Biberkriege im Wilden Westen

Über Jahrhunderte besaßen die amerikanischen Ureinwohner nur Pfeil, Bogen und Tomahawk als Waffen. Schon als Kindern lernten sie damit umzugehen, denn blutige Auseinandersetzungen zwischen den hunderten Stämmen gehörten ebenso zu ihrem Leben wie der Handel. Doch mit der Ankunft der Weißen kam es zu massiven Veränderungen. In den frühen 1640er Jahren erhielten die Mohawk-Indianer Gewehre. Zuerst von den Engländern, dann von den Holländern. Dadurch veränderte sich auch ihre Kriegsführung. Ursprünglich begann ein Kampf gegen einen verfeindeten Stamm mit Beleidigungen und einigen Pfeilsalven. Dann folgte der Nahkampf mit Keulen und Speeren. Die Auseinandersetzung endete schließlich mit dem Rückzug unter Mitnahme der Toten in ein vorbereitetes Versteck. Doch nachdem die Mohawks von den Weißen Feuerwaffen erhalten hatten, verlegten sie ihre Kämpfe in die dichten Wälder, suchten Deckung und schossen von dort aus auf ihre Gegner. Sehr schnell lernten sie auch die Regeln der freien Marktwirtschaft, indem sie die Franzosen gegen die Engländer ausspielten. Außerdem verstärkten sie ihre Angriffe auf die Algonkin und Huronen. Dies war der Auftakt zu den sogenannten Biberkriegen (1640 - 1701), einer Reihe von Auseinandersetzungen, die zwischen den Mohawks und ihren mit Frankreich verbündeten Nachbarstämmen ausgetragen wurden. In erster Linie ging es dabei um die Vorherrschaft im Handel mit den Europäern. Die Mohawk verbündeten sich mit den westlichen Irokesenstämmen, um gegen die Huronen, Neutral, Petun und Erie zu kämpfen. Dabei erbeuteten sie zahlreiche Biberfelle und machten viele Gefangene, die in den Stamm aufgenommen wurden. Dadurch sollten die Verluste ausgeglichen werden, die durch die Kriege und die von den Europäern eingeschleppten Epidemien entstanden waren. Nur den südlichen Nachbarn der Mohawk, den Susquehannock, gelang es erfolgreich, sich gegen die Angriffe zu wehren.