Aufputschmittel – dem Gehirn auf die Sprünge helfen
Deutschland liegt gegenüber dem europäischen Ausland noch im unteren Bereich der Verbrauchszahlen von chemischen Aufputschmitteln. Die Tendenz ist jedoch stetig steigend.Auswirkungen von Aufputschmitteln
Einmal davon abgesehen, dass Drogen an sich süchtig machen, bieten sie auch keine Perspektive für die Zukunft. Der Sinn und Zweck der Einnahme widerspricht gänzlich dem gewünschten Ergebnis. Denn in der Regel streben die Konsumenten durch einen enormen körperlichen und geistigen Einsatz ein höheres Ziel an und setzen sich mit Gewalt und Drogen über eine deutliche Aufforderung ihres Körpers nach einer Regenerationspause hinweg.
Das Ergebnis ist über kurz oder lang zusätzlich zur Sucht noch ein totaler gesundheitlicher Zusammenbruch, der durch die Einnahme von weiteren Medikamenten und Alkohol noch beschleunigt wird. Dazu kommen durch die Sucht ausgelöste Depressionen, Schlafstörungen und Angstzustände. Aus der gewollten Leistungssteigerung entsteht so die absolute Arbeitsunfähigkeit und es kann sogar den Tod bedeuten. Immerhin sind in den letzten Jahren in Deutschland etwa zehn Menschen pro Jahr an den Folgen dieses Gehirndopings verstorben. In Großbritannien waren es sogar fünfzig.
Bleibt die Frage: "Welches Ziel ist es Wert, so zu enden?" Natürlich werden die Anforderungen der Arbeitgeber immer höher geschraubt. Mehr und bessere Leistungen von einer Person versprechen einen höheren Gewinn. Auf der anderen Seite haben Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht gegenüber den Angestellten, die es einzuhalten gilt. Diese sind in § 7 der
Unfallverhütungsvorschrift "Grundsätze der Prävention" (bisher: BGV A1) Abs. 2 festgelegt: "Der Unternehmer darf Versicherte, die erkennbar nicht in der Lage sind, eine Arbeit ohne Gefahr für sich oder andere auszuführen, mit dieser Arbeit nicht beschäftigen."
Die Grenzen verschwimmen
Die Grenze zwischen Krankheit und Gesundheit verschwindet nach Angabe von Ärzten und Psychologen immer mehr. Genauso wie die Grenze zwischen Medikament und Droge. Der Fehlzeiten-Report 2013 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK stellte fest, dass es einen Rückgang der Krankschreibungen für körperliche Krankheiten gibt. Jedoch die Fehltage aufgrund von Suchtmittelmissbrauch sind steigend. Suchtkranke fallen danach durchschnittlich auch für einen längeren Zeitraum aus, als bei einer normalen Krankheit. Gerade bei jungen Menschen werden das Suchtrisiko und die Folgeschäden unterschätzt und teilweise sogar bagatellisiert.
Zu den alltäglichen Drogen gehören schon Kaffee, Nikotin und Alkohol. Damit geben sich die ehrgeizigen Personen jedoch kaum mehr zufrieden. Es wird mit Energydrinks und Energy-Shots probiert. Dann kommen Medikamenten oder echte Drogen wie Speed, Ecstasy, Crystal und was es noch alles gibt.
Drogen (Bild: Pixabay)
Gesunde Leistung
Dabei wäre einfach eine gesunde Lebensweise bereits ein sehr guter Leistungsbringer. Jeder hat nur einen Körper, hat er diesen ruiniert, gibt es keinen weiteren für ihn. Das Gesundheitswesen ist heute so weit fortgeschritten, dass jeder wissen sollte, was seinem Körper gut tut. Signalisiert der Körper Erschöpfung, macht er damit deutlich, dass er eine Ruhepause benötigt. Ausreichend Schlaf ist zwingend erforderlich. Unser Körper braucht viel Wasser – mindestens 1 bis 2 Liter täglich sollten getrunken werden. Vitamin B ist ein gesunder Energiespender. Aber auch die übrigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente werden von ihm dringend benötigt, um leistungsfähig zu sein. Kaltes Wasser ins Gesicht und Beine damit abgeduscht, bringt den Kreislauf in Schwung.
Sollten die Erschöpfungserscheinungen dauerhaft sein, begleitet von Depression, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Reizbarkeit, könnte auch Burn-out vorliegen. Das kann jedoch nur von einem Arzt mit eingehenden Untersuchungen festgestellt werden.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keinen fachlichen Rat – zum Beispiel durch einen Arzt – ersetzen kann.
Quellen:
Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/technik/medizin/leistungssteigernde-drogen-doping-in-der-chefetage/10359296.html
Frankfurter Allgemeine: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/nachrichten/im-internet-kann-man-ganz-einfach-anonym-drogen-bestellen-13127020.html
Spiegel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/drogen-und-aufputschmittel-die-gedopte-elite-a-560804.html
Deutsche Handwerks-Zeitung: http://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/doping-fuer-den-job-immer-mehr-arbeitnehmer-nehmen-aufputschmittel/150/9466/208755
DGUV Vorschrift: http://www.arbeitssicherheit.de/de/html/library/document/4577586,1
Süddeutsche Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ecstasy-bunte-aufputschmittel-mit-toedlichem-risiko-1.1803971
Deutschlandradio: http://www.deutschlandradiokultur.de/aufputschmittel-siegeszug-von-crystal-meth.984.de.html?dram:article_id=273963
Bildquelle:
I. Ajerrar
(Mit Gelassenheit das Leben meistern)