Aussterben der Menschheit: Utopie oder Horrorvision?
7 Milliarden Menschen leben auf der Erde - 7 Milliarden zu viel? Wäre das freiwillige Aussterben der Menschheit erstrebenswert, wie eine Organisation vorschlägt?Überbevölkerung wünschenswert?
Haben Sie das Gefühl, dass die Erde noch viel zu wenige Menschen beherbergt? Nein? Dann gehören Sie einer Minderheit an! Denn Wachstum gilt als geradezu heiliges Mantra, um das Überleben des eigenen Volkes zu sichern und den allgemeinen Wohlstand zu steigern. Glaubt man den Sonntagsreden hiesiger Politiker, müssen Familien – meist durch staatliche Zuwendungen – ermutigt werden, weitere Kinder in die Welt zu setzen. Offenbar ist die Vorstellung, dass natürliche Ressourcen im Gegensatz zur aggressiven Dummheit unserer Herrscher in endlicher Quantität vorhanden sind, noch immer nicht bis vom Quasselmund zum Gehirn vorgedrungen.
Derzeit existieren etwa 7 Milliarden Menschen auf diesem Erdenrund. Tendenz: Steigend. Jedes Jahr wächst die Weltbevölkerung um rund 80 Millionen Menschen, was der Gesamtbevölkerung Deutschlands entspricht, einem der am dichtesten besiedelten Staaten der Welt. Während in den meisten westlichen Staaten die Bevölkerungszahlen annähernd gleich bleiben und ohne die Masseneinwanderung insbesondere aus islamisch geprägten Ländern sogar sinken würde, platzen viele der ärmsten Staaten der Welt längst aus allen Nähten. In bitterarmen Staaten wie Afghanistan, Somalia oder Malawi, bringen Frauen durchschnittlich mehr als 6 (!) Kinder auf die Welt. Ob aus Gründen der Eitelkeit (möglichst viele Nachkommen zeugen, um den eigenen Namen fortzuführen) oder als "Pensionsvorsorge": Diese unkontrollierte Form der Fortpflanzung um jeden Preis ist bei objektiver Betrachtungsweise den eigenen Kindern, aber auch den Mitmenschen gegenüber in höchstem Maße unverantwortlich und grausam. Offenbar im unerschütterlichen Glauben daran, dass sich der Mangel an Nahrungsquellen und sauberem Trinkwasser oder das Problem der erschöpften Ackerböden oder überfischten Küsten von selber lösen werden, wird weiterhin Kind um Kind in die Welt gesetzt. Was in den Wohlfahrtsstaaten, wo viele Bürger das staatlich verbriefte Recht in Anspruch nehmen, auf Kosten anderer bzw. künftiger Generationen zu leben, kein Problem darstellte (jedenfalls kein finanzielles), ist in weiten Teilen der Welt tatsächlich von existenzieller Natur. Je mehr Kinder in der Sahelzone geboren werden, umso mehr werden verhungern oder an Krankheiten in Folge verseuchten Trinkwassers sterben. Man muss kein Zyniker sein, um angesichts dessen bei den jährlichen Spendenaufrufen für vom Hunger bedrohte Afrikaner die Frage zu stellen, wieso ausgerechnet in diesen Gebieten die Geburtenraten enorm hoch sind. Daraus ergibt sich freilich ein perverser Kreislauf: Je mehr Kinder, desto größer die Hungersnot.
