Backen mit Dinkelmehl statt Weizenmehl – so gelingen Kuchen und Brote
Weizenmehl kann durch Dinkelmehl in vielen Rezepten ersetzt werden. Worauf sollte man dabei achten, damit Kuchen, Hefeteig und andere Backwaren auch gelingen?Dinkehlmehl Type 630: Helles, fast weißes Mehl, hoher Ausmahlungsgrad, kann für Kuchen, Pizzateig oder Weißbrot anstelle von weißem Weizenmehl Type 405 verwendet werden.
Dinkehlmehl Type 1050: dunkles Mehl, fast wie Vollkorn nur etwas feiner. Wird anstelle von Weizenmehl Type 1050 z.B. für herzhafte Backwaren wie Brot verwendet, passt aber auch ganz in Frühstücksmuffins, Nusskuchen oder einfache Kekse.
Vollkorndinkelmehl: Enthält alle Bestandteile des Korns, sehr kräftig und dunkel. Wird in Rezepten anstelle von Weizenvollkornmehl z. B. für Brot oder Brötchen verwendet.
Dinkelbrot (Bild: cat6719 / Pixabay)
Dinkelvollkorn Scones (Bild: Akane86 / Flickr)
Wie backe ich mit Dinkelmehl statt mit Weizenmehl?
Im Prinzip können alle Rezepte, die Weizenmehl enthalten, mit Dinkelmehl gebacken werden. Bei Kuchen und Muffins sorgt das Ei für die nötige Bindung, beim Backen von Brot, Brötchen oder Pizzateig werden Sie aber feststellen, dass der Teig sich etwas anders verhält, nicht so elastisch ist und schlechter aufgeht. Aus diesem Grund empfehle ich, zunächst in einem Rezept nur etwa 50 % des Mehls auszutauschen. Probieren Sie Ihr Lieblingsrezept mit einem Anteil von 50 % Dinkel aus und beobachten Sie, wie sich der Teig verhält. Sie können dann später den Dinkelanteil nach und nach erhöhen, um das optimale Verhältnis zu finden.
In weniger strukturierten Backwaren zum Beispiel Kuchen, Pfannkuchen oder Keksen ist es überhaupt kein Problem, das Weizenmehl ganz einfach vollständig durch Dinkelmehl zu ersetzen.
Wenn Sie Weizen nicht mehr essen möchten oder dürfen, müssen Sie sich damit arrangieren, dass Dinkel-Teige insbesondere mit Hefe etwas anders werden. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie nicht gut schmecken, im Gegenteil, Dinkel hat einen angenehmen Geschmack!
Die schlechteren Backeigenschaften können durch folgende Tipps verbessert werden:
- Kuchen und andere Backwaren, die mit Dinkelmehl gebacken werden, gehen nicht so hoch auf. Das können Sie ausgleichen, indem Sie die Menge an Triebmittel wie Backpulver oder Hefe etwas erhöhen.
- Eine Verbesserung der Backeigenschaften wird mit der Zugabe von 0,008 % Ascorbinsäure (Vitamin C) erreicht. Ersatzweise kann 0,1 % Acerolakirschpulver verwendet werden. In der Praxis ist das wohl etwa eine Prise.
- Dinkel ist besser wasserlöslich als Weizen, so dass Sie etwas weniger Flüssigkeit benötigen als beim Weizenmehl.
- Wegen der anderen Glutenzusammensetzung (siehe unten) dürfen Teige mit Dinkelmehl nicht so lange geknetet werden. Das ist bei der Zubereitung von Hefeteig unbedingt zu beachten. Denn Dinkelteig wird spröde, wenn er zu lange bearbeitet wird.
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Was ist Dinkelmehl?
Dinkelmehl ist das Mehl, das aus Dinkelkörnern gemahlen wird. Dinkel oder Triticum aestivum var. spelta ist ein Getreidekorn aus der Weizenfamilie, das allerdings kein Weizen ist. Abgesehen von der härteren Außenschale sieht es aus wie Weizen, es unterscheidet sich aber im Geschmack und in weiteren Eigenschaften. Dinkel ist ein altes Korn, das seit Jahrhunderten kultiviert wird. Es ist inzwischen so populär geworden, weil es eine gute Alternative zum Weizen für Menschen ist, die Weizenmehl nicht vertragen können. Dinkelmehl enthält allerdings Gluten, sodass es von Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie gemieden werden muss.
Dinkel (Bild: Jaydot / Flickr)
Warum sollte ich Weizenmehl durch Dinkelmehl ersetzen?
Es gibt viele gute Gründe, Weizen durch Dinkel zu ersetzen. Die meisten Menschen backen mit Dinkel, weil sie Weizen nicht vertragen oder weil es gesünder ist. Dinkel sieht ein bisschen wie Gerste aus und hat eine leicht rote Farbe. Es hat einen milden, leicht süßen und nussigen Geschmack, der an Weizenvollkornmehl erinnert ohne jedoch bitter zu schmecken. Dinkel ist ein leichtes Korn, es sinkt in Backwaren anders als Vollkornmehl aus Weizen nicht nach unten. Gebäck, das mit Dinkel gebacken wird, ist in der Regel weich und zart. Dinkel ist sehr nahrhaft, es enthält mehr Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Selen, Kalzium, Eisen, Zink, Mangan, Vitamin E und B Vitamine als Weizen. Außerdem enthält Dinkel mehr Eiweiß als Weizen. Dinkelvollkornmehl ist für viele Menschen auch verträglicher als Weizenvollkornmehl, wer also nach dem Genuss von Weizenvollkorn unter Verdauungsbeschwerden leidet, sollte es einmal mit Dinkel versuchen.
Enthält Dinkel Gluten?
Dinkel enthält Gluten, aber in anderer Form als Weizen. Gluten ist ein komplexes Protein, das aus zwei einfachen Proteinen besteht: Gliadin und Glutenin. Gliadin verleiht dem Teig seine Elastizität, während Glutenin dafür sorgt, dass die Elastizität und die Struktur des Teiges beim Backen erhalten bleiben. Das Verhältnis zwischen Gliadin und Glutenin ist beim Dinkel anders als beim Weizen, was dazu führt, dass der Teig brüchiger ist und nicht so stabil bleibt.
Bildquelle:
Heike Nedo
(Dinkel – gesundes Getreide)