Pioniere des gezielten Augentrainings - Sie erkannten den Zusammenhang zwischen Muskelverspannung und Sehvermögen

Die Methode von William Bates hatte jedoch genausoviel Erfolge wie auch Misserfolge und so wurde seine Idee über die letzten hundert Jahre, durch Entdeckungen auf dem Gebiet der Psychiatrie ergänzt. Ein Pionier war der Freud-Schüler Wilhelm Reich. Er entdeckte, dass bestimmte emotionale Reaktionen zu bestimmten Muskelverspannungen führten und umgekehrt und das konnte auch auf die Augen übertragen werden. Das Augentraining, das sich aus dieser Theorie ableiten ließ, ist also darauf ausgelegt, die Augen, die aufgrund der psychischen Konstitution jedes einzelnen von uns mit der Zeit bestimmte Verspannungsmuster angenommen haben, wieder zu entspannen und diesen Mustern entgegenzuwirken.

Sinnvolles Augentraining I - Lidschlagkorrektur

Die Übungen werden immer ohne Brille oder Kontaktlinsen durchgeführt.

  1. Räkele und strecke deinen ganzen Körper, lass die Arme Baumeln und drehe den Kopf leicht hin und her.
  2. Schau auf einen weit entfernten Punkt (bei Kurzsichtigkeit) oder auf einen nahen Punkt (bei Weitsichtigkeit). Akzeptiere dein verschwommenes Sehen.
  3. Blinzle mit den Augen schnell wie ein Schmetterling seine Flügel bewegt. Dies hilft dabei zu einem unverkrampften Lidschlag zurückzufinden.

Die Übung sollte täglich mehrere Male ausgeführt werden.

Sinnvolles Augentraining II - Palmieren

Das Palmieren ist eine Auflockerungs- und Entspannungsübung, die immer zwischendurch angewandt werden kann, wenn sich Gesicht und Augen verspannt anfühlen.

  1. Reibe deine Handflächen schnell aneinander, so dass sich Wärme entwickelt
  2. Lege die Handflächen dann leicht und ohne Druck auf die geschlossenen Augen. Die Nase bleibt frei. Es soll kein Licht auf die Augen fallen. 

Sinnvolles Augentraining III - Umwandern

Setz dich für diese Übung bequem hin oder absolviere sie im Stehen.

  1. Such dir eine Gegenstand, den du schon leicht unscharf siehst.
  2. Umwandere die Ränder und Umrisse dieses Gegenstandes, indem du den Kopf bewegst und so tust, als hättest du einen Pinsel im Mund, mit dem du die Umrisse nachzeichnest. Die Augen bewegen sich also nicht allein.
  3. Blinzle normal und lass den Atem normal fließen.
  4. Palmiere nach jeder Übung.

Sinnvolles Augentraining IV - Fusionsübung

  1. Halte einen deiner Zeigefinger ca. 30 cm von deinem Gesicht entfernt.
  2. Betrachte mit deinen Augen den Zeigefinger von oben nach unten und umgekehrt.
  3. Schau dann auf ein Objekt, das etwa 1 m hinter dem Zeigefinger liegt. Es entsteht normalerweise eine Doppelsicht des Zeigefingers. Durch diese Lücke, die beide Finger bilden, soll man locker hindurch sehen. Beide Finger sollen gleich stark sichtbar sein.

Mit dieser Übung soll sich das Auge lockern, ohne starr einen Punkt zu fixieren.

Dies waren nur ein paar Übungen zum Augentraining, die in fast jedem Buch zu diesem Thema so oder ähnlich zu finden sind. Hier habe ich ein paar Bücher aufgeführt, die sehr viele Tipps geben und auch Abbildungen enthalten, um sich die einzelnen Übungen besser vorstellen zu können:

Tipps für das Augentraining

Es ist übrigens sinnvoll, sich seine Augenübungen nach Bedarf (nach Fehlsichtigkeit) auszusuchen und dann eine Art Augentagebuch zu führen. Hier sollte alles festgehalten werden, was sich nach und nach verändert. Es wird empfohlen, ca. eine Stunde täglich zu üben, aufgeteilt in 2 x 30 min oder 4 x 15 min. Viele Fehlsichtige konnten mit diesem Augentraining ihr Sehvermögen um 50% verbessern. Je nachdem, ob jemand stark oder nur etwas fehlsichtig ist, kann dies bedeuten, ohne Sehhilfen auskommen zu können oder die Brille/Kontaktlinsen nur noch in speziellen Situationen zu benötigen. Viel Erfolg!

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