Eine gelenkschonende Trendsportart - Aqua-Fitness liegt im Trend

Sport zu treiben ist gesund. Allerdings sind die gängigen Sportarten vor allem für Übergewichtige auch riskant, denn jedes Training belastet Muskeln, Sehnen und Gelenke. Deshalb hat sich die Sportindustrie etwas Neues ausgedacht. Immer mehr Sportbegeisterte zieht es zum Training ins Wasser. Aqua-Fitness ist eine Trendsportart mit zahlreichen Varianten. Viele Bäder oder Rehabilitationszentren bieten inzwischen Wassersportarten wie Aqua-Fatburner, Aqua-Jogging, Aqua-Cycling oder Aqua-Balancing an. Wie effektiv sind diese Sportarten?

Aqua-Fatburner

Kurse mit der Bezeichnung Aqua-Fatburner sind vor allem für Menschen mit starkem Übergewicht geeignet, die sich an Land aufgrund zu starker Beanspruchung des Stützapparates mit sportlicher Betätigung schwer tun würden. Bei einem Aqua-Fatburner-Kurs trainiert man mit Hanteln oder ähnlichen Hilfsmitteln. Neben der körperlichen Betätigung ist es vor allem der Wasserwiderstand, der den Trainingseffekt ausmacht, denn je mehr Wasserwiderstand, desto besser. Gegen den Widerstand des Wassers zu trainieren, sorgt für eine Kräftigung der Muskeln, kurbelt die Durchblutung der Haut an und massiert bzw. strafft das Bindegewebe des Körpers. Im Unterschied zum Hanteltraining im Fitnessstudio, bei dem nur bestimmte Körper- und Muskelpartien beansprucht werden (Arm- und/oder Brustmuskeln) und das hauptsächlich für bereits trainierte Menschen geeignet ist, können bei diesem Kurs auch Menschen mitmachen, die sich vielleicht noch nie oder schon lange nicht mehr sportlich betätigt haben. Da man im Wasser durch die Schwerkraft und den Auftrieb nur rund ein Zehntel des eigenen Körpergewichts tragen muss, ist ein solches Training auch für extrem übergewichtige Menschen gedacht. Deshalb ist Fitnessgymnastik im Wasser ein sehr schonendes, aber überaus effektives Ganzkörpertraining. Ein weiterer Vorteil des Wassertrainings ist die Tatsache, dass es die Fettverbrennung erhöht, immerhin werden fast 50 Prozent mehr Kalorien verbrannt als beim Training im Trockenen. Deshalb kann schon ein mehrmaliges Training von 45 Minuten in der Woche in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung zu einer erheblichen Gewichtsreduzierung führen. Zudem werden der Kreislauf in Gang gebracht und auch die Ausdauer verbessert.

Aqua-Jogging

Eine zweite Variante der Aqua-Fitness ist das Aqua-Jogging. Bei dieser Sportart trägt man einen so genannten Belt (einen speziellen Schwimmgürtel). Durch diesen schwebt man fast schwerelos im Wasser, ohne den Boden zu berühren. Der Gürtel ermöglicht es deshalb auch Nicht-Schwimmern, an einem solchen Training teilzunehmen. Das größte Problem beim Aqua-Jogging ist es, die Balance zu halten. Um beim Jogging im Wasser das Gleichgewicht nicht zu verlieren, sollten Bauch und Po angespannt werden. Dann den Unterschenkel vorziehen und den Fuß strecken, danach das Bein wieder nach hinten führen. Durch diese Bewegung drückt die Fußsohle das Wasser nach hinten weg und sorgt für den nötigen Vortrieb. Je nach Trainingszustand kann man das Tempo variieren, allerdings sollten Neulinge langsam beginnen, um sich nicht zu überfordern. Diese Sportart ist sehr leicht erlernbar und das Verletzungsrisiko im Wasser dabei extrem gering. Diese Form des Trainings ist bei Leistungssportlern vor allem als Rehabilitations- und Aufbautraining nach Verletzungen beliebt, denn das Training im Wasser schont die ohnehin stark belasteten oder verletzten Gelenke, Sehnen und Bänder sowie den knöchernen Stützapparat.

Aqua-Cycling

Eine weitere Form der Aqua-Fitness ist das Aqua-Cycling, das ähnlich dem Training im Fitnessstudio auf Fahrrädern absolviert wird. Die speziell für das Wassertraining konzipierten Räder müssen für jeden Teilnehmer individuell eingestellt werden. Aqua-Cycling ist ein Ausdauersport, der vor allem für das Herz- und Kreislaufsystem förderlich ist. Allerdings beschränkt sich das Training im Fitnessstudio fast ausschließlich auf die Beinmuskulatur, der Oberkörper, der Rücken und Arme dagegen werden beim Radfahren oder Spinning im Fitnessstudio kaum beansprucht. Beim Aqua-Cycling hingegen wird der gesamte Körper beansprucht. Dies bewirkt vor allem die entspannte Haltung während des Trainings. Beim Aqua-Cycling muss der Teilnehmer mit dem ganzen Körper gegen den Widerstand und die Auftriebskraft des Wassers ankämpfen, was zu erhöhtem Trainingseffekt und zu mehr verbrannten Kalorien führt. Wer das Wasser-Fahrrad neu für sich entdeckt, sollte mit niedrigen Umdrehungszahlen beginnen und sich langsam steigern. Der Umstand, dass Wasser eine gute Leitfähigkeit besitzt, führt dazu, dass der Körper mehr Wärme an das Wasser abgibt. Das wiederum erhöht die Stoffwechselrate deutlich und stärkt so das Immunsystem. Allerdings sollten Menschen mit Herz-, Kreislauf- oder Hautproblemen vor der Aufnahme des Trainings ihren Arzt konsultieren, sich durchchecken lassen und sich ausführlich darüber informieren, wie ein unbedenkliches Training gestaltet sein sollte.

Aqua-Balancing

Eine eher ganzheitliche Trainingsmethode ist das Aqua-Balancing. Darunter versteht man eine Mischform aus Training und Wellness, aus körperlicher Belastung sowie Erholung. Durch das Training in etwa 35 Grad warmem Wasser erreicht man Trainingseffekte an Körper und Seele. Aqua-Balancing ist vor allem geeignet zur Rehabilitation von Verletzungen sowie zur Behandlung von Verspannungen, chronischen Kopfschmerzen, Stress- und Angstzuständen und Schlafstörungen. Zudem ist Aqua-Balancing als Trainingsmethode bei Schwangeren sehr beliebt, denn die wohltuende Wirkung ist förderlich für die Mutter und das Ungeborene.

Kostenerstattung von Aqua-Fitness-Kursen durch die Krankenkassen?

Wer Aqua-Fitness bzw. seine Varianten Aqua-Jogging, Cycling, Fatburner oder Balancing zur Vorbeugung oder nach Verletzungen als Aufbautraining betreibt, hat die Chance, dass ein Teil der Kosten von der Krankenkasse erstattet wird. Dazu sollte man sich die Teilnahme an einem solchen Kurs vom Anbieter bestätigen lassen. Diese Bestätigung kann dann bei der Krankenkasse eingereicht werden. Die Krankenkasse prüft und erstattet einen Teil der entstandenen Kosten zurück.

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