Drei Altäre - Innichen

Drei Altäre - Innichen (Bild: Andre Dierick)

Menschliches Bewusstsein im Barock

Die Menschen in der Barockzeit waren sich bewusst, dass das Leben irgendwann endete. Sie neigten zum Pessimismus, nach einer Zeit mit Kriegen und Seuchen wie die Pest. Sie waren sich auch bewusst dass alle irdischen Reichtümer und Freuden nicht von Dauer seien. Im 17. Jahrhundert dehnte sich das menschliche Bewusstsein weiter aus. Die Kunst wurde von vielen wissenschaftlichen Entdeckungen beeinflusst. Auch Religionen bestimmten viele Aspekte barocker Kunst. Die Ausbreitung des Protestantismus wurde bekämpft durch eine Bewegung die Kunst als ein Mittel zur Verbreitung des Glaubens benutzte.

Schaugepränge mit viel Pracht und Herrlichkeit

Im Barock äußerte sich das im Mittelpunkt stellen der Heilsgeschichte und die Gefühlswelt der Heiligen. Die reformierte Kirche verzichtete auf Bilder und Schmuck und predigte gegen äußere Prachtentfaltung. Aber wie lauter die Reformierten alles bekämpften, umso eifriger war die Kirche bemüht um die Kunst mit all ihren Möglichkeiten zu nutzen. Architekten versetzten den Kirchenraum in ein erhebliches Schaugepränge, mit viel Pracht und Herrlichkeit. Das alles aber diente als festlicher Rahmen für die einzigartige Liturgie.

Goldschmuck - Wien

Goldschmuck - Wien (Bild: Andre Dierick)

Stuckateure, Maler, Schmiede, und Schreiner

Aber in Deutschland gab es im 17. Jahrhundert noch wenig Barockgebäude. Immer neue Kriege boten der Kunst keinen Raum. Erst nach 1680 entstand jener Bedarf in katholischen Gebieten in Deutschland und Österreich. Für die Bauten wurden Stuckateure benötigt für die viele Schmuckformen am Bau. Maler ahmten kostbare Materialien wie Marmor und Alabaster täuschend ähnlich nach. Schmiede fertigten kunstvolle Tore, Treppengeländer und Gitter. Edle Hölzer wurden durch Schreiner verarbeitet, in die Perlmutt, Messing oder Zinn als Ornamente eingelegt wurden.

Altarstück - Meran (Bild: Andre Dierick)

Himmel war zentrales Motiv

Der Barock entwarf, mit seinen Farben und seiner Pracht, ein Gegenbild zum Dunkel und dem Sterben. Der Himmel war zentrales Motiv der barocken Kirchen. Umfassend und integrierend gehört bei dem katholischen Stil und ist im Zusammenspiel der verschiedenen Künste zu finden. Die Räume sind mit vielen Skulpturen gestaltet. Malerei und Skulpturen gehen ineinander über. Die Innenräume sind oft als Ellipse konstruiert. Der Baumeister machte dabei die Berechnung der Kurven die von Kepler, Leibniz und Newton entwickelt wurde.

Gewölbe - Innichen

Gewölbe - Innichen (Bild: Andre Dierick)

Erscheinungsbild der Kirche

Es gab ein großer Zusammenklang von prächtiger Architektur, farbenfroher Malerei, bewegter Skulptur und überwältigender Kirchenmusik. Das Erscheinungsbild der Kirche wurde ebenso bestimmt durch kostbare Altäre, kunstvoll geschnitzte Kirchenstühle, verschiedenartigste Votivbilder, liturgische Gewänder und Kirchensilber. So konnte die Kirche die Menschen einen Vorgeschmack auf das Paradies vermitteln und sie aus ihrem Alltag entrücken und ihnen die religiöse Welt veranschaulichen.

Deckengemälde - Olang

Deckengemälde - Olang (Bild: Andre Dierick)

Sonne zum Aufleuchten aller Pracht

Die Barock Architektur ist nicht mehr statisch, wie die ehemalige Architektur. Der Raum soll schwingen, mit fließenden Formen und Gewölben die den Eindruck vermitteln, als führe der Kirchenraum geradewegs in den Himmel hinein. Dekorationen wie Ornamente und Stückfiguren, in Formen von Blättern, Blüten und Früchten, schwingen durch die Räume. Alle Formen schwellen und die Fassaden krümmen sich. Licht und Schatten sind aufeinander abgestimmt und die Sonne durchflutet den Kirchenraum zum Aufleuchten aller Pracht.

Klosterkirche - Engelberg

Klosterkirche - Engelberg (Bild: Andre Dierick)

Laden ...
Fehler!