Beckenbodentraining: die drei fatalsten Fehler
Wie wichtig Beckenbodentraining gegen Inkontinenz ist, dürfte bekannt sein. Dass man dabei auch fatale Fehler machen kann, erfahren Sie hier.Fehler Nr. 1: Der falsche Muskel wird trainiert
Nicht den falschen Muskel trainieren! (Bild: http://www.freedigitalphoto...)
Gleich vorweg: Es ist nicht der Bauch-, der Gesäß- und auch nicht der Oberschenkelmuskel. Da der Beckenbodenmuskel normalerweise nicht willentlich angespannt wird, ist er oft anfangs schwierig zu identifizieren. Bei Frauen ist der Beckenbodenmuskel, auch PC-Muskel genannt, leichter zu finden als bei Männern. Wenn man versucht, den Harnstrahl zu unterbrechen, spricht man den richtigen Muskel an. Wegen ihres Körperbaus haben es Männer etwas schwieriger, den richtigen Muskel anzusprechen. Hier heißt es, "Hoden einziehen". Wenn man dann den Finger auf den Damm legt (dieser liegt zwischen Hoden und After), sollte man eine leichte Bewegung spüren. So können auch Männer den richtigen Muskel identifiziert.
Besonders für Männer kann es jedoch vorteilhaft sein, die ersten Trainingsversuche mit Hilfe eines Therapeuten oder einer Therapeutin zu unternehmen. In hartnäckigen Fällen oder wenn die Nerven durch Verletzungen oder einen chirurgischen Eingriff geschädigt sind, kann auch eine Elektrostimulation unter Aufsicht eines Arztes oder Therapeuten helfen, den richtigen Muskel zu erspüren.
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Fehler Nr. 2: Man wirft zu früh die Flinte ins Korn
Wie bei jedem Training, braucht auch das Trainieren des Beckenbodens etwas Geduld und Ausdauer, da niemand voraussagen kann, wann sich die ersten Erfolge einstellen. Es kommt nicht nur auf den gegenwärtigen Zustand des Beckenbodenmuskels an, sondern auch darauf, zu welchem Zweck man trainieren möchte: zur Vorbeugung und Vermeidung von Inkontinenz, zur Rückbildung nach einer Entbindung, zum Sexualtraining oder als Therapie bei schon bestehender Harninkontinenz. Ein spürbarer Trainingserfolg kann schon nach 8-10 Tagen eintreten, oder aber erst nach zwei oder mehr Monaten. In jedem Fall heißt es, nicht die Flinte ins Korn zu werfen und weiter zu trainieren. Der Erfolg kommt bestimmt.
Wenn sich ein spürbarer Erfolg nicht einstellen will, empfiehlt es sich, eventuell eine Trainingshilfe in Form eines Biofeedback-Gerätes einzusetzen. Hier kann man dann auf der Anzeige auch schon kleine Trainingsfortschritte objektiv ablesen, was auch motivierend für das Weiterführen des Trainings ist. Darüber hinaus erlaubt der Einsatz eines Beckenbodentrainingsgerätes einen wesentlich rascheren Muskelaufbau als ohne Trainingsgerät. Auf dem Markt gibt es etliche Geräte, ein universell einsetzbares Beckenboden-Trainingsgerät ist jedoch der Pelvexiser, der – da er über vier (!) austauschbare Sensorgrößen verfügt –, auch von Männern und bei Fäkalinkontinenz zum Analtraining verwendet werden kann. Einziger Nachteil des Übens mit einem Gerät ist jedoch, dass das Training nun nicht mehr ohne Zeitaufwand und unbemerkt von der Umwelt stattfinden kann.
Fehler Nr. 3: Völlig auf Beckenbodentraining verzichten
Der Kardinalfehler ist jedoch, seinen Beckenboden überhaupt nicht zu trainieren. Die Vorteile des Beckenbodentraining für Mann und Frau sind evident: Neben der Prävention von Inkontinenz führt das Trainieren des Beckenbodens zu mehr allgemeinem Wohlbefinden, aufrechterer Körperhaltung, mehr Kraft aus der Mitte, größerer Vitalität und – wohl die schönste Nebenwirkung des Trainings – zu einem erfüllteren Liebesleben. Nicht umsonst wird der Beckenbodenmuskel, der nicht nur die Ausscheidungen des Körpers kontrolliert, beim Mann für größere Standfestigkeit und bei der Frau für eine höhere Orgasmusbereitschaft verantwortlich gemacht. Deshalb wird er auch oft "Liebesmuskel" genannt.
Unverzeihlich ist jedoch ein Unterlassen der Beckenbodenübungen nach einer Entbindung. Dies ist die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen eine spätere Inkontinenz. Der Beckenbodenmuskel wird während des Geburtsvorganges auf ein Vielfaches ausgedehnt und erschlafft dadurch. Es sollte so rasch wie möglich nach der Geburt mit der so genannten Rückbildungsgymnastik begonnen werden, um den Beckenboden wieder in Form zu bringen. Heute wird so gut wie überall im deutschen Sprachraum diese Gymnastik angeboten und meist auch von den Krankenkassen bezahlt oder zumindest teilweise bezuschusst.
Beherrscht man das Beckenbodentraining einmal, kann man es ganz einfach ausführen. Wie, das erfährt man im eBook "Beckenbodentraining – Praxisratgeber bei Inkontinenz", das auf www.das-beckenbodentraining.com zum Preis von nur € 9 zu beziehen ist. Auf dieser Website kann man sich auch in einen Newsletter eintragen, der über viel Wissenswertes und Interessantes zum Beckenbodentraining und zum Tabuthema Inkontinenz bzw. Blasenschwäche informiert.