Nagetiere haben einen empfindlichen Darm

Nagetiere haben einen ganz anderen Darm und einen ganz anderen Stoffwechsel als wir Menschen. Sie müssen sehr viel fressen, damit ihre Verdauung optimal funktioniert. Während viele Menschen mit einer so ballaststoffreichen Nahrung überfordert wären, können Nagetiere gar nicht genug davon bekommen.

Allerdings sollte man darüber nachdenken, welches Futter Nagetiere in der Natur vorfinden. Getreideprodukte sind durch die Zucht des Menschen entstanden und kommen in der Natur nicht vor. Lediglich kleine Samen und Nüsse finden die Tiere im Freien.

Wenn also von Ballaststoffen die Rede ist, sind stets die sogenannten löslichen Ballaststoffe aus Frischfutter und Gemüse gemeint. Viele Tierhalter sind der Meinung, dass Meerschweinchen und andere Nagetiere hauptsächlich frisches Grünfutter bekommen sollten. Dies ist auch richtig, in der Praxis jedoch manchmal schwierig umzusetzen.

Bildquelle: olga meier-sander / pixelio.de

 

 

Welches Frischfutter ist das beste?

Wenn wir von artgerechter Ernährung sprechen, müsste man streng genommen sogar sagen, dass die meisten Gemüsesorten nicht artgerecht sind. Denn auch diese sind wie das Getreide vom Menschen gezüchtet. Möhren, Rüben und andere Gemüsesorten enthalten viel mehr Stärke und Zucker, als ihre wilden Vorgänger. Das beste Frischfutter für Nagetiere sind tatsächlich Wildkräuter wie beispielsweise Vogelmiere, Klee, Löwenzahn, Gräser und auch einige andere milde Kräuter wie Petersilie. Auch grünes Blattgemüse wie Salat, Mangold oder Spinat sind ideal für Kaninchen, Meerschweinchen und Co. Stärkehaltige Gemüsesorten wie Möhren, Rüben, Kohlrabi, Rote Beete usw. können natürlich auch gefüttert werden, allerdings muss man daran denken, dass es sich hier um echtes Kraftfutter handelt. Zu viel dürfen Nagetiere davon nicht bekommen.

Heu als Futter für Nagetiere - ein guter Kompromiss

Heu besteht aus getrockneten Gräsern und Bergwiesenkräutern. Im frischen Zustand wäre dieses Futter natürlich das allerbeste für Nagetiere, aber wer hat schon in einer Großstadt eine Bergwiese vor der Türe? Das Heu ist aber eine sehr gute Alternative, es wird von den Tieren gerne gefressen und entspricht noch am ehesten einer artgerechten Ernährung. Wichtig ist jedoch, dass die Tiere auch viel trinken, damit das trockene Heu im Darm aufquellen kann und es nicht zur Verstopfung kommt. Sehr schön ist auch eine Heuglocke oder eine Kräuterglocke, dabei handelt es sich um getrocknete Kräuter, mit denen sich die Tiere beschäftigen können.

Trockenfutter für Nagetiere

Wie im oberen Abschnitt erklärt wurde, ist Trockenfutter, das in Form von Pellets oder auch als Mischung mit Körnern, Nüssen und getrocknetem Gemüse angeboten wird, kein wirklich artgerechtes Futter für Nagetiere. Es ist sehr Energiereich und würde zu Verdauungsproblemen führen, wenn es als alleiniges Futter gegeben wird. Besonders Meerschweinchen sind sehr empfindlich und sollten nur ein ganz kleines bisschen Trockenfutter bekommen.

Man kann trockenes Tierfutter zwischendurch und als Zusatzfutter geben, allerdings sollte der größte Teil des Futters aus Frischfutter und Heu bestehen.

Ein natürliches Trockenfutter sind Kerne, Nüsse und Samen. Diese enthalten viele wichtige Fettsäuren, die für die Gesundheit von Nagetieren sehr wichtig sind. Deswegen sollte man die energiereichen Nüsse und Samen immer zwischendurch beifüttern, allerdings auch nur in sehr geringen Mengen.

Bildquelle: anschi / pixelio.de

 

Angela Michel

Laden ...
Fehler!