Autoreninterview Nr. 11 - Christine

Da unsere Jana, die Initiatorin dieser schönen Idee, leider lange nicht mehr online war und ich die Nächste in dieser überaus lesenswerten Reihe bin, erlaube ich mir, mein Interview in Janas Sinn zu veröffentlichen. Nimm's mir nicht übel, liebe Kollegin, und alles Gute und Liebe für das neue Jahr!

Seit wie vielen Jahren beschäftigst Du Dich schon mit dem Schreiben?

Schon als Kind habe ich mit Feuereifer Geschichten zu meinen gemalten Bildern erzählt, und die Lust am Schreiben war schon immer groß. Der Auslöser, ernsthaft anzufangen, kam vor etwa zehn Jahren, als ich eine Dokumentation über den nie bestätigten Erstbesteiger des Mount Everest sah. Der 38-jährige Engländer George Mallory verschwand 1924 mit seinem eher unerfahrenen, jungen Begleiter Sandy Irvine kurz vor dem Gipfel und wurde erst 1999 von einem Expeditionstrupp am Hang der Nordflanke entdeckt. Ich fand die Geschichte so inspirierend und mysteriös - und auch ein bisschen gruselig -, dass ich begann, meine eigene Version der mutigen Männer zu schreiben.

Lesen Deine Freunde bzw. Deine Familie Deine Texte oder schreibst Du ohne ihr Wissen?

Doch, sie dürfen schon lesen, aber ich dränge niemandem etwas auf. Hier unterscheide ich zwischen Artikeln und Manuskripten. Artikel lesen sich in der Regel schnell und bedürfen weniger Überwindung, um sie anderen zu zeigen oder zu veröffentlichen. Längere Manuskripte sind meist persönlicher und offenbaren viel von der Meinung des Autors. Trotzdem ist mir Feedback sehr wichtig, da ich nicht immer hundertprozentig zufrieden mit mir bin. Lob oder konstruktive Kritik sind da sehr hilfreich. Diejenigen, die Probelesen, sind da auch schonungslos ehrlich mit mir.

 Über welche Themen schreibst Du am Liebsten und welche magst Du gar nicht?

 Da ich zur Detailfülle neige und gerne mal (zu) persönlich schreibe, mag ich am liebsten Erfahrungsberichte. Es fällt mir schwer, über Konsumgüter zu schreiben, obwohl man das sicher auch spannend und witzig tun kann. Bei Geschichten fesseln mich Freundschaften und Reisen in die Vergangenheit; konventionelle, vorhersehbare Liebesgeschichten und allzu abgefahrenes Fantasy dagegen können mich nicht begeistern.

Welcher Artikel auf Pagewizz gefällt Dir besonders gut und warum?

Ich mag Berichte über Musik, alte Filme, Tiere und ungewöhnliche Menschen. Der Bericht von Hans über Nick Vujicic, der ohne Arme und Beine geboren wurde und durch die ganze Welt reist, um den Menschen Mut zu geben, ihr Leben Gott anzuvertrauen und trotzdem Eigenverantwortung zu übernehmen, hat mich sehr beeindruckt. Überhaupt mag ich es, wenn Emotionen beim Leser geweckt werden, solange man nicht zu heftig auf die Tränendrüse drückt.

Welchen anderen Autor bzw. welche andere Autorin würdest Du hier gerne im Interview lesen?

Da gibt es viele! Efes, Alpay (der leider lange nicht hier war) und Stranden, den ich für seine kontroversen Themen bewundere, sind von den Autoren nur die ersten, die mir einfallen. Bei den Autorinnen Monros, Kanadier und Schreibmaus. Aber natürlich ist jeder hier auf Pagewizz interessant und lesenswert.

Es hat sehr viel Spaß gemacht, Janas Fragen zu beantworten, und glücklicherweise hatte ich das Interview - im Gegensatz zu meinen anderen Pagewizz-Artikeln - auf der Festplatte geschrieben und gespeichert. Vielleicht, wenn ihr Lust habt und ebenfalls euer Interview noch habt, können wir die Reihe fortsetzen. Ich finde sie sehr interessant und danke dir, Jana, für die wirklich grandiose Idee! Bitte melde dich mal wieder hier; du wirst vermisst!