Rothenburg, eine Touristenstadt

Ein Rundgang durch die hübsche, verwinkelte Stadt ist immer ein Erlebnis, auch wenn sie im Sommer sehr überlaufen ist.

Die Kunstuhr mit dem „Meistertrunk“

Zur vollen Stunde wimmelt es auf dem Marktplatz dem herrlichen Rathaus vor Besuchern, denn dann öffnet sich das Fenster der Kunstuhr am Giebel der Ratstrinkstube und Bürgermeister Nusch setzt zu seinem  "Historischen Meistertrunk" an.

Wenn man danach sucht, kann man im Lichthof des Rathauses den Eingang zum Historiengewölbe mit Staatsverlies finden. Dort ist sehr eindrucksvoll und anschaulich dargestellt, wie es der Stadt im 30-jährigen Krieg erging.

Der "Riemenschneideraltar" in der gotischen St.-Jakobs-Kirche, der sogenannte Heilig-Blut-Altar, ist das wertvollste Kunstwerk der Stadt.

Der Heilig-Blut-Altar

Rothenburger Sehenswürdigkeiten

Äußerst interessant ist auch das Alt-Rothenburger Handwerkerhaus, das man "im alten Stadtgraben" findet. In original eingerichteten Räumen kann man sich ein Bild davon machen, wie ein einfacher Handwerker mit großer Familie im frühen Mittelalter lebte und arbeitete.

Beeindruckend ist auch ein Spaziergang über den Wehrgang der Stadtmauer. Über mehrere Kilometer verbindet der Wehrgang zahlreiche Türme und wuchtige Basteien und im begehbaren Teil kann man herrliche Ausblicke ins Taubertal genießen.

Das mittelalterliche Kriminalmuseum

Rothenburg bietet wirklich für jeden Besucher etwas. Aber ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des mittelalterlichen Kriminalmuseums. Zwar ist es über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt, doch viele Deutsche – und selbst viele Bayern - haben noch nie davon gehört.

Der Eingang ins Kriminalmuseum

In der Burggasse 3 findet man den Eingang zu diesem höchst interessanten und einmaligen Museum. Dieses Museum ist das bedeutendste Rechtskundemuseum der Bundesrepublik! Hier kann man die Rechtsgeschichte der letzten 1000 Jahre,  das Rechtsgeschehen, die gängigen Gesetze und Strafen hautnah erleben. Dabei steht jedoch nicht nur die bloße Wissensvermittlung im Vordergrund. Vom Mittelalter bis ins späte 19. Jahrhundert reichen die Ausstellungsstücke, welche viele Folterwerkzeuge, "Geräte zum Vollzug von Leibes- und Lebensstrafen" sowie "... von Schand- und Ehrenstrafen" enthalten. Auch viele Urkunden Bücher und Bilder veranschaulichen den mittelalterlichen Rechtsgebrauch.

Ein bildhaftes Werbeplakat für Kinder

Bäcker, die zu kleine Brötchen buken, mussten die sogenannte Bäckertaufe über sich ergehen lassen. Auf einen Stuhl gefesselt oder in einen Käfig gesperrt, wurden sie zum Gespött der Leute ein oder mehrere Male unter Wasser getaucht, bis sie Besserung versprachen.

Der "Bäckerstuhl" vor dem Eingang

Vor dem Eingang ins Gebäude kann jeder Besucher einmal ausprobieren, wie man im "Stock" am Pranger steht. Etn beliebtes Fotomotiv!

Im "Stock" am Pranger

Keuschheitsgürtel und Eiserne Jungfrau

Mit einem Keuschheitsgürtel versahen Männer, die verreisen mussten, ihre Ehefrauen, um deren Treue zu gewährleisten.

Zänkische Weiber wurden einander gegenüber in eine Halsgeige gesteckt. Diese Zankgeige wurde erst abgenommen, wenn zu erwarten war, dass sich die Frauen wieder vertragen.

So sieht ein Keuschheitsgürtel aus

Die "Eiserne Jungfrau" war ein Schandmantel für Frauen  im 16. Jahrhundert, wenn sie ihren  Männern untreu waren – oder diese das behaupteten.

Straf für böse Weiber, am Pranger mit Schandmaske

"Böse Weiber" wurden mit einer Schandmaske an den Pranger gestellt.

Das Fass ...

Das Trinkerfass wurde als Strafe für notorische Wirtshausgänger verhängt.

Schandmasken

Für alle möglichen Vergehen gab es Schandmasken

Schandmasken ...

Solche Schandmasken mussten Männer tragen,die sich wie Schweine benommen hatten.

Schandmasken für Weiber ...

Von der "guten, alten Zeit" kann man da kaum sprechen! Wie schrecklich muss es damals gewesen sein, wenn man unschuldig oder gar als Hexe angeklagt wurde. Unter den drastischen Foltermethoden hätte wohl jeder alles zugegeben, um die Schmerzen nicht mehr ertragen zu müssen.

Ein Verhörstuhl der besonderen Art!

Auf diesem Stuhl gab man gerne alle möglichen Vergehen zu, selbst wenn man unschuldig war. Und in vergangenen Zeiten wurden gerade Frauen sehr schnell als Hexen bezeichnet und verurteilt.

Henkersgewand und -schwert

Der Richtblock rechts diente der Hinrichtung durch Enthaupten.

Ich habe von unserem Besuch im Kriminalmuseum in Rothenburg nur einen kleinen Ausschnitt gezeigt.

Manchmal muss man über die damalige Rechtsauffassung lächeln, aber oft läuft einem auch ein Schauer über den Rücken, wie grausam die damaligen Strafen waren.

Zum Abschluss noch eine Bild, das einige damalige Strafen darstellt.

Strafen im Mittelalter

Strafen im Mittelalter

Ein Besuch im Kriminalmuseum ist wirklich lohnend. Auch für Kinder ab 8-10 Jahre ist das Museum sehr interessant. Da es solche Strafen heute nicht mehr gibt, ist der Besuch eindrucksvoll, aber eigentlich nicht beunruhigend.

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