Baumriesen mit aromatisch duftenden Blättern - ... Koalas haben den Eukalyptus zum Fressen gerne

Eukalyptus amygdalina kann über 100 m hoch werden. Im 19. Jahrhundert wurde sogar ein Vertreter dieser Art gefunden, der es mit 150 Metern Höhe ins Guinness Buch der Rekorde schaffte. Diese Art ist damit der höchste Baum der Welt. Im ersten Jahr nach der Keimung können diese äußerst schnell wachsenden Bäume bereits eine Höhe von zweieinhalb Metern haben. Im Alter von nur 10 Jahren sind sie schon 15 Meter hoch, was keiner unserer heimischen Baumarten schafft. 

Aber auch mit einigen botanischen Besonderheiten kann der Eukalyptus oder Fieberbaum aufwarten. Von den Blättern gibt es jeweils zwei unterschiedliche Formen – eine Jugend- und eine Altersform (Heterophyllie), wobei die Jugendblätter gegenständig und meist oval sind, die Altersblätter sind wechselständig und zumeist länglich oder sichelförmig. Die Blätter sind reich an ätherischen Ölen und duften stark aromatisch. Die Blüten des Eukalyptus haben sich im Laufe der Evolution stark anders entwickelt, als man das von Blüten allgemein erwartet. Sie entwickeln nämlich keine Kron- und Kelchblätter mehr. Die Staubgefäße sind lediglich von einer Art Kapsel umgeben, die einfach aufspringt.

Bild: Eukalyptusblüte WDHeeren / www.pixelio.de

Wie Waldbrände das Überleben der Eukalyptusbäume sichern

Die meisten Eukalyptusarten können ihre Blätter  so ausrichten, dass diese senkrecht zur Sonne stehen. Die Verdunstung wird dadurch so gering wie möglich gehalten und es dringt auch mehr Licht durch die Kronen zum Boden. Dies ist für das Aufkommen der Jungbäume enorm wichtig. In manchen Regionen wachsen im Unterholz allerdings riesige bis zu drei Meter hohe Farne, die den jungen Eukalyptusbäumen keine Chance lassen. So unglaublich es klingt, aber Waldbrände können in solchen Gebieten das Überleben der Eukalyptusbäume sichern. Sie vernichten zwar das dichte Unterholz, können aber den meisten der rieisgien Eukalyptusarten nichts anhaben. Erst durch die Hitze des Feuers springen dann die Samen auf, die zuvor oft jahrelang am Baum hafteten. Da Eukalyptus schnell keimen und in die Höhe wachsen, haben sie keine Konkurrenz von anderen Pflanzen, die für ihre Wiederansiedelung nach Bränden länger brauchen

Eukalyptus als Kübelpflanze oder im Garten – der Gelsenschreck

Wegen des starken Geruchs zählt der Eukalyptus zu jenen Pflanzen, die von Gelsen gemieden werden. Da sich im unmittelbaren Umfeld der Pflanze keine der lästigen Stechmücken aufhalten, eignet sich der exotische Baum sehr gut als Kübelpflanze für unsere Terrassen oder zum Auspflanzen im Garten. Der Eukalyptus stellt keine hohen Pflegeansprüche. Überwintert wird er an einem hellen kühlen, aber frostfreiem Standort, unter 10 Grad. Ab Mai kann man die Kübelpflanze an einen sonnigen Standort im Garten bringen. Einige Sorten sind sogar bedingt winterhart, so der Wurzelballen nicht durchfriert. Sie können daher auch in geschützten, sonnigen Lagen im Freiland gepflanzt werden. Eukalyptus benötigt reichlich Wasser und regelmäßige Düngergaben. Auch eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich. Eukalyptus globulus kann auch bei uns im ersten Jahr eine Höhe von 2 Metern erreichen.

Gärtnertipp: die Blätter oder Astabschnitte von Eukalyptus sollten nicht kompostiert werden, da sie einen Wirkstoff enthalten, der andere Pflanzen im Wachstum hemmt

Eukalyptus liefert wertvolles Holz und heilwirksames ätherisches Öl

Das Holz der schnell wachsenden Bäume ist ein bedeutender Rohstoff für die Papier- und Zellstoffindustrie. Da es auch sehr widerstandsfähig gegen Luftfeuchtigkeit ist, findet es auch für die Herstellung von Schindeln, Bodenbelägen, Masten, Eisenbahnschwellen und im Schiffsbau Verwendung. Aufgrund des schnellen Wachstums wird Eukalyptus zunehmend zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Heute wird er bereits weltweit in gemäßigten Zonen in Monokulturen angebaut um schnellen Nachschub für die Zellstoffindustrie zu liefern.

Das aus den Blättern gewonnene ätherische Eukalyptusöl ist in der Naturheilkunde von großer Bedeutung. Es kommt hauptsächlich bei Erkältungskrankheiten und rheumatischen Beschwerden zum Einsatz.

Laden ...
Fehler!