Natürlich ist Überbevölkerung nicht das einzige massive Problem vieler afrikanischer Staaten. Es ist aber evident, dass die Zerstörung natürlicher Ressourcen wie Ackerland, Wälder oder Wasser dramatische Folgen nach sich ziehen. Derlei Überlegungen scheuen sich die meisten Menschen aber anzustellen, um nicht als Rassisten oder Menschenfeinde gebrandmarkt zu werden. Ein Musterbeispiel für die Folgen hemmungsloser Überbevölkerung lieferten die Osterinseln. Steht uns dereinst ein ähnliches Schicksal bevor? Ausgeschlossen scheint es jedenfalls nicht, obwohl die westlichen Industriestaaten und in stärkerem Maße noch einige ehemalige Ostblockstaaten mit gutem Beispiel vorangingen. Wie bereits eingangs erwähnt, stagnieren die Geburtenraten in vielen dieser Länder oder sind sogar rückläufig. Diese erfreuliche Entwicklung wird jedoch von Politikern und ihren medialen Erfüllungsgehilfen als Schreckensnachrichten verkauft. Die Logik dahinter ist natürlich jene, dass eine wachsende Bevölkerung ein Mehr an Steuern verspricht. Ignoriert wird hierbei die fortschreitende Zerstörung der Natur bei gleichzeitig beschleunigter Vernichtung von Ressourcen.
Ebenso wird ausgeklammert, was geschieht, wenn Menschen zusammengedrängt um immer geringere Ressourcen konkurrieren müssen. Ein anschaulich blutiges Beispiel hierfür lieferte 1994 der Völkermord in Ruanda, der zu einem nicht unbeträchtlichen Teil – selbstverständlich in den Medien verschwiegen – der Überbevölkerung geschuldet war, mit der eine Verknappung lebensnotwendiger Anbauflächen einherging.
Praktische Überlegungen zur Eindämmung dieser existenziellen Probleme werden geflissentlich ignoriert oder, wie üblich, wenn vernünftige Argumente fehlen, als "menschenverachtend" abgekanzelt. Da ein Abrücken vom Wohlfahrtsstaat, der unter anderem das fleißige Vermehren belohnt, unwahrscheinlich erscheint, werden über kurz oder lang die Probleme der heutigen Dritten Welt zwangsläufig unsere eigenen werden.
Hier setzt die "Bewegung für das freiwillige Aussterben der Menschheit" mit ihrem Motto "Mögen wir lange leben und aussterben” an. Über ihre Motive informiert die Website www.vhemt.org. Wer hinter dieser Organisation Satire oder eine Bande Misanthropen vermutet, irrt. Die unaufgeregt dargelegten Argumente werden sowohl schlüssig, als auch pazifistisch untermauert. Weder werden Zwangsabtreibungen oder Massensterilisationen, noch nackte Gewalt propagiert. Unterstützen kann man diese Bewegung durch die simple und doch weit tragende Entscheidung, "niemals der Bevölkerung des Planeten einen weiteren Menschen hinzuzufügen".
Lassen Sie mich an dieser Stelle eine persönliche Anekdote zum Besten geben: Als ich vor einigen Jahren einer größeren deutschen Stadt einen Besuch abstattete, ergriff mich beinahe ein Schwindel angesichts der Menschenmassen allerorts. Gleichzeitig vernahm ich in den Medien besorgte Politiker- und Lakaienstimmen, wonach die Produktion von Kindern unbedingt angekurbelt werden müsse (die Vorschläge erschöpften sich im üblichen Allgemeingewäsch: Mehr Geld für Eltern, gratis dies und das, ganz so, als sei ein Kind eine Aktie, in die man investiere). Während meines Aufenthalts übermannte mich indes niemals das bizarre Gefühl, in einem Land mit aussterbender Bevölkerung zu weilen. Ganz im Gegenteil: Fast überall herrschte Gedränge, der Lärm der Autos gefror meinen Verstand, Ruhe suchte ich vergebens. Wohlgemerkt: Es handelte sich nicht um eine Weltmetropole in Indien oder China, sondern eine ganz gewöhnliche deutsche Stadt!
Gewiss: Noch gibt es diese Ruheoasen, diese Rückzugsgebiete des geschundenen Geistes. Die Frage ist: Wie lange wird es sie geben? Konservativen Schätzungen nach könnten im Jahr 2050 bereits 9 Milliarden Menschen den Planeten besiedeln, ein paar Jahre später eine zweistellige Milliardenzahl. Ein Ende ist nicht absehbar und sollte jeden Leser beunruhigen: Wenn 7 Milliarden Menschen unvorstellbare Mengen an Ressourcen verbrauchen und beispielsweise die Überfischung der Weltmeere schon heute ein drängendes Problem darstellen, wie mag es dann bei 10 Milliarden Menschen aussehen? 20? 100?
Dieses explodierende Bevölkerungswachstum führte in der Vergangenheit zu Konflikten und wird erst recht künftig für neuen Zündstoff sorgen, zumal durch die gewaltige Immigration meist islamisch geprägter Menschen in die westlichen Wohlfahrtsparadiese. Wie es um den "sozialen Frieden" bestellt sein wird, alsbald die Zahlungsfähigkeit eben jener Staaten an ihr unvermeidbares Ende gelangt sein wird, kann jeder, der mit wachem Verstand und ohne ideologische Scheuklappen zu sehen imstande ist, erahnen.
Nicht unerwähnt bleiben darf ein weiterer Aspekt in Hinblick auf das freiwillige Aussterben der Menschheit: Eine faire Chance für eine andere Spezies, es besser zu machen, als wir dazu in der Lage scheinen. Aggressive Ausbreitung ohne Rücksicht auf fremde Verluste, unvorstellbare Bestialitäten der eigenen Spezies gegenüber, die Zerstörung des eigenen Lebensraumes und jenen sämtlicher anderer Mitlebewesen, ist unsere wohl unangenehmste Eigenschaft, die wir bedauerlicherweise an unsere Nachkommen weitergeben.
Würden wir der Welt fehlen? Kaum anzunehmen, da wir letztendlich nur eine Spezies unter Milliarden anderer bilden, die wiederum nur die Speerspitze der Evolution darstellen (rund 99,9% aller jemals existenten Arten sind längst ausgestorben). Allen technologischen Fortschritten zum Trotz werden diese nicht als leuchtende Denkmäler unseres Selbst ins All hinaus strahlen. Abgesehen von Steinstrukturen wie den großen Pyramiden werden unsere Städte, Brücken, Straßen oder Kraftwerke binnen weniger Jahrtausende völlig verschwunden sein, alsbald sie nicht mehr gewartet werden. Eine außerirdische Rasse, die eine Million Jahre nach dem Ende der Menschheit auf der Erde landete, würde mit Sicherheit keine Spur unserer Existenz mehr wahrnehmen können. Unsere vorgebliche Besonderheit ist auf der Angst vor dem Unvermeidbaren aufgebaut: Dem Tod und der Auslöschung am Ende aller Tage. Vermutlich stand die Menschheit bereits mehrere Male vor ihrem Aussterben, und irgendwann wird es ohnehin so weit sein. Träume von der Besiedelung fremder Planeten, um das Überleben der Spezies zu garantieren, sind nichts anderes als naives Wunschdenken. Dabei besteht kein Grund für die Angst vor unserem Tode. Wie sagte doch Carl Sagan: Wir sind aus Sternenstaub gemacht. Unsere Asche bildet das Fundament neuen Lebens, irgendwann, irgendwo. Und gerade deshalb sollten wir unsere Existenzen, die angesichts der Äonen des Weltalls ein Augenzwinkern darstellen, mit der puren Lust am Leben füllen, anstatt uns auf ein ohnedies nicht existentes "Leben" nach dem Tode vorzubereiten, Mitmenschen das Leben zu vergällen, sie im Namen fiktiver Gestalten wie Allah oder Vaterland zu foltern und zu töten, oder nach einem Sinn zu suchen, wo es keinen gibt, weil die Existenz selbst der einzige Sinn ist.
Der Leichenbaum Nur EUR 9,99 | Filmriss - 19 Science-Fiction-Filme für die Tonne | Filmriss - 9 überarbeitete Drehbücher |