasklar und duftet nach Aprikosen. Traditionsreiche Marken stammen in Österreich aus dem Hauptanbaugebiet für Marillen in der Wachau und in Ungarn aus der Stadt Kecskemet. Die österreichische Firma Bailoni stellt ihren weltberühmten Marillenbrand seit 1872 her. Dafür werden die vollreifen Marillen entkernt, gemaischt und dreifach destilliert.

Aprikosenkernöl für die Kosmetik

Das Aprikosenkernöl wird aus den ölhältigen bitteren Samen der Wildaprikosen gepresst und ist ein beliebtes Kosmetiköl. Es weist einen hohen Anteil an Ölsäure (zwischen 65 und 70 Prozent) und an Linolsäure (bis 25 Prozent) auf. Sein hoher Gehalt an Vitamin E macht es zu einem oxidationsstabilen Öl. Die Pangamsäure soll die Sauerstoffversorgung der Zellen günstig beeinflussen.

Aprikosenkernöl ist ähnlich zu verwenden wie Mandelöl. In Cremen ist es leicht und auf der Haut gut zu verteilen, ohne ein fettendes Gefühl zu hinterlassen. Aufgrund seiner pflegenden Eigenschaften und Fettsäurenzusammensetzung unterstützt es speziell bei trockener, spröder oder rissiger Haut, ist aber für alle Hauttypen geeignet. Pur kann es auch zum Entfernen von Augen-Make-Up verwendet werden. Für die Baby- und Kinderpflege ist es aufgrund seiner Milde ebenso einsetzbar wie als Massageöl für empfindliche Haut.

Als Speiseöl sollte man das Aprikosenkernöl aus den Kernen der Süßaprikose bevorzugen. Das hellgelbe, milde Öl duftet nach Marzipan und eignet sich zum Verfeinern von Süßspeisen und Kuchen.

